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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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dagegen, in Allegras. Fantasie- welt hineingezogen zu werden. Ein solcher Mann war er nicht. Nur rein äußerlich war er ihr Prinz. Er besaß in seinem Wesen keine einzige edelmütige, aufopfernde Seite, und darüber war er verdammt froh. Sein linkes Lid zuckte vor Erschöpfung, während er sich einredete, dass es Wichtigeres gab, womit er sich zu beschäftigen hatte.
    Zum Beispiel Allegras Brüste und was für ein Vergnü- gen es heute Nacht bedeuten würde, ihr die Unschuld zu rauben.
    Sie würde ihm keine Schwierigkeiten bereiten. Er würde sie dazu bringen, sich nach ihm zu verzehren, vor Ekstase zu zucken und seinen Namen zu rufen. Und er würde ihr zeigen, was er von ihren Moralvorstellungen und ihrem Hochmut hielt. Ja, dachte er, die Leidenschaft, die ich bei ihr entfachen werde, wird ihr schon zeigen, wo ihr Platz ist.
    Lazar schaute auf das aufgewühlte Meer, das am Hori- zont im Licht der untergehenden Sonne rotgolden schim- merte.
    Das Bett, dachte er düster, während er das Glas Brandy an die Lippen führte, wird der Ort sein, wo ich sie nicht enttäuschen werde.
    Die Sonne ging schon unter, und Allegra wusste noch im- mer nicht, wie sie auf die Frist ihres Eroberers reagieren sollte.
    Allegra hatte sich den Tag über mit verschiedenen Din- gen beschäftigt: Sie hatte die Papiere ihres Vaters geord- net, eines ihrer Kleider geflickt und lange Zeit traurig das Miniaturbildnis ihrer Mutter betrachtet – während sie un- unterbrochen versucht hatte, mit Lazars finsterer Drohung zurechtzukommen.
    Als sie müde wurde, legte sie sich im Lagerraum auf ihr halb hergerichtetes Kleid, da sie nicht in die Kajüte zurückkehren und sich dort ausruhen wollte. Schließlich konnte dort jederzeit Lazar hereinkommen.

Der Boden des Lagers war ziemlich unbequem. Die Geis- ter des Schiffs schienen um sie herumzuhuschen, und das Knarren der Holzplanken hörte sich wie ihr Klagen an. Müde schloss Allegra die Augen.
    Lazar wollte mit ihr die Vergangenheit hinter sich lassen. Er sehnte sich nach einer Zukunft mit ihr.
    Dieser Mann – der mutigste, unglaublichste, liebens- werteste, verwirrendste Mann, den sie je getroffen hatte – hatte vor, mit ihr zusammenzuleben. Sie konnte es noch immer nicht ganz begreifen.
    Er hatte sie als richtungweisend für ihn bezeichnet – jedes Schiff braucht einen Kompass, hatte er erklärt. Und er hatte sie gebeten: Liebe mich. Er hatte ihr wundervolle Dinge gesagt, sie als schön bezeichnet. Und eine Familie wollte er mit ihr gründen – er, Lazar di Fiore, ihr Prinz.
    Und sie hatte abgelehnt.
    Diese Entscheidung verursachte Übelkeit in ihr und ließ ihr die Tränen in die Augen steigen. Lazar hatte ihr ein wundervolles Leben in Aussicht gestellt, doch es war unannehmbar für sie.
    Amantea brauchte Lazar mehr, als sie es tat. Oh, sie brauchte ihn durchaus, das war sicher. Aber dringender noch benötigte sie ihren Verstand, den sie bei ihm zu ver- lieren schien. Und Lazar brauchte sein Königreich, sein Zuhause. Dort würden seine Wunden heilen, und seine schrecklichen Erlebnisse, die ihn den Glauben an das Gute hatten verlieren lassen, würden in seiner Erinnerung verblassen.
    Du willst mich nicht. Wie konnte er so etwas denken? So ein törichter Mann! Warum muss er mich so quälen, dachte Allegra und wälzte sich auf dem harten Boden hin und her. Warum ließ er sie nicht endlich in Ruhe? Sollte sie ihn heute Nacht abwehren? Ihm widerstehen?
    War sie dazu überhaupt imstande?
    Er musste sie nur einmal küssen – nein, er musste sie nicht einmal berühren. Wenn er sie nur auf eine bestimmte Weise anschaute, würde es ihr schon nicht mehr möglich sein, ihn zurückzuweisen. Das war die bittere Wahrheit.
    Heute Nacht würde er als der Teufel zu ihr kommen und ihre moralische Stärke auf die Probe stellen. Mit seinen Verführungskünsten würde er all ihre schwachen Stellen bloßlegen.

Wie konnte sie sich zurückhalten, wenn ihr Körper sich nach ihm sehnte und sie jeder Blick, den er ihr zuwarf, förmlich verbrannte? Er würde ihrem Herzen keine Wahl lassen, sondern es dazu treiben, ihm alles zu geben, worum er sie bat.
    Nein, sie durfte ihn nicht auch noch ermutigen. Sie musste stark bleiben.
    Allegra war willig, alles zu tun, um Amantea für Lazar zurückzugewinnen. Aber sie wollte ihr Herz nicht an einen Mann verlieren, den sie niemals haben konnte – so wie ihre Mutter. Denn das würde sie zu einem Leben in Einsam- keit verdammen. Wenn sie sich ihm heute Nacht hingab, konnte sie ihre

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