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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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wäre es ihm wirklich unangenehm. Als wäre er tatsächlich an mir interessiert. Ich errötete bei dem Gedanken. Noch nie hat mich ein Junge von sich aus angesprochen, um ein Date gebeten mit einem weiterführenden Interesse… Und nun dieses… Geständnis!
    "Wenn… wenn du mir nicht glaubst. Meine Mutter konnte sehr gut zeichnen. Sie hat ein Bild von dir gemalt. Es sieht irgendwie düster aus. Ich weiß nicht warum, dazu hat sie nichts geschrieben…" Er zuckte mit den Schultern und sah mich unschuldig an.
    "Wirklich? Ein Bild von mir?", fragte ich neugierig.
    Dann hatte er sich das wohl doch nicht ausgedacht. Außer er hat es vielleicht selber gemalt… Ich sollte unauffällig herausfinden, ob er ein begabter Maler war. Ha! Meine erste gute Idee heute.
    "Wenn du willst, können wir gleich umdrehen und du siehst es dir an.", schlug er vor und machte eine ausladende Geste zurück zu seinem Haus, welches wir gerade noch am Horizont erkennen konnten.
    "Okay, gut. Ich bin schon ganz aufgeregt."
    Das war nicht gelogen. Ich musste unbedingt heute oder morgen mit Zweiundsiebzig sprechen. Vielleicht konnte sie mir helfen, dieses Rätsel zu entschlüsseln.
    Wenn Allans Mutter eine Vision von mir hatte, als zukünftige Frau von Allan, und meine Mutter eine von ihm in meinem Leben… Das hatte doch bestimmt etwas zu bedeuten.
    Wir gingen zurück, betraten das Haus und Allan führte mich in sein Zimmer. Es war riesengroß! Überall hingen Plakate, die Jasper bestimmt verstanden hätte. Mit mathematischen Formeln und Konstruktionsplänen oder so.
    "Ich bin Ingenieur so zu sagen.", grinste Allan verlegen, als er sah, wie ungläubig ich die vielen Zahlen und Buchstaben in seinem Zimmer betrachtete.
    "Wow… studierst du das?", fragte ich beeindruckt.
    "Ja… aber von Zuhause aus."
    Wieder die Schultern nach oben, wieder dieser unscheinbare Eindruck, ihm sei alles was er tut unglaublich peinlich.
    "Faszinierend…"
    So sehr ich auch das Zimmer durchsuchte, nirgendwo lag auch nur eine einzige Zeichnung herum, die auf einen talentierten Künstler hinwies. Nur noch mehr Zettel und Hefte mit Zahlen und Buchstaben und komischen, sinnfreien in spitze Klammern gesetzte englische Begriffe. Dazu Skizzen von… ja ich würde sagen Robotern. Es sah sehr nach Science-Fiktion aus. 
    "Hier, das ist es." Allan kramte eine Weile in dem Chaos herum, aber er schien genau zu wissen, wo die Zeichnung lag, denn er zog sie mit einer triumphierenden Geste aus einem kleinen Schränkchen und reichte sie mir.
    "Wow!"
    Es sah fantastisch aus. Etwas gruselig zwar, aber die Frau hatte Talent! Es war, als blickte ich in einen Spiegel, an einem meiner schlechteren Tage wohlgemerkt. Ich schaute ziemlich böse drein und der Hintergrund war schwarz und es blitzte. Dennoch, der Sinn fürs Detail war atemberaubend. Sie hatte sogar die kleine Narbe an meinem linken Auge eingezeichnet, die ich mir geholt habe, als ich drei Jahre alt war. Und sogar der kleine Leberfleck direkt auf meiner Nasenspitze war zu sehen. Und die andere, längliche Narbe, die sich über meinen rechten Arm zog… Die hatte ich erst sein ein paar Monaten. Es gab noch nicht mal Fotos, wo sie drauf zu sehen war. Sie war noch so neu, dass sie sogar noch gerötet war.
    "Erstaunlich, oder?", fragte Allan, der mich anscheinend genau gemustert hatte, während ich das Bild bewunderte. Ich hatte mir unwillkürlich an den Arm mit der Narbe gefasst.
    "Ja, aber wieso sehe ich da so böse drauf aus? Eigentlich bin ich echt nett…"
    Wenn sie mich als seine Zukünftige identifiziert hatte, wieso hatte sie dann ein so schauriges Bild von mir gemalt?
    "Ich weiß es nicht. Vielleicht hat sie uns gesehen, wie wir uns streiten und das Gewitter auf dem Bild ist symbolisch gemeint.", vermutete er. Er könnte recht haben. Manchmal waren auch die Visionen eher symbolhaft zu verstehen.
    "Hm, ja.. kann sein…"
    Es blieb mir jedoch ein Rätsel. Ich glaubte nicht daran, dass sie es symbolisch gemeint hat. Sie wird genau dieses Bild in der Vision gesehen haben… Entweder verheimlichte Allan mir etwas, oder er wusste es wirklich nicht besser.
    Aber eines war mir klar. Wenn das alles wirklich zu einem Plan gehören sollte, dann musste ich noch herausfinden, warum er das Ganze veranstaltete. Ich konnte mir so Motive wie Eifersucht oder unglückliche Liebe vorstellen. Vielleicht war das Bild eine Fälschung und die ganze Geschichte nur ausgedacht um mich zu überzeugen, dass wir zusammengehörten.
    Aber da meldete sich mein

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