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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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Selbstwert wieder zu Wort. Wieso sollte ein mir völlig Fremder ein so großes Netz aus Lügen spinnen, nur wegen mir? Er kannte mich ja nicht mal. Andererseits kam mir da ein anderer Gedanke. Was, wenn wir wirklich eine Zeit lang ein Paar sein würden. Und seine Mutter gesehen hat, wie ich mich von ihm trenne und er das nicht verkraftet? Eifersucht, das Gefühl verlassen zu werden. Das sind schon starke Gefühle, die eine ziemlich heftige Reaktion hervorrufen könnten.
    Vielleicht ist das alles ein Präventivschlag von ihm? Wenn das stimmte, dann sollte ich mich erst gar nicht auf ihn einlassen. Am besten die Verbindung sofort kappen. Dann würde es nicht zu einer Trennung kommen, weder von Allan, noch von Jasper. Aber vielleicht würde genau dieses Verhalten das Ereignis, welches Allans Mutter auf dem Bild festgehalten hatte erst auslösen?
    Mensch! Zeitreisen, Blicke in die Zukunft… das war nicht so mein Fall. Ich war mir sicher, wenn ich darüber noch weiter nachdachte, endete ich in irgend so einem Science-Fiction temporären Paradoxon, wo man die Auswirkungen von etwas erlebt, das noch nicht passiert ist und es damit dann das in Gang setzt. In Filmen ist das immer ganz witzig, aber doch nicht im echten Leben…
    "Fynia?"
    Allan riss mich wieder aus meinen Gedanken. Das war auch gut so. Noch eine Minute länger grübeln und ich wäre völlig verwirrt gewesen. Auch jetzt schon war ich leicht aus der Spur geraten und musste mich erst einige Sekunden im Raum orientieren, bevor mir wieder klar wurde, wo ich war.
    "Ähm, tut mir leid…"
    Ich warf schnell einen Blick auf mein Handy. Hm die Zeit Jasper anrufen war schon längst vorbei, besser ich ginge nach Hause.  
    "Ich muss los, muss noch das Mittagessen vorbereiten."
    Das war nicht gelogen! Wenn ich so zurücksah, hatte ich insgesamt wenig gelogen. Manchmal hatte ich auf Halbwahrheiten zurückgegriffen oder einfach etwas verschwiegen. Aber wie Mama so schön sagte (oh Gott, war ich ein Mamakind!) Ehrlichkeit währt am längsten!
    "Na gut, vielleicht trifft man sich ja mal wieder?", fragte Allan und klang dabei so hoffnungsvoll, dass ich nicht ablehnen konnte.
    "Ja, mal sehen, bin eine Woche hier.", antwortete ich ausweichend. 
    "Okay dann… rufst du mich an?"
    Er gab mir seine Handynummer und ich versprach anzurufen. Das war gut, so hatte ich die Kontrolle über ihn… so zu sagen.
     
    Auf dem Heimweg meldete sich mein Gewissen wieder. Ich hatte Allan grade versprochen ihn anzurufen… Das wird Jasper gar nicht gefallen… Und ich hatte vergessen ihn anzurufen. 
    "Hi Jasper. Tut mir leid, dass ich erst jetzt anrufe. Ich habe dir eine SMS geschrieben, hast du sie bekommen? Ich bin auf dem Weg nach Hause, wo bist du?"
    "Ich bin noch bei James. Ich komme gegen 14 Uhr, ist das okay?", fragte er mich.
    Ich war etwas verwirrt, er klang nicht verärgert. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen, aber irgendwas sagte mir, dass da etwas faul war. Weibliche Intuition und so…
    "Na klar, ich mache dann das Essen fertig.", flötete ich in das Handy, fröhlicher, als es meine Verwunderung eigentlich zulassen sollte.
    "Okay, machst du bitte das Geschnätzelte mit Zwiebeln und Zaziki?", fragte er freundlich.
    "Für dich doch immer.", grinste ich, hörte aber eine Sekunde später wieder auf, er konnte es ja nicht sehen.
    "Dann bis später."
    "Bis später." Ich legte auf.
    Er hatte bestimmt nur so getan, als sei nichts mit ihm. Ich kannte ihn zu gut, als dass er mir etwas vormachen könnte. Ich hätte schwören können, dass er mit James, seinem Kollegen, darüber gesprochen hatte, und James war sicher auf seiner Seite. Das machte mein Gewissen auch nicht leichter.
    Ich wusste, ich hatte nichts Falsches getan. Jedenfalls nicht so falsch, wie er das dachte. Ich war nicht verliebt in Allan und wollte auch Jasper nicht verlassen… Wie ich das hasste. Dieses ständige hin- und hergerissen sein.  
    Die Schafe… sie vertrauten mir. Wenn man das so nennen konnte. Sie haben ja nicht viel dazu gesagt.  
    Vielleicht sollte ich Jasper zeigen, wie sehr ich ihn liebte und wie dankbar ich war, dass er keine Szene mehr deswegen machte. Wir waren schon lange nicht mehr in der Sauna gewesen. Ich könnte ihn einladen, morgen vielleicht. Am besten heute heimlich die Schwimmtasche packen. Und danach dann schön essen gehen.
    Ich überschlug in meinem Kopf kurz das Budget für diesen Monat. Ja das konnten wir uns leisten. Vielleicht zum Italiener. Er liebte Pizza, gute Pizza. Und ich

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