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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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verbergen. In einem früheren Leben war er bestimmt Vulkanier.
    "Wärst du nicht traurig?", harkte ich nach. Dass man immer bohren musste, um eine Antwort zu bekommen, die länger war als drei Worte.
    "Doch… aber vielleicht sterbe ich ja vorher durch einen Unfall." Er zuckte mit den Schultern.
    "Sag sowas nicht!", befahl ich empört.
    An sowas wollte ich nicht mal denken! Naja manchmal schon, manchmal war es, als ob mein Gehirn verhindern wollte, dass ich zu glücklich würde, dann schweiften meine Gedanken zu solchen Themen und vor meinem geistigen Auge spielten sich schreckliche Szenen ab. Unfälle, Krankheiten, bei denen Jasper starb, oder ich träume, dass er mich verlässt. Aber daran wollte ich jetzt wirklich nicht denken.
    "Na das kann doch gut passieren." Manchmal hatte ich das Gefühl, er würde im Kopf die Wahrscheinlichkeiten von solchen Ereignissen ausrechnen und mir dann irgendwie auf seine seltsame Art sein Ergebnis mitteilen. 
    "Ja, bei deinem Fahrstiel glaube ich das sogar…", murmelte ich böse und taxierte die vorbeirauschenden Verkehrsschilder, als sein sie für meine Probleme verantwortlich.
    "Hey! Ich habe mich gebessert!", konterte er gespielt entrüstet. Ich ignorierte ihn. Er verstand den Ernst meiner Stimmung wohl nicht. 
    "Was soll ich denn jetzt machen, Jasper? Ich hab das Gefühl, ich muss diesen Allan kennenlernen." Nun verfinsterte sich seine Miene sichtlich. Ich wusste, dass ich einen Nerv getroffen hatte…
    "Allan?", fragte er. Hoppla…
    "Ja, die Beschreibung von Mama… Ich ähm… ich kenne den Typen, der ging auf unsere Schule", stammelte ich schnell eine Halbwahrheit zusammen. Jasper nickte, seine Miene hellte sich aber nicht auf.
    "Wieso?" seine Stimme klang, als hätte ich ihn gerade gebeichtet, dass ich mich hab piercen lassen.
    "Weil ich es möchte. Weil es vielleicht wichtig ist", antwortete ich hilflos. Wie sollte ich ihm die Wichtigkeit dieser Situation für mich klar machen, wenn er das grundlegende Wesen von allem nicht verstand?
    "Nein, ist es nicht", meinte er einfach nur. Sachlich. Punkt.
    "Wieso? Das kannst du doch gar nicht wissen!"
    Was regte mich das auf! Ich war mir nicht sicher, ob ich einfach nur wütend war, dass er sich dagegen wehrte, oder ob ich Angst hatte sein Verhalten würde zu unserer Trennung führen… Ja wir waren verschieden…
    "Weil du mich hast, wozu brauchst du dann ihn?" Sachlich. Ohne Gefühle. Bitte zeig mir wenigstens, dass es dich berührt!
    "Man, Jasper…" 
    "Nee, nicht 'man Jasper'… Willst du ihn vielleicht kennenlernen? Willst du dich in ihn verlieben und mich verlassen? Hm?" Er sprach nun sehr anklagend und seine Stimme war erhoben. Na bitte ein Zeichen von Emotionen! Wenn auch ein Schlechtes. Es verletzte mich sehr, dass er so dachte, aber ich konnte es auch verstehen. 
    "Nein, natürlich nicht…" Ich senkte den Blick und starrte auf meine kaputten Socken.
    "Wieso willst du ihn dann sehen?", fragte er erneut, dieses Mal wieder ruhiger.
    "Ich weiß nicht, es ist so ein Gefühl. Ich kann es nicht beschreiben" Nun hatte ich fast schon ein schlechtes Gewissen, ihn überhaupt gefragt zu haben. 
    "Dann mach halt."
    Na klasse, nun war er eingeschnappt. Wenn er doch nur etwas mehr von sich zeigen würde. Ich hatte ihn wahrscheinlich verletzt… Wahrscheinlich war das einfach kein Thema, das man mit seinem Freund besprechen sollte. Aber mit wem sonst? Meine Schwester… sie war so in ihre eigene Bestimmung vertieft, mit ihrem eigenen Leben beschäftigt…  
    Meine Mutter? Sie sagt zu sowas immer nur, ich soll nach meinem Gefühl handeln. Das tun, was ich für richtig hielte. Sie hat ja recht… aber helfen tat mir das nicht.
    Mit meinen Freundinnen? Die beiden aus der Schule kamen nicht aus meinem Clan. Die Zwei kannten zwar die Bräuche und die Kultur des Clans, aber das war ein Thema, das man nicht mit Außenstehenden besprechen konnte.  
    Jasper war zwar auch kein richtiges Clanmitglied mehr, aber seine Familie beteiligte sich noch immer an den Versammlungen und Bräuchen. Was hatte ich für eine Wahl? Gott, mir egal welcher, schenk mir jemanden, mit dem ich reden kann! Bitte…
    "Nun sei doch nicht böse… Das ist nicht leicht für mich", versuchte ich mich zu erklären.
    "Das ist doch alles albern! Verschwende an diesen Allan keinen Gedanken mehr! Du hast mich und wenn du nicht vor hast mich zu verlassen, dann vergiss ihn einfach!"
    Er wurde ein wenig aggressiv. Ein sicheres Zeichen dafür, dass die Grenze endgültig

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