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Gabe des Blutes

Gabe des Blutes

Titel: Gabe des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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machte. Sie spürte, wie seine Finger sich um ihren Hals legten, über die Abdrücke, die Rye hinterlassen hatte. »Antworte mir, Kébé , oder ich werde sie mir holen.«
    »Nein! Bitte.« Sie packte sein Handgelenk und zog daran, um den Kopf wieder senken zu können. »Es war ein Unfall.«
    »Ein Unfall? Der Griff eines Mannes um den Hals einer Frau?«
    »Etwas, was du in deiner Wut selbst auch schon gemacht hast«, wandte sie ein, »bei mir. Er hat schrecklich gelitten. Du kannst nicht …«
    »Das war jemand aus dem Rudel?« Reule schoss aus dem Sessel hoch und zog sie mit, bis sie in der Luft hing. »Jemand vom Rudel hat Hand an dich gelegt?« Reule hätte sie am liebsten geschüttelt, als er begriff, auf wen sie anspielte. »Wag es ja nicht, mir etwas von meinem Temperament zu erzählen! Ich habe dich geschont. Ich habe dir niemals wehgetan, ich habe dich nie verletzt, und ich würde dich auf keinen Fall anrühren, wenn ich meinen Aufruhr nicht bezähmen könnte! Willst du mein Verhalten tatsächlich mit diesem … diesem brutalen Akt gegen dich vergleichen?«
    »Nein«, flüsterte sie, weil sie wusste, wie er sich fühlen würde, wenn sie es täte. »Aber du musst verstehen, dass diese unberechenbare Mischung aus Trauer und Wut und Leid …«
    »Wir leiden alle! Gibt das jemandem das Recht, dich zu würgen? Was kommt als Nächstes? Schlagen? Unseren Frust an dir auslassen? Nein, Mystique. Es gibt nur ein Wesen, das wir in unserer Trauer verletzen dürfen, und das sind wir selbst. Mit dem Jihmak , dem Ritzen, das dich so verstört, zur ehrenvollen Erinnerung. Erzähl mir also nicht, dass es eine Rechtfertigung für einen Rudelgefährten gibt, dich zu verletzen!«
    »Gibt es die nicht? Was, wenn er glaubt, dass ich versagt habe? Oder dass ich für Amandos Tod verantwortlich bin? Oder was, wenn«, fügte sie rasch hinzu, als sie sah, dass er protestieren wollte, »wenn der Zorn, den er verspürt, sich gegen ihn selbst richtet, weil er überlebt hat, während man ihm seinen Freund entrissen hat? Ihn dir entrissen hat?«
    »Rye«, flüsterte Reule und begann zu begreifen.
    »Er macht sich Vorwürfe! Sich zu ritzen wird dieses Gefühl niemals zum Verschwinden bringen! Er hat sich ein passendes Ziel gesucht …«
    »Dann lass mich dieses Ziel sein! Ich habe die Entscheidung getroffen! Herrgott noch mal, ich töte ihn mit meinen eigenen Händen für dieses ehrlose Verhalten einer Frau gegenüber! Meiner Frau gegenüber!«
    »Reule!«, stöhnte sie.
    Mystique war einen Moment lang wie erstarrt, die Augen weit aufgerissen und mit zitternden Lippen. Sie krallte sich in den Stoff seines Hemds und spürte, wie sich sein Brustkorb erregt hob und senkte. Dann klammerte sie sich mit aller Kraft an ihn. Sie zog sich an ihm hoch und verfluchte das Gewirr von Röcken, das sie daran hinderte, ihre Beine zur Hilfe zu nehmen. Doch das war nicht nötig, weil er sie mit den Händen an der Taille hochhob und sie fest an sich zog, als er ihrem suchenden Mund begegnete. Der Kuss war trotz ihres Verlangens sanft und flüchtig, doch er genügte, ihr Blut in Wallung zu bringen vor Erwartung.
    »Sag es noch einmal«, bat sie an seinen Lippen. »Ohne Wut, Reule, bitte sag es noch einmal.«
    »Meine Frau, Mystique«, sagte er, und sein Atem und seine Lippen brannten vor Leidenschaft. »Hast du je daran gezweifelt? Hast du gedacht, ich würde einfach vergessen, was ich für dich empfinde? Wie außergewöhnlich du bist? Du liebe Güte, ich müsste wahnsinnig sein, wenn ich dich gehen lassen würde.«
    Sie lachte bebend, während er sie auf Wange und Kinn küsste. Es klang so einfach aus seinem Mund. So logisch. Obwohl er doch wusste, dass es ganz ungeheuerlich war. »Ich bin keine Sánge«, hauchte sie, als er mit seinen Händen über ihren Rücken glitt. »Ich bin nichts. Ich kann dir nichts bieten.«
    »Du kannst mir alles bieten«, sagte er rau und schüttelte sie drohend, bevor er ihren Mund mit seinem verschloss und sie mit seinem tiefen Verlangen in der Seele traf. Sie wurde sich dessen bei jeder Bewegung seiner suchenden Zunge bewusst. Sie rang nach Luft, als er sich schließlich von ihr löste. »Schönheit, Intelligenz, Kraft, Mut. Genau das wünsche ich mir bei einer Gefährtin, Mystique.«
    »Eine Geschichte. Eine Heimat«, hielt sie atemlos dagegen. »Einen Namen.«
    Seine Mund wanderte abwärts über ihren Hals und bedeckte ihn mit verlangenden und aufreizenden Küssen. »Ich habe dir einen Namen gegeben«, wandte er ein. »Du wirst

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