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Gabe des Blutes

Gabe des Blutes

Titel: Gabe des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Männer. Kräftige Männer und Tragen, um die Verletzten wegzubringen. Wir können sie im Brandgebiet lassen. Ich brauche jemanden bei mir, der Ruhe bewahrt. Ein Mädchen mit guten Nerven und etwas Grips, damit sie meine Anweisungen befolgen kann. Du kennst jeden in der Burg.« Mystique blickte sie erwartungsvoll an, während Pariedes verarbeitete, was sie alles gesagt hatte.
    »Ich kenne das richtige Mädchen«, sagte Para schließlich.
    Reule hatte sich nicht damit aufgehalten, Fit zu satteln, denn die Zeit drängte, und der Rauch war bereits zu sehen gewesen, als sie den Burghof verließen. Jetzt, während er um das Feuer herumritt, das auf den abgeernteten Feldern wütete, hielt er sich an Fits bloßen Flanken fest, und pfeilschnell schossen sie über die Ebene. Er ritt auf der Seite des Feuers, auf der der Wind Rauch und Hitze von ihm wegtrieb, sodass er es gerade noch ertragen konnte. Es war gefährlich, denn der Wind im Flachland war ziemlich wechselhaft und unvorhersehbar. Der Wind konnte plötzlich drehen, und er würde zu Asche werden, bevor er es überhaupt bemerkte.
    Doch Schnelligkeit und die gefährliche Abkürzung waren absolut notwendig.
    Das Feuer wütete ganz nah an der Stadtmauer von Jeth; nur noch ein paar Gehöfte befanden sich auf dem Gebiet zwischen Feuer und Stadt. Die hohen Mauern würden verhindern, dass größerer Schaden entstand, doch ein Funke, vom Wind auf ein Strohdach geweht, konnte genügen, um alles in eine Flammenhölle zu verwandeln.
    Sie mussten verhindern, dass sich das Feuer bis vor Jeth ausbreitete. Der Wind stand teilweise günstig, und es gab sogar einen ziemlich breiten Fluss, der wie eine Feuerschneise wirkte. Doch Reule traute den Schakalen nicht.
    Sie konnten nicht weit sein. Sie wollten zusehen und sich die Angst und Bangnis der Sánge einverleiben, während die darum kämpften, ihre Häuser zu retten. Sie würden es sich nicht entgehen lassen, derart intensive Gefühle zu verschlingen. Und wenn sie in der Nähe waren, konnten sie die Situation auch noch verschlimmern. Reule wollte, dass bewaffnete Wachen und Soldaten das Flachland durchkämmten, während die anderen das höllische Feuer bekämpften. Er war zu weit von Saber entfernt, um die Befehle telepathisch zu erteilen, deshalb raste er am Feuer entlang zurück und auf die Mauern von Jeth zu.
    Die Hauptstraße kam in Sicht, und Reule sah, wie sich eine Staubfahne aus Richtung Jeth auf ihn zubewegte. Zuerst dachte er, es sei Verstärkung aus der Stadt, doch er brauchte nicht lange, um festzustellen, dass es dafür zu wenig Reiter waren. Schon von Weitem erkannte er die Uniform der Stadtwachen an der roten Farbe, doch der Anführer des Trupps trug normale Kleidung.
    Er hatte sein Pferd bereits gewendet, um sie abzufangen, als er erkannte, wer da auf das gefährliche Feuer zugeritten kam. Es war wie eine psychische Mauer kinetischer Energie, die ihn traf. Fit spürte die plötzliche Anspannung seines Reiters und fiel instinktiv in Galopp. Als sich Fit wieder auf der Straße befand, hatte Reule einen direkten Blick auf die rothaarige Schönheit, die auf einem großen Fuchshengst namens Riot, den Reule erst vor einem Jahr in seinen Stall aufgenommen hatte, auf die Feuerhölle zuritt. Das junge Pferd war schnell und übermütig, und Reule wurde wütend, als er Mystique auf einem Tier reiten sah, das schon für einen Telepathen gefährlich war, ganz zu schweigen für eine kleine Frau, die keine Möglichkeit hatte, mit dem Tier zu kommunizieren.
    Er würde den Stallknecht umbringen, der ihr den Fuchs gegeben hatte.
    Gleich mehrere Male.
    Mit diesem finsteren Gedanken im Kopf trieb er Fit an, um ihr und ihrer kleinen Truppe den Weg abzuschneiden. Zumindest war sie so vernünftig gewesen, eine bewaffnete Eskorte mitzunehmen. Mit Schakalen in der Nähe? Wäre sie allein gekommen, hätte ihn vor Zorn wahrscheinlich schon der Schlag getroffen. Als er näher kam und sah, was sie anhatte, stand er kurz davor.
    Mystique ritt mit kurzen Steigbügeln, sodass ihre Füße auf Höhe des Sattels waren und sie im Sattel aufstehen konnte. Die Knie waren fest an den Körper des Tiers gepresst, und ihr Hintern befand sich in der Luft, während sie sich über den Hals des Tiers beugte, um Tempo zu machen. Auch wenn sie in dieser Haltung schneller reiten konnte, bot sie zugleich den anderen einen hübschen Blick auf ihren straff vom Stoff umspannten Hintern.
    Er sah, dass sie ihn bemerkte, denn sie wurde langsamer und zog die Zügel fest an.

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