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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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Lächeln entschloss er sich, sie nicht nur einfach zu verführen. Noch in dieser Nacht würde er ein Kind mit ihr zeugen. Er würde sie damit in die Falle locken und sie so dazu zwingen, glücklich zu sein. Verdammt noch mal!
    Mein Gott, welch eine törichte Idee! Genau das konnte er überhaupt nicht brauchen. Was sollte er denn mit einem kleinen Schreihals anfangen? Woran hatte er bei seinen rührseligen Träumen eigentlich gedacht?
    Wie hätte Kapitän Wolfe über ihn gelacht, wenn er gewusst hätte, wie ernst er dieses unerfahrene Mädchen nahm! Der einzige Grund, warum er sie an Bord gebracht hatte, war doch, um mit ihr das Bett zu teilen – sonst nichts.
    Je schneller er sie zu dem Zweck benutzte, für den er sie brauchte, desto rascher konnte er zu seinem normalen Leben zurückkehren. Dann vermochte er vielleicht wieder, klar zu denken.
    Lazar verließ den Ausguck. Kurz darauf ging er zu seiner Kajüte und riss die Tür auf. Allegra war nicht drinnen.
    Er schloss die Tür. Seiner Torheit wegen schnitt er un- geduldig ein Gesicht und goss sich großzügig ein Glas seines besten Rums ein. Misstrauisch trat er daraufhin zu den Dokumenten, die für ihn von seiner jungfräuli- chen Märtyrerin auf dem Schreibtisch hinterlassen worden waren.
    Die ganzen Rechnungsbücher, Logbücher, und Chroni- ken, die Lazar aus Monteverdis Haus mitgenommen hatte, betrafen die inneren und äußeren Angelegenheiten von Amantea. Lazar hatte vorgehabt, heimlich einen kurzen Blick darauf zu werfen, sobald Allegra nicht in der Kajüte war.
    Schließlich sollte sie sich nicht überall einmischen und immer wieder Gründe finden, ihn zu tadeln und zurechtzu- weisen. Er wollte die Papiere nur dazu nutzen, sich von den Bedürfnissen seines Körpers abzulenken. Niemals hatte er vorgehabt, drei Stunden nicht mehr davon loszukommen – oder sich darüber aufzuregen.
    Der Nachmittag verging, und es wurde Abend. Lazar saß noch immer an seinem Schreibtisch. Sein linkes Lid zuckte bereits seit einiger Zeit immer wieder vor Zorn und Empörung, während er aufmerksam die Aufzeichnungen durchging.

Aus diesen waren ohne Zweifel die Gründe für den be- vorstehenden finanziellen Ruin der Insel zu entnehmen. Sosehr er auch danach suchte – er konnte einfach keinen Plan entdecken, mit dem der nahenden Katastrophe etwas entgegengesetzt werden sollte.
    Das war genug, um jedem Genussmenschen den Ge- schmack zu verderben.
    Stattdessen zeigten die Aufzeichnungen genau, wie Ge- nua die Insel Amantea seit fünfzehn Jahren ausbeutete und ihr all das nahm, was sie besaß. Nachdem auf diese Weise viel Vermögen erworben worden war und der Zu- sammenbruch bevorstand, zogen sich nun die Genuesen still und heimlich zurück, während die Feindseligkeiten andauerten und immer hitziger wurden.
    Alle Berichte belegten den Aufstand der Bauern ge- gen die Reichen und die unmenschlichen Verbrechen der Wohlhabenden gegen die armen Bewohner. Lazar studierte die Volkszählung, nach der ein deutlicher Anstieg von Landstreicherei und Kindersterblichkeit zu erkennen war.
    Außerdem ging er auch aufmerksam alle Berichte von den Ernten bis zu den begangenen Verbrechen durch. Es herrschte eine bedenkliche Knappheit an Ärzten, und die Korruption und andere Gaunereien schienen stetig zuzunehmen.
    Um eine Änderung dieser Situation hatte sich niemand bemüht.
    Was die wirtschaftliche Lage betraf, so wurden selbst anerkannte und weit verbreitete Reformvorschläge auf der Insel gänzlich ignoriert. Nirgends gab es die Erwähnung neuer Kanäle oder Straßen, obwohl dies doch eine Mög- lichkeit wäre, Tagdiebe zum Arbeiten zu zwingen und die Hochlandwälder zu roden, wo Lazar als Junge mit seinen Freunden gespielt hatte.
    Empört aufstöhnend schob er die Papiere beiseite. Sein Kopf begann allmählich zu schmerzen und quälte ihn genauso wie sein Verlangen nach einer Frau.
    Er erhob sich und goss sich einen Brandy ein. Müde streckte er die Glieder, die ihm nach dem stundenlangen Sitzen wehtaten. Obgleich er es nicht wollte, beschäftigte er sich für eine halbe Stunde mit den verschiedenen Mög- lichkeiten, die es für ihn gäbe, Amanteas bedenkliche Lage zu verbessern – natürlich nur rein hypothetisch.

Als er dann merkte, wie sich bei dem Gedanken an dieses riesige Unterfangen mit all seinen Herausforde- rungen und Verwicklungen bei ihm ein plötzlicher Eifer einstellte, schloss er rasch die Kiste mit den Dokumenten und genehmigte sich ein weiteres Glas.
    Er sträubte sich heftig

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