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Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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gut, Mike, ich bin da«, sagte eine weibliche Stimme hinter ihm. Gabriel sah Eleanore durch das Portal eintreten und auf sich zulaufen. »Mach mal Pause«, wies sie Michael an, der sich langsam erhob und beiseitetrat.
    Uriel folgte seiner Frau. Auch der Hüter und Azrael kamen näher. Az hatte die Splitterwaffe aufgehoben und hielt sie fest. Zum ersten Mal hatten sie eine adarianische Waffe erbeutet, und Gabriel stellte sich vor, Max würde sie später gründlich inspizieren.
    »O Gott«, wisperte Ellie. »Wie viele Feinde waren das?«
    »Nur einer«, erklärte Az, und sie schaute ihn kurz an, während sie sich neben Gabriel kniete und seine Brust berührte.
    Ebenso wie Gabe senkt sie die Lider, während ihre Magie in seinen Körper floss, auf andere Art als Michaels Heilkraft. Wahrscheinlich war Gabriel der Einzige, der diesen Unterschied jemals feststellen würde. Ellies Magie fühlte sich wie Bier an, nicht wie Scotch, strömte schneller in die Adern, wirkte aber langsamer.
    Trotz der sanften Behandlung musste Gabe sich in den Unterarm beißen, um nicht zu schreien. Nach einer Zeitspanne, die ihm wie Jahre erschien, war es endlich überstanden. Er öffnete die Augen und sah, wie Ellie auf ihren Knien schwankte und von Uriel umfangen wurde.
    »Wie …« Sie blinzelte, schüttelte den Kopf und begann noch einmal von vorn. »Wie oft hat er auf dich geschossen?«
    »Fünf Mal«, erwiderte Gabriel. »Zweimal in jedes Bein, einmal in die Schulter.« Diesen Worten folgte ein bedrücktes Schweigen, doch darauf achtete er nicht. »Beim letzten Mal hat er auf meinen Kopf gezielt.«
    »Also hat er sich nicht zurückgehalten.« Ernsthaft besorgt und nachdenklich blickte Max vor sich hin. Dann nahm er seine Brille ab, putzte sie mit dem Tuch, das er stets in einer der Innentaschen seines Jacketts verwahrte, und setzte sie wieder auf. »Offenbar hasst er dich wirklich. Hast du keinen anderen Adarianer in seiner Nähe gesehen?«
    »Nein, er war allein. Und er sagte, ich hätte keine Ahnung, was da vorgehen würde.« Gabriel testete seine Beine und schaute zu den Polizisten hinüber, die immer noch bewusstlos am Boden lagen. Vermutlich hatte Max ihre Erinnerungen gelöscht, und Az würde sie erst zu sich kommen lassen, wenn die Situation bereinigt war.
    »Seltsam«, meinte Max, »eigentlich dachte ich, es wäre klar, was der Adarianer will: deinen Tod.«
    »Und sonst nichts?«, fragte Michael.
    »Natürlich ist er hinter Juliette her«, sagte Gabriel und stand auf.
     
    So schwer und schwach fühlte sich Juliettes Körper an, fast angenehm. Eine friedliche Wärme schien sie einzuhüllen, wie eine dicke Decke.
    Moment mal. Mit gerunzelter Stirn strich sie sich über die Brust. Tatsächlich, eine Decke, aus weicher Wolle, soweit sie das feststellen konnte. Sie wollte die Augen öffnen. Aber ihre Lider waren zu schwer. Sie versuchte es noch einmal.
    Allmählich konnte sie blinzeln, langsam drang Licht in ihre Augen. Sie lag auf einer Couch in einem gemütlich eingerichteten Wohnzimmer. In einem Kamin auf der anderen Seite loderte ein Feuer. Ein Glas Wasser stand neben ihr auf dem Couchtisch.
    Der Couch gegenüber saß ein Mann auf einem Zweiersofa. »Wie fühlen Sie sich?«, fragte er sanft.
    Juliette antwortete nicht. In ihrem Gehirn schrillten Alarmglocken und jagten belebende Adrenalinmengen durch ihre Adern. Er war sehr groß. Wie der Mann, der sie im Pub geküsst und ihr dann das Leben gerettet hatte. Aber seine Augen schimmerten nicht silbern, sondern grün, und sein Haar war viel heller. Er trug Jeans, ein Thermohemd und eine Jacke. Über die breite Brust verlief ein Lederriemen. Von einem Schulterhalfter. In Schottland?
    Freundlich lächelte er sie an. Als wüsste er, was sie dachte, schaute er auf das Halfter hinab. Dann zog er die Jacke aus und enthüllte zwei Pistolen. »Ich bin Angus Dougal, der Chief Inspector von Lewis«, erklärte er, und sein Lächeln wurde breiter. »Keine Bange, ich werde Sie nicht erschießen.«
    »Warum bin ich hier?« Sie richtete sich ein wenig auf. Vorerst würde sie glauben, was er sagte. Sie war so müde.
    »Ich wollte Sie in die Klinik bringen. Aber zufällig kenne ich die Schwester, die heute Nacht Dienst hat. Nur zu Ihrem Besten trug ich Sie hierher, Miss, in mein Haus.« Angus Dougal lachte leise, die grünen Augen funkelten.
    Plötzlich wurde Juliettes Mund trocken. Ihr schwirrte der Kopf, und sie sank langsam in die Polster der Couch zurück. Also ein Polizist. Und sie war in seinem

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