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Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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Ein Blitz zuckte auf, und der Mann war sichtbar.
    In seinen grünen Augen erschien ein bösartiges Funkeln. »Wie willst du das erklären, Gabe?«, zischte er, während Gabriel ihm die Waffe zu entwinden suchte. »Dass du auf die zwei Polizisten geschossen hast?« Missbilligend knirschte er mit den Zähnen. Dann entrang sich seiner Kehle ein gellender Wutschrei. Kraftvoll packte er Gabriel am Hemd, schleuderte ihn gegen die Wand und postierte sich direkt vor ihm.
    Unter dem harten Aufprall hörte Gabe den Verputz knacken. »Mit deiner Leiche als Beweis wird mir das leichtfallen«, fauchte er, ehe er die Methode des Adarianers anwandte und seine Stirn auf dessen Nase herabsausen ließ.
    Der blonde Mann ließ die Waffe fallen, sprang zurück und presste sich eine Hand auf die Nase. Diese Gelegenheit wollte Gabriel nutzen und stürzte sich wieder auf ihn, um den Kampf ein für alle Mal zu beenden.
    Doch der Adarianer griff mit seiner freien Hand hinter seinen Rücken, zerrte eine Splitterwaffe aus dem Hosenbund seiner Jeans und richtete sie auf die Stirn seines Gegners. Es geschah so schnell, dass Gabriel gerade noch innehalten konnte. Keuchend rang er nach Luft, seine Augen brannten, und er wusste, sie würden roter Glut gleichen.
    Er hasste diese Splitterwaffen, eine grausame Erfindung der Adarianer. Aus den berstenden Kugeln schossen Metallsplitter, die sich im Körper des Opfers ausbreiteten und ihn an den betroffenen Stellen zu Stein werden ließen. Der Schmerz glich grässlicher Höllenpein, die Heilung solcher Wunden war noch schlimmer. Das wusste Gabe, denn die infernalischen Waffen hatten ihn schon mehrmals getroffen.
    »Weißt du, wie das ist?« Mit einer Hand wischte sich der Adarianer das Blut von der Nase, mit der anderen entsicherte er die Waffe. »Fast alle Fähigkeiten der Welt zu besitzen, außer der, die man am dringendsten braucht?«
    Blitzschnell zielte er auf Gabriels linkes Bein und drückte zweimal ab. Das Mündungsfeuer schien die Luft zu versengen, das Geschoss erfüllte Gabriels untere Körperhälfte mit lähmenden Schmerzen, und er sank hilflos auf die Knie.
    »Tut weh, was?«, höhnte der Adarianer. Jetzt glühten auch seine Augen. »Stell dir vor, du hast niemanden, der dich heilen kann. Keinen verdammten Michael. Aber da draußen gibt’s eine Frau, die dir helfen könnte. Und die ist für jemand anderen bestimmt.« Nun schwenkte er die Waffe nach links, jagte zwei Kugeln in Gabes rechtes Bein und zielte wieder auf seinen Kopf.
    Donnernd hämmerte Gabriels Herz gegen seine Rippen, in seinen Ohren rauschte das Blut. Das darf doch nicht wahr sein, dachte er. Az! Befanden sich Max und die anderen schon so weit in der Nähe, dass der Vampir seine Gedanken wahrnehmen konnte? Azrael! Für diese Schmerzen in den versteinerten Muskeln gab es keine Worte. Um Himmels willen, Az, hier sterben Menschen’ .
    Da sind wir, lautete die ruhige Antwort, wir kommen.
    Als der Adarianer wieder feuerte, wusste Gabriel es schon vorher. Die grünen Augen des Feindes hatten für einen Sekundenbruchteil warnend aufgeleuchtet, und das genügte. Gabe warf sich nach rechts, spürte den brennenden Schmerz in der Schulter, rollte über den Boden, und der nächste Teil seines Körpers versteinerte. »Elender Feigling«, murmelte er so ruhig wie möglich. Die Qualen benebelten seine Sinne. Aber am Rande seiner Wahrnehmung registrierte er, wie die drei Menschen allmählich starben. Die Herzschläge verlangsamten sich. In den Adern stockte das Blut. Wo zum Teufel blieb Max so lange? Diese Männer hier brauchten Michael.
    »Und du bist ein selbstsüchtiger Bastard«, zischte der Adarianer. »Alles hast du.« Er schüttelte den Kopf. Seine Augen flackerten eigenartig. Beinahe wurde der Spott von Wehmut verdrängt. »Und ich habe fast nichts zu verlieren.«
    Dann krachte seine Waffe ein letztes Mal. Im selben Moment flog die Tür des Gefängnisses auf. Die Kugel raste an Gabe vorbei, schwärzte den Verputz hinter ihm, und ein Hurrikan jagte rotgoldenen Nebel in den Raum.
    Entsetzt schrie der Adarianer auf, als ihm die Waffe aus der Hand geschlagen, sein Körper hochgehoben und quer durch den Raum geschleudert wurde. Er prallte gegen eine Wand und riss eine Pinnwand samt Steckbriefen mit sich zu Boden. Sofort wurde er wieder unsichtbar, während sich der Nebel zu Azraels imposanter Gestalt verdichtete.
    »Lass ihn nicht entkommen!«, schrie Gabriel, denn er fürchtete, der Adarianer würde spurlos verschwinden. Aber die Warnung

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