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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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herauskommen würden, nicht weit von der Grenze nach Lasunt entfernt. Im Schutz der Felsen konnten sie dann weitergelangen, bis auf wenige Tagesreisen von Schloss Barastie entfernt, bevor sie offenes Land erreichten. »Immer dem Vulkan nach, den könnt ihr gut sehen, ja, ja«, sagte Gibliwigg zum Schluss.
    »Aber die Krahim werden über die Felsen wachen«, wandte Zuran ein.
    »Das spielt keine Rolle«, erwiderte Aldavinur. »Sie können uns nicht angreifen. Gondwin kann erst im freien Gelände gegen uns vorrücken, aber der Winter wird ihn aufhalten.«
    »Genau wie uns«, brummte der Heerführer der Menschen.
 
    Und so erblickten sie endlich wieder freien Himmel und atmeten frische Luft. Die Flammenritter erkundeten das Gelände, während die Menschen trübe blinzelnd ins Freie stolperten, wo sie von kalt wehendem Dunst empfangen wurden. Der Durchlass war sehr eng, sodass sie nur einer nach dem anderen hindurchkonnten.
    Sie kamen in einem engen, tiefen Tal heraus, umgeben von finsteren Felsen, die durch ihre vielen Vorsprünge und Grate kaum einen Blick von oben herab erlaubten. Es gab Wasser und Herbstfrüchte an großen alten Büschen, auch Wild war zu finden, sodass für die erste Zeit keine Not herrschte. Aber sie konnten den Winter nicht hier verbringen, deshalb mussten sie bald weiterziehen. Nachts herrschte bereits leichter Frost, und die Sonne erreichte kaum mehr den Talgrund. Doch Aldavinur vertraute auf seine Gefährten. Die meisten Flammenritter kannten sich gut aus in der Barastie und wussten, wo Nachschub zu finden war.
    Aldavinur und Nefreta erkletterten nach dem Verlassen der Stadt Neluv gemeinsam die Schlucht, um sich einen Überblick zu verschaffen, und oben entdeckten sie tatsächlich als Erstes den Schlafenden Vulkan, der in der Ferne wie ein schwarzer Koloss aus dem Dunst ragte. In einiger Entfernung zogen dunkle Flügelschatten am Himmel dahin, vermutlich Krahim auf Patrouille. Von hier oben war die Veränderung der Barastie kaum zu erkennen, abgesehen von dem grauen Licht, das die kräftigen Herbstfarben in Braun, Rot und Gold dämpfte. Felsen und Waldland wechselten sich ab, Nadelhölzer zogen sich in spinnwebüberzogenem Grün über Hügel hinweg.
    Aldavinur deutete nordwärts auf die gewaltigen Hochtannen, über fünfzig Mannslängen hoch, in denen die Tannvist lebten.
    Es war ein langer Weg gewesen, den Aldavinur seit seinem Abstieg von den Bergen zurückgelegt hatte, und er hatte damals nicht geahnt, dass er mit einem Heer hierherziehen würde.
    »Von hier oben sieht alles so friedlich aus«, sagte Nefreta neben ihm. Er legte den Arm um sie und zog sie an sich.
    »Und es wird auch wieder so sein, besser sogar«, sagte er sanft. »Der Himmel wird wieder klar sein, und jeder wird sich frei bewegen können.«
    »In mir ist dennoch Bitterkeit«, murmelte sie. »Vor zwölf Jahren ließ ich diese Rüstung anfertigen, wie auch alle davor. Das ist so Brauch bei uns Flammenrittern, weil hier nun einmal die besten Schmiede leben.«
    »Bei wem hast du arbeiten lassen?«, fragte er.
    »Als ob du das nicht wüsstest«, antwortete sie. »Bei Lýtir, der damals noch ein junger, leidenschaftlicher Bursche war. Es war sein Meisterstück und verhalf ihm zu erstem Ansehen. Außerdem war er sehr hübsch.«
    »Mhm.«
    »Während er meine Rüstung fertigte, teilten wir auch das Lager. Vielleicht ist es meine Schuld, dass ich ihm Flausen in den Kopf setzte. Bis dahin war er ein bescheidener Junge, aber dann trat er in Wettstreit, um die Anerkennung des Fürsten zu erhalten.«
    Er drehte ihr Gesicht zu sich und küsste sie. »Rede dir das nicht ein. Du bist für nichts von dem verantwortlich, was hier geschehen ist.«
    »Und du ebenso wenig«, gab sie zurück. »Als Gondwin zu dir kam, war es schon längst geschehen.«
    Aldavinur seufzte. »Und nun ist Lasunt gefallen, und den anderen Ländern droht dasselbe Schicksal, wenn wir den Schattenweber nicht aufhalten können.«
    »Du hast Zuran nicht erzählt, dass es nur einer ist.«
    »Nein. Die Menschen müssen frohen Mutes sein und daran glauben, dass sie einen Gegner haben, der nicht stärker ist als sie. Der so ist wie ihresgleichen, und das ist ja nicht gänzlich gelogen. Was den Schattenweber betrifft, so ist er unsere ... meine Sache. Finde ich Gondwin oder Efrynn, finde ich auch ihn. Das hoffe ich zumindest.«
    Nefreta nickte. Dann sah sie ihn ernst an. »Wir müssen uns trennen, Aldavinur.«
    Für einen Moment war er zu schockiert, um etwas sagen zu

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