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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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unter Glas verbracht.«
    »Und ... die anderen?«
    »Du meinst, was sie denken? Als wären wir gemeinsam durch das Feuer gegangen. Und ist es nicht beinahe so? Dein Feuer hat mich befreit und umhüllt. Nun haben wir uns gefunden, und wenn der Augenblick noch so ungünstig erscheinen mag, es ist geschehen. Wir werden unseren Bund stärken, Aldavinur, dann kann kein Feind es mehr mit uns aufnehmen.«
 
    In der Steppe fanden sie keine Spuren des Rappen, doch in der Oase waren zahlreiche Abdrücke, und es war manchmal schwer zu erkennen, welche Spur die ältere war.
    Die Flammenritter fanden weitere Gräber und Gebetsäulen und Baumschnitzwerk, doch von dem Pferd war nichts zu sehen. Sie verteilten sich weit und bewegten sich auf die höher gelegene Terrasse zu. Aldavinur tat so, als bemerkte er es nicht, als sie dabei an einer Stelle vorbeikamen, wo das Gras platt gedrückt war, wo es keine Abdrücke von Hufen gab, aber jede Menge andere Spuren.
    Der Steinboden ragte ein Stück weit über die Grundmauer hinaus, und darunter wuchsen dichtes Gebüsch und Schlingwerk. Sie stocherten darin herum, bis sie auf felsigen Widerstand stießen.
    »Da ist nichts«, sagte Wyndrit mutlos, wurde jedoch von Anduns Aufschrei unterbrochen, der als Letzter in der Reihe vorn an der Kante nach Osten unterwegs war.
    »Hier ist ein Hufabdruck, noch nicht sehr alt - und er führt hinein!« Aufgeregt deutete er auf die Büsche an einem schmalen, nicht mehr als einen Sprung breiten Ausläufer des Sees, der um das Blattwerk herummurmelte. Während die anderen auf ihn zuliefen, zog er Rüstung und Stiefel aus und watete barfuß, nur mit Hose und Hemd bekleidet, ins Wasser.
    »Es ist sehr kalt!«, stellte er fest und zog die Schultern hoch. »Und die Fließrichtung führt in den See! Ich glaube, wir haben die Quelle gefunden!« Er stakste auf die Büsche zu und bog sie auseinander. Dann war er verschwunden.
    »He!«, rief Svenlin. »Bist du nicht an der Mauer?«
    »Hier gibt es eine Lücke«, scholl es aus den Büschen heraus. »Hol mich der Steuereintreiber, das müsst ihr euch ansehen!«
    »Arenhel, Fanguin, ihr übernehmt die Wache hier«, ordnete Nefreta an. »Ihr anderen bezieht Posten auf der Terrasse. Es genügt, wenn Aldavinur und ich gehen.« Sie war schon dabei, die Rüstung abzulegen, und Aldavinur tat es ihr mit Leidensmiene gleich.
    »Macht dir das Wasser gar nichts aus, ich meine ... so?«
    »Ich habe mich daran gewöhnt.«
    Sie folgten Andun durch die Büsche, der sie auf der anderen Seite grinsend erwartete. Und dort stand auch ein friedlich grasendes Pferd, das kurz den Kopf hob, als es seinen Herrn bemerkte, die Ohren spitzte und dann weiter fraß.
    »Das ist uns oben nie aufgefallen«, sagte Nefreta staunend und sah sich um. Das Bodengestein der Terrasse war lichtdurchlässig, und ein diffuser Schein, der in dünnen Strahlen durch feine Risse und Löcher fiel, tauchte die grüne Höhle in dämmriges Licht. Die Terrasse darüber war so geschickt angelegt, dass nur wenige Stützsäulen in der Mitte notwendig waren; das Gräberfeld bildete den Abschluss mit Schreinen, die vermutlich die ersten Toten bargen. Auf der anderen Seite gab es keinen Durchlass. Es war nicht anzunehmen, dass alle Nekramanten hiervon noch wussten, da es nicht von Bedeutung für sie war. Möglicherweise war es auch von einer Generation zur nächsten aus der Erinnerung verbannt worden, und nur wenige Eingeweihte hatten noch Kenntnis davon. Und einer von ihnen hatte das Wissen an Fothúm weitergegeben.
    »Augenblick«, sagte Nefreta streng zu Aldavinur. »Das Vorhandensein dieser künstlichen Höhle bedeutet noch lange nicht, dass es Neluv gibt. Ich sehe hier nichts, was einer Stadt ähnelt.«
    »Die Erbauer von Nekramantia haben den Hohlraum geschaffen, um der Quelle freien Lauf zu lassen«, vermutete Andun, der am Rand entlangschritt. »Nachdem die erste Reihe der Schreine geschlossen war, haben sie ihn vergessen. Hier unten war schon sehr lange niemand mehr, es finden sich auch keine Gräber oder Gedenkstätten.«
    Sie bewegten sich zur Mauer auf der anderen Seite, immer am Quellverlauf entlang, bis zu seinem Ursprung, der aus einem schmalen Spalt hervorkam.
    Aldavinur klopfte das Gestein ab, legte die Hand darauf, lauschte, legte sich flach neben den Bach und spähte in den Spalt. »Andun«, sagte er. »Geh zu den anderen, bewaffnet euch mit Schaufeln und Pickeln und mit einer Schlagaxt. Wir schaffen eine größere Öffnung.«
    »In Ordnung.« Der

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