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Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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Funktion kümmerte er sich um alle vier Erzengel, im Auftrag des Alten Mannes, der für die bestmögliche Betreuung seiner Lieblinge sorgte. Max besaß keine so spektakulären Fähigkeiten wie die vier Brüder, doch er erfüllte einen sehr wichtigen Zweck und setzte seine stets erfolgreich ein.
    Uriel warf ihm einen vernichtenden Blick zu und stöhnte. »Müssen die so nah bei ihr stehen?«
    Seufzend musterte Max die Leibwächter, die Eleanore umringten. Die schien sie nicht zu bemerken, in einen Text auf ihrem E-Book-Reader vertieft. Sie liebte Vampirromane in grausigerem Stil als das Drehbuch von Ausgleichende Gerechtigkeit. Und Unmengen von erotischer Literatur.
    In gewisser Weise war es vorteilhaft, dass sie ihre sexuelle Scheu verloren hatte. Die Beziehung zu Uriel hatte ihr Selbstwertgefühl und die Macht ihrer Sinnlichkeit gestärkt. Andererseits war sie ein Sternenengel und ohnehin schon attraktiv genug. Kombiniert mit ihrer Schönheit, zog ihre neue erotische Aura die Männer nahezu magnetisch an. So auch die Bodyguards, die ihr Ehemann selbst engagiert hatte.
    Darauf wies Max ihn ironisch hin. »Vielleicht solltest du nächstes Mal Eunuchen anheuern.« Achselzuckend sah er sich um. »Und außerdem«, fügte er sarkastisch hinzu, »wird auch Christopher Daniels immer eifriger von Fans belagert.«
    Immerhin besaß Uriel genug Anstand, um zerknirscht dreinzuschauen, allerdings nicht lange. Er spähte wieder zu der schwarzhaarigen Schönheit hinüber, die an der Rückwand des Sets auf einer Kiste saß. Als sie seinen Blick spürte, hob sie den Kopf, lächelte kokett und zwinkerte ihm zu.
    Max beobachtete, wie Uriels Augen sich weiteten. Erst dank eines schmerzhaften Griffs um den Oberarm merkte der Erzengel, dass er zu Eleanore ging. Er musterte die Hand, die seinen Bizeps umklammerte. Dann schaute er noch einmal zu seiner Frau hinüber und hörte ihr Gelächter. Fröhlich funkelten ihre zauberhaften blauen Augen im gedämpften Scheinwerferlicht. Prompt wurden seine Augen schmal. Aber er lächelte ihr zu. Er konnte gar nicht anders.
    Das wusste Max. Und verstand die heiße Eifersucht, denn Eleanore war Uriels Ein und Alles.
    »In zwei Minuten sind wir so weit, Mr. Daniels.« Ein junger Mann mit Kopfhörern wartete, bis Uriel und Max ihm zunickten. Dann verschwand er hinter dem Set. Es war fast neun Uhr. Jeden Moment würde Jacqueline Rains Sendung anfangen. Wegen ihrer Popularität lief die Show nicht mehr tagsüber, sondern abends, was besser zur Vorliebe der Moderatorin für Filmstars aus der Gothic-Szene passte.
    »Glaub mir, Ellie kann auf sich selbst aufpassen«, sagte Max leise, nur für Uriels Ohren bestimmt. »Und sie kann sich selbst schützen«, fügte er hinzu und wies auf die Bodyguards. »Also sind die Typen überflüssig.«
    »Das weiß ich«, gab Uriel zu und seufzte schuldbewusst. »Die sind nur lebende Schutzschilde.« Wenn sich jemand näherte, der Eleanore schaden wollte, zum Beispiel ein Adarianer, würden die Leibwächter ihn so lange aufhalten, dass Uriel zu ihr eilen konnte. Hoffentlich.
    »Ah.« Max grinste. »Das war mir bereits klar. Aber es freut mich, dass du’s eingestehst.«
    »Noch eine Minute!«, rief jemand.
    »Jacqueline Rain liebt deine Auftritte«, bemerkte Max. »Letztes Mal hast du ihre Einschaltquote um zwanzig Prozent gesteigert.« Vor jener Show hatte Uriel seine Frau gebeten, ihn zu begleiten. Nur widerstrebend hatte sie eingewilligt und das Fernsehpublikum begeistert. Offenbar beeinträchtigte Christopher Daniels’ Ehe die Zuneigung seiner Fans kein bisschen.
    »Wie geht’s Gabe?« Plötzlich wechselte Uriel das Thema.
    Vor vier Monaten war Gabriel nach Schottland aufgebrochen, und seither sahen seine Brüder ihn nur noch selten, obwohl er mühelos durch ein Portal ins Herrenhaus hätte gelangen und Hallo sagen können. Am liebsten war er allein unterwegs, ein grüblerischer Einzelgänger. So war er nun einmal erschaffen worden.
    Uriel sorgte sich um Gabe, insbesondere jetzt, nachdem er selbst seinen Sternenengel gefunden hatte und seine Brüder immer noch ihre Seelengefährtinnen suchten. Deshalb verstand Max die unvermittelte Frage. »Wie üblich führt er sein eigenes Leben. Aber …« Als sein Handy läutete, verstummte er. Das war Gabriels persönlicher Klingelton, den sie vor einem Jahr bei der Unterzeichnung des Vertrags mit der Mobiltelefongesellschaft ausgesucht hatten.
    Prompt erstarrten der Hüter und der Erzengel und fixierten die Brusttasche, in der

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