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Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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und lachte höhnisch.
    Dann holte er blitzschnell mit dem Kopf aus und schmetterte Gabriel seine Stirn gegen die Nase. Der Schmerz verwirrte Gabriel lange genug, dass der Adarianer ihn wegschieben konnte.
    Blindlings taumelnd, stieß Gabriel gegen die Bettkante und fiel vornüber. Ehe er aufstehen konnte, füllte sich die Tür mit Schatten, dem Geräusch eiliger Schritte und erhobener Stimmen.
    Er erhob sich mühsam von der Matratze und fuhr herum. Der Adarianer war verschwunden. Von einer Taschenlampe geblendet, registrierte Gabriel, dass der elektrische Strom erneut ausgefallen sein musste. Die Finsternis fiel ihm erst auf, als ihm die Taschenlampe mitten ins Gesicht leuchtete. Aber er ignorierte den Lichtstrahl. Hektisch suchte er mit den Augen die Schatten nach dem Mann ab, gegen den er eben noch gekämpft hatte. Von seinem Gegner fehlte jede Spur.
    Er muss sich unsichtbar gemacht haben.
    »Nun, wen haben wir denn da?«
    Gabriel wandte sich zur Tür und schirmte seine Augen mit einer Hand ab. Die Stimme kam ihm bekannt vor.
    »Ah, Gabriel Black«, höhnte sie. Tadelnd schnalzte der Neuankömmling mit der Zunge, niemand anderer als Angus Dougal, Edeens Bruder, der Chief Inspector der Äußeren Hebriden.
    Verdammt, dachte Gabe nicht sonderlich überrascht. Die Frauen vor der Toilette hatten ihn die Tür aufbrechen sehen, Juliettes Schrei gehört, und eine musste Angus angerufen haben. Das ist gar nicht gut. Natürlich konnte er den Mann und seine Leute einfach beiseiteschieben und sich danach um den Sternenengel kümmern.
    Aber dabei würde er Dougal womöglich verletzen oder sogar töten. Und im Flur drängten sich neugierige Zuschauer. Was er tun würde, würden alle sehen. Und heutzutage besaß jeder ein Handy.
    Vielleicht würde Max nicht alles bereinigen können, und was dann?
    Das war ihm fast egal. Aber selbst wenn er alle diese Männer ausschalten würde, müsste er noch befürchten, Juliette nicht zu finden. Nicht allein. Und da draußen trieben sich Adarianer herum. Deshalb brauchte er Hilfe. Er musste Max anrufen.
    Draußen im Flur hatten die Cops alle Hände voll zu tun, die Schaulustigen zurückzudrängen. Gabriels Probleme hatten zu viele Leute angelockt.
    »Dreh dich um, Black«, befahl Angus mit ruhiger Stimme.
    Während sich Gabes Gedanken überschlugen, bemühte er sich, den Mann nicht allzu wütend anzustarren. Der Sternenengel hatte das Unwetter heraufbeschworen. Da gab es keinen Zweifel. Dann hatte Juliette mittels ihrer Telekinese die Gegenstände in ihrem Hotelzimmer herumgeworfen. Also musste sie jetzt ziemlich geschwächt sein, eine leichte Beute für den adarianischen General. Das Letzte, was Gabriel jetzt brauchte, war eine Auseinandersetzung mit Angus Dougal und den anderen Bullen.
    Langsam drehte er sich um und wartete, die Finger neben seinen Schenkeln gespreizt. Der Lichtstrahl der Taschenlampe suchte den ganzen Raum ab. Irgendwie muss ich Max erreichen. Wenn er verhaftet wurde, stand ihm ein Telefonat zu, die beste Methode, um die Situation zu klären. Sicher war das einfacher, als die Erinnerungen zahlloser Zeugen zu löschen oder unschuldige Zuschauer zu töten. Aber eine wachsende Ungeduld erhitzte sein Blut. Bringen wir’s hinter uns, Angus.
    »Wo ist die junge Frau, die sich in diesem Zimmer einquartiert hat?«, fragte Dougal in scharfem Ton.
    »Ich beantworte deine Fragen nicht, Angus. Wenn du mich festnehmen willst, tu’s und halt den Mund.«
    Bis Dougal und seine Männer diesen Kommentar verdaut hatten, dauerte es eine Weile. Dann trat der Chief Inspector hinter Gabriel, holte Handschellen hervor und fesselte ihm die Hände auf dem Rücken. Nicht besonders sanft. »Wie du willst, Black«, zischte er ihm ins Ohr. »Jetzt erwartet dich eine unangenehme Nacht.«
     
    »Hör auf, deine Frau anzustarren, Uriel, und konzentrier dich.« Max schaute von dem Erzengel zu Eleanore hinüber, die ein paar Meter entfernt im Hintergrund des Sets für die Sendung der TV-Moderatorin Jacqueline Rain saß.
    Max schwenkte eine Hand vor Uriels Gesicht, dann schnippte er mit den Fingern.
    Uriel blinzelte. »Lass mich in Ruhe, Max, mit mir ist alles in Ordnung.«
    Ärgerlich verdrehte Max die Augen. »Mit Eleanore auch. Und jetzt pass auf, gleich beginnt die Talkshow.«
    Max, ein großer, schlanker Mann, sah wie Ende dreißig aus. Er hatte braune Haare und Augen, trug eine Brille und bevorzugte dreiteilige Anzüge. Gleichfalls in Braun. Er war Uriels Agent, aber auch sein Hüter. In letzterer

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