Fyrgar - Volk Des Feuers
herankommen, wich ihm dann aus, und sie kreuzten nur leicht die Klingen. Der andere umkreiste ihn lauernd, wagte nicht mehr als kleine Vorstöße und prüfte Dàvins Kraft.
Die Kämpfe um sie herum tobten weiter, und Zuran stellte sich dem zweiten Netzritter, der nun heranstürmte. Er zog einen Dolch und schleuderte ihn auf das galoppierende Pferd. Der Dolch traf das Tier in die Brust und drang bis zum Heft ein. Das Tier wieherte schrill, knickte mit den Vorderläufen ein und überschlug sich, und sein Reiter wurde in hohem Bogen fortgeschleudert.
»Siehst du, so geht das!«, rief der Mann mit dem großen gehörnten Helm.
»Dann sieh mal genauer hin«, gab Dàvin zurück. Denn der Netzritter machte einen Überschlag in der Luft und landete sicher auf den Beinen, Schwert und Langmesser bereits erhoben. »Oh ...«
Dàvin stieß sich ab und ging zum Angriff auf den zweiten Netzritter über, schwang Luvian, das freudig sang und selbst in diesem trüben Licht hell aufleuchtete.
Dàvin hatte noch nie mit diesem Schwert gekämpft, und er wurde völlig mitgerissen. Als ob es ein Eigenleben besäße. Er war schneller, wendiger und stärker als je zuvor, keine Übungswaffe war so gewesen wie diese. Wie schwerelos war die Klinge zu führen.
Hell klingend traf Metall auf Metall, als der Netzritter Dàvins Angriff abwehrte, und Funken schlugen, als die Klingen schrill gegeneinanderschlugen. Rasend schnell ging der Schlagabtausch, Dàvin drängte den Netzritter zurück, der weder dazu kam, das Langmesser einzusetzen, noch einen Fußbreit Boden zu gewinnen.
Dàvin setzte jetzt seine Beine ein, hebelte den Ritter aus und warf ihn zu Boden. Der Mann stürzte auf die linke Seite, verlor das Messer, und er kam nicht einmal dazu, das Schwert hochzurecken, als Dàvin schon über ihm war und ihm den Kopf abschlug. Die unglaublich scharfe Klinge schnitt so leicht durch Knochen, Knorpel und Sehnen, dass Dàvin die Wucht des Schlags kaum spürte.
Der Kopf des Mannes war noch nicht im Staub gelandet, als Dàvin bereits an Zurans Seite sprang und mit ihm zusammen den verbliebenen Netzritter angriff, der Zuran soeben zusetzte. Gemeinsam trieben sie den Schattenweber zurück und erschlugen ihn.
Zuran wollte aufatmen, doch daran war nicht zu denken.
»Sie hören nicht auf«, sagte er verwirrt. »Was sind das nur für Wesen? Sie haben keine Anführer mehr und kämpfen auf verlorenem Posten!«
»Das muss ihre Herrin noch lernen«, erwiderte Dàvin grimmig. »Sie weiß nicht, wann es genug ist.«
»Dann töten wir sie eben alle.«
Zuran spornte seine Krieger an, und die kämpften nun mit doppeltem Eifer gegen die verbliebenen Netzsoldaten. Schließlich errangen sie den Sieg, wenngleich nur knapp. Zwei der Krahim wurden abgeschossen, der dritte entkam.
Nachdem der letzte Netzkrieger gefallen war, ließen sich Zurans Leute völlig erschöpft zu Boden fallen und rangen keuchend nach Luft. Die meisten rissen ihren Helm herunter, und Dàvin sah zu seinem Erstaunen zwei Frauen, die sich gegenseitig die Wunden betasteten und notdürftig versorgten.
»Woher ...«, fing Zuran an, doch Dàvin hob die Hand.
»Später.« Er steckte das Schwert in die Scheide und lief zu den Dorfleuten, die das Feuer inzwischen eingedämmt hatten. Frauen und Kinder duckten sich ängstlich, als sie ihn herankommen sahen, doch er winkte beschwichtigend. »Ich tue euch nichts, seid unbesorgt.« Er blieb vor ihnen stehen und betrachtete sie.
Dann wandte er sich Zuran zu. »Bist du wahnsinnig geworden? Was hast du getan? Diese Leute hier sind nicht befallen! Keiner von ihnen!« Er nickte einer Frau zu. »Ist es nicht so?«
Sie schüttelte schluchzend den Kopf und presste ihr Kind, ein etwa fünfjähriges Mädchen, an sich.
»Wir wollten sie ja nicht töten, sondern wegbringen! Sie konnten nicht hierbleiben!«, gab Zuran zurück. »Wir wussten, dass die Schattenweber hierher unterwegs waren, und wollten das Dorf räumen. Aber die Leute haben sich geweigert, und so mussten wir sie eben zwingen.«
»Idiot«, knurrte Dàvin.
»Hör mal!«, brauste Zuran auf, und drei seiner Männer kamen auf die Beine und angriffslustig näher.
»Wir sollten ihn endlich dahin schicken, wo die Schattenweber bereits sind!«, schlug einer von ihnen vor. Er stolperte erschrocken zurück, als Dàvin mit einem Sprung bei ihm war und ihn anfuhr:
»Das werdet ihr bleiben lassen! Zuran verdankt mir sein Leben, und ich werde den Preis fordern!«
»Ist ja gut, Mann, beruhige dich«,
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