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Gäbe es die Liebe nicht

Gäbe es die Liebe nicht

Titel: Gäbe es die Liebe nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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führte sie zum Fahrstuhl. „Ich möchte dir etwas zeigen.“
    Sie protestierte nicht. Morgen würde sie ohnehin wiederkommen.
    Als sie ins Freie traten, winkte Daniel seinem Chauffeur.
    „Ich habe meinen eigenen Wagen“, sagte sie.
    Er zog eine Augenbraue hoch. „Augenblick.“ Er ging zu seinem Rolls Royce und schickte Steven nach Hause. „Kannst du fahren?“ fragte er besorgt, als er zu ihr zurückkehrte.
    „Ja.“ Sie zeigte auf ihr kleines weißes Cabrio und ging darauf zu.
    „Ich habe deinen Geschmack immer bewundert“, meinte er anerkennend.
    „Wohin fahren wir?“
    „Nach Norden. Ich beschreibe dir den Weg.“
    Sie stiegen ein und fuhren los. Eine Weile lang überließ er sie ihren Gedanken.
    „Erzähl mir von deiner Reise nach New York“, bat sie irgendwann.
    „Ich habe mich in einen Verlag eingekauft.“
    „Herzlichen Glückwunsch.“
    Dass sie nicht mehr sagte, kränkte ihn ein wenig, aber er nahm es hin. Sie fuhren die Küstenstraße entlang, und als in einiger Entfernung ein kleines Lebensmittelgeschäft auftauchte, hob er die Hand.
    „Halt dort vorn an.“
    Sie fuhr auf den Parkplatz. „Ist es das, was du mir zeigen wolltest?“
    „Nein. Aber du wirst Hunger bekommen.“
    Es war kein moderner Supermarkt, sondern ein altmodischer Tante-Emma-Laden. „Mr. MacGregor!“ Mit strahlendem Gesicht glitt eine rundliche Frau von ihrem Hocker hinter dem Tresen.
    „Mrs. Löwe. Hübsch wie immer.“
    Sie war nicht hübsch, und sie wusste es. Also quittierte sie das Kompliment nur mit einem verächtlichen Schnauben. „Was kann ich heute für Sie tun?“ fragte sie und musterte Anna unverhohlen.
    „Die junge Dame und ich brauchen alles, was zu einem ordentlichen Picknick gehört.“ Daniel beugte sich über den Tresen.
    „Also zwei leckere Sandwiches“, sagte Mrs. Löwe. „Und kalte Limonade … Vorausgesetzt Sie kaufen die Thermoskanne.“
    „Einverstanden.“
    Kichernd verschwand Mrs. Löwe nach hinten.
    „Du warst schon mal hier“, stellte Anna trocken fest.
    „Mrs. Lowes Sandwiches sind die besten weit und breit.“
    Die Ladeninhaberin kehrte mit einem großen Korb zurück. „Den Korb bringen Sie mir zurück, nicht?“ Sie zwinkerte Daniel zu. „Die Thermoskanne können Sie ja behalten.“
    Daniel holte einige Geldscheine aus seiner Brieftasche. Anna zählte mit und zog eine Augenbraue hoch.
    „Ich wünsche Ihnen und Ihrer Begleiterin viel Spaß“, sagte Mrs. Löwe, während sie das Geld einsteckte.
    „Den werden wir haben“, erwiderte Daniel. „Vertraust du mir deinen neuen Wagen an?“ fragte er Anna auf dem Parkplatz.
    Nach kurzem Zögern gab sie ihm die Schlüssel.
    Die Straße war schmal, kurvenreich und führte bergauf. Direkt daneben fielen die Klippen steil ab, bis hinunter ins Meer. Zwischen dem grauen Fels leuchtete nur ab und zu etwas Farbiges auf, eine rote Blume oder ein paar grüne Sträucher, hoch über der blauen Brandung, deren Rauschen wie aus weiter Ferne zu kommen schien.
    Meile um Meile legten sie zurück. Die wenigen Bäume hatten sich in Jahrzehnten dem Wind gebeugt. Tief unter ihnen segelte ein Meeresvogel über die Wellen, um wenig später steil wieder emporzusteigen.
    Und dann sah Anna das Land vor sich. Überwuchert, felsig und einsam erstreckte es sich bis an den äußersten Rand der Klippe. Daniel hielt an, stieg aus und sah sich um. Er spürte das Meer und den Wind. Er war angekommen.
    Wortlos folgte Anna ihm. Ein Windstoß zerzauste ihr Haar. „Dies ist dein Land“, vermutete sie.
    „Ja.“
    Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht. „Es ist wunderschön.“
    Erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, wie wichtig es für ihn war, dass sie seine Begeisterung teilte. Er hob ihre Hand an seine Lippen und hauchte einen Kuss darauf.
    „Dort kommt das Haus hin.“ Er zeigte auf eine ebene Stelle und zog sie mit sich. „Dicht an der Kante, damit man das Meer hört. Es wird aus Stein sein. Einige Fenster werden vom Boden bis zur Decke reichen, und die Tür wird breit genug für drei Männer sein.“ Er blieb stehen. „Und hier wird ein Turm stehen.“
    „Ein Turm?“ Entgeistert starrte sie ihn an. „Das hört sich an wie eine Burg.“
    „Richtig. Eine Burg. Und über den Eingang kommt das Wappen der MacGregors.“
    Kopfschüttelnd versuchte sie, sich das Haus vorzustellen. „Warum so gewaltig?“
    „Es ist nicht nur für mich. Meine Großenkel sollen es auch noch sehen.“ Er ging zum Wagen, um den Korb zu holen.
    Anna half ihm, die Decke

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