Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)
überschritten war.
"Nein hab ich nicht vor…" flüsterte ich noch leise und drückte auf den Powerknopf am Radio.
Ich nahm am Montag direkt den ersten Bus zur Uni. Man könnte meinen in den Semesterferien wäre sie leerer, als zur Vorlesungszeit, aber das stimmte nicht. Nur die Busse waren leerer, weil die Leute nicht mehr zu festen Zeiten da sein mussten.
Ich hatte Jasper gesagt, ich würde an meiner Hausarbeit schreiben. Er sollte nicht mitbekommen, dass ich weitere Recherchen anstellte. Erst sollte er sich wieder beruhigen. Außerdem sollte er sich auf seine Arbeit konzentrieren, das war sehr wichtig für ihn.
Ich war mir nicht sicher, wo meine Suche anfangen sollte, also gab ich im Onlineregister der Bibliothek einfach den Clannamen Kurenai ein und hoffte auf ein Suchergebnis.
Und tatsächlich, ein einziges Ergebnis wurde mir präsentiert. Das Buch hieß Kurenai - Damals und heute. Das klang vielversprechend!
Das Buch befand sich sogar in dem Flügel, in dem ich war. FB 03 AQ 156 B09 war die Bezeichnung. FB 03 stand für Fachbereich 3, der in dem ich mich gerade befand. AQ markierte die Regalreihe in der das Buch zu finden war und die anderen Zahlen… keine Ahnung, an denen erkenne ich das Buch an sich.
Die Regalreihe AQ befand sich ganz hinten im Flügel. Möglichst schnell und leise machte ich mich auf den Weg.
Ich liebte die Bibliothek, es war so ruhig und arbeitsam hier. Alle hatten etwas zu tun, feilten an ihrer mehr oder weniger großen Karriere, legten Grundsteine für ihre Zukunft oder verzweifelten an den Anforderungen ihrer Dozenten.
Ich war schon ein wenig aufgeregt, vielleicht lüfteten sich heute noch ein paar Geheimnisse meines Clans!
Doch als ich an besagter Reihe ankam, konnte ich das Buch nicht finden. Ausgeliehen war es nicht, da es die einzige Ausgabe des Buches war, war es stationsgebunden.
Verwirrt streifte mein Blick noch Mal die Buchrücken. Um sicher zu gehen, dass ich es nicht in der Aufregung übersehen hatte, ging ich noch mal die Regalreihe entlang. Nein, es war nicht da.
Enttäuscht starrte ich durch eine Lücke im Regal auf die Tischreihe dahinter, als mir ein gut aussehender Mann auffiel, der ein kleines, rotbraunes Buch in den Händen hielt. Ich sah näher hin und stellte fest, dass das mein Buch war… Naja, das Buch, das ich gesucht hatte, besser gesagt.
Leise schlich ich um die Regale herum. Mein Blick war noch immer auf das Buch geheftet. Ob er es mir überließ, wenn ich nett fragte? Ich konnte sicher warten… oder ich musste ein anderes Mal wieder kommen… aber ich war doch so neugierig! Ehe ich mich versah, stand ich vor dem gut aussehenden Mann. Er sah zu mir auf.
"Hallo." sagte er unsicher mit einem zaghaften Lächeln in Gesicht. Seine Augen waren freundlich und sofort wurden meine Knie weich.
"Ähm… hi…", murmelte ich.
Oh Gott war mir das peinlich! Was sollte ich denn nun sagen? Meine Gedanken rasten hin und her und mein Gesicht begann zu glühen.
"Kann ich Ihnen helfen?", fragte der Mann freundlich.
Er siezte mich, das hieß, dass er kein Student war. War er etwa ein Dozent? Dafür sah er viel zu jung aus! Aber bekannt kam er mir schon irgendwie vor.
"Ich ähm…" Ich deutete mit hochrotem Kopf, so kam es mir vor, auf das Buch.
"Ach, Sie interessieren sich auch für die Kurenai?", fragte er mit einem umwerfenden Lächeln.
"Ähm ja….", brachte ich gerade so heraus. Oh man! Fynia benimm dich, du bist keine 14 mehr!
"Was studieren Sie denn? Ich habe Sie noch nie gesehen." Er klappte das Buch zu, aber nicht ohne vorher einen Finger als Lesezeichen zu verwenden.
"Ich ähm… ich…", stotterte ich hoffnungslos überfordert.
Man sah der gut aus! Und nett war er auch noch und er wirkte so intelligent… Fynia, du bist glücklich vergeben! Erinnerte ich mich.
"Naja ich unterrichte ja auch noch nicht so lange in Soziologie hier an der Uni", meinte der Mann und lächelte immer noch, als würde er meinen peinlichen Auftritt nicht bemerken. Wie galant!
"Ich studiere keine Soziologie", sagte ich schnell.
"Oh, na dann. Ein privates Interesse…" Er unterbrach sich, dann musterte er mich kurz und blieb an meinem Gesicht, an meinen Wangenknochen, da war ich mir sicher, hängen. "Ah, Sie sind eine Kurenai!" Das war keine Frage, trotzdem nickte ich.
"Dann wollen Sie etwas Ahnenforschung betreiben? Nun, da haben Sie sich ein hohes Ziel gesteckt", grinste er schelmisch. Als ich noch immer nichts sagte, sprach er einfach
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