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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Schwäche.
    »Hilf ihm«, sagte Aldavinur zu Efrynn, der fröhlich zu dem Halbmenschen hinsprang, ihn stützte und ihm half, zu seinem Lager zurückzukehren. Gleich daraufkam er wieder heraus.
    »Er hat sich übergeben, weil er sich übernommen hat«, berichtete er. »Aber ich glaube, er will nicht mehr schwach sein.«
    »Hast du sauber gemacht?«
    »Ah ... nein.« Efrynns Zunge schnellte hervor und schlug einen angewiderten Bogen. »Muss ich?«
    »Wer sonst, mein Schüler?«
    »Na ja, Meister.« Efrynn verschwand mit Leidensmiene, aber er tat wie ihm befohlen, ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren.
    Aldavinur schickte sich an, das Plateau zu verlassen, und Efrynn folgte ihm, aufmerksam und gut gestimmt. Sie stapften durch den Schnee, das ganze Hochtal wollten sie heute abgehen, und unterwegs wollte der Lehrmeister seine Aufgaben stellen. Auf die übrigen Bewohner des Hochtals würden sie wohl nicht treffen. Aldavinur würde es an ihrer Stelle nicht anders halten: Beobachten, aber auf Distanz, solange kein Eingreifen notwendig war. Efrynn und Beserdem waren die einzigen Wesen, deren er nie überdrüssig wurde.
    »Darf ich dich etwas fragen, Meister?«
    »Du weißt, dass ich da nicht widerstehen kann.«
    »Wie können so komische zerbrechliche Wesen überleben?«
    »Wer - Menschen oder Krahim?«
    »Nicht Krahim.« Efrynn schüttelte sich, dass seine Schuppen sich sträubten. »Die sind widerlich, und ich bin froh, dass Gondwin nur zur Hälfte so ist. Ich meine die Menschen.«
    »Sie sind sehr anpassungsfähig, mutig und klug und vor allem äußerst fruchtbar. Sie überleben in der Gruppe, allein schaffen sie das kaum, wenn sie nicht gerade erfahrene Jäger und Krieger sind, von eiserner Gesundheit und kräftiger Statur.«
    »Dort unten in der Welt gibt es sehr viele von ihnen, nicht wahr?«
    »Manche aus den Alten Völkern sagen, zu viele.«
    »War das Leben früher ohne die Menschen einfacher?«
    »Das mögen sich die einen oder anderen Alten gern einreden, aber dem ist nicht so. Es wurde kaum weniger Krieg geführt, und nicht selten waren die Kriege weitaus verheerender. Vermutlich war es nicht so schlecht, dass die Menschen die Alten Völker in ihre Schranken wiesen.«
    »Werde ich das alles eines Tages kennenlernen?«
    »Warum solltest du?«
    »Gondwin sagt, wir wissen nichts vom Leben.«
    Aldavinur blieb stehen. »Darüber werde ich mich mit ihm unterhalten«, fauchte er. »Und du hör auf, ihm zu lauschen, verstanden? Du hast bereits einen Lehrer, du brauchst keinen zweiten, erst recht keinen sterblichen Narren wie diesen halbwissenden Halbkrahim.«
    »Aber wenn ...«
    »Schluss, sage ich!«
    Aldavinurs Stimme donnerte durch das Tal, und an einem Überhang löste sich eine Schneematte und brauste als aufwirbelnde Lawine herab, um in einer gewaltigen Fontäne in ein Schneeloch einzubrechen. Erschrockene Rufe folgten, und Aldavinur sah huschende Bewegungen in den von Schnee bedeckten, mit Eiszapfen gesäumten Felsen.
    Efrynn schob die Unterlippe vor und schwieg gekränkt.
    Aldavinur starrte wütend vor sich hin, während sie weitergingen. Er musste den Jungen von dem Fremden trennen, es war nicht gut, dass sie Zeit miteinander verbrachten. Efrynn wurde jeden Tag aufsässiger und äußerte immer mehr Zweifel an allem, was sie taten. Es war zwar das Vorrecht der Jugend, alles in Frage zu stellen. Aldavinur erlebte das nicht zum ersten Mal. Doch die Einflüsterungen eines Außenstehenden konnten ernsthaften Schaden anrichten, der nicht wiedergutzumachen war.
    Nach einer Weile sagte er versöhnlich: »Wo ist nun deine Skulptur?«
    »Folge mir!«, rief Efrynn, er war nie nachtragend, wandte sich nach rechts und sprang voraus. Um zwei Schneedünen herum, dann sah Aldavinur ein großes Gebilde, das von erstaunlicher Kunstfertigkeit war. Die Skulptur bestand aus ineinander verschlungenen Bögen, wie Flechtwerk, die sich emporrankten und in einer Krone mündeten, auf der aus Eis geformte Flammen saßen.
    »Wie findest du sie, Meister?«, fragte Efrynn aufgeregt und trat nervös auf der Stelle. Der Schnee schmolz unter ihm, und er sank immer tiefer ein, so viel Wärme strahlte er ab.
    Wunderschön, dachte Aldavinur fasziniert. Du erstaunliches, stolzes Kind, du bist der größte Schatz der Fyrgar.
    »Bist du der Ansicht, dass dieses Werk vollendet ist?«, fragte er streng.
    »Ah ... hm ... n-nein?«, stammelte der Junge erschrocken.
    »Mach weiter, und ich werde sehen, ob du ein Lob verdient hast.« Das war eine

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