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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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ihn an. Ihr Herz klopfte heftig, ihre Hände fühlten sich eiskalt an, während die Wangen immer heißer wurden.
    „Ich wusste es. Es ist alles meine Schuld“, sagte sie mit bebender Stimme. „Sie dürfen Ihr Leben nicht wegen ei- ner meiner Äußerungen aufs Spiel setzen. Ich nehme alles zurück. Alles, was ich Ihnen je vorgeworfen habe, und al- les, was ich je von Ihnen verlangt habe. Sie dürfen nicht gehen!“
    „Das muss ich aber tun, wenn ich Amantea wieder in meine Gewalt bekommen möchte. Das wollten Sie doch, oder nicht, Allegra?“ fragte er mit seinem durchdringenden Blick.
    Hilflos sah sie ihn an. „Ja, vorher ... Schicken Sie je- mand anders. Wenn Sie tatsächlich beabsichtigen, den Thron zu besteigen, dann steht zu viel auf dem Spiel, als dass Sie Ihren Stolz beweisen müssten. Das Leben so vieler Menschen hängt von Ihnen ab, Lazar ...“
    „Es geht nicht um Stolz, Allegra. Die Ehre ist es, auf die Sie mich hingewiesen haben. Außerdem muss ich meinen eigenen Kampf ausfechten.“
    Sie schwieg einen Moment, und man konnte nur hören und sehen, wie die Klinge gegen den Wetzstein schlug und kleine Funken sprühten.
    „Bitte, tun Sie es nicht“, flüsterte sie schließlich mit ei- ner ihr fremd klingenden Stimme. „Es gibt bestimmt einen anderen Weg. Vielleicht brauchen Sie den Siegelring gar nicht. Wenn Sie die Berater Ihres Vaters benachrichtigen, wird keiner leugnen ...“
    Sie sprach nicht weiter, da sie einsah, dass ihre Worte keinerlei Wirkung auf Lazar hatten.
    Die Beine auf den Tisch gelegt, überprüfte er die Schärfe seines Messers mit Daumen und Zeigefinger. Er schien in Gedanken Millionen von Meilen entfernt zu sein.
    „Lazar, hören Sie ...“
    Er nahm die Beine vom Tisch. „Sie verstehen nicht,

worum es mir geht, Allegra. Sparen Sie sich die Mühe, mich von meinem Vorhaben abzuhalten.“
    „Sie müssen es doch nicht tun!“
    „Doch, das muss ich“, sagte er ruhig und entschlossen zugleich. Als er zu ihr aufsah, funkelte er sie wild an.
    Sie trat ein paar Schritte zurück.
    „Keine Angst, Allegra. Machen Sie sich keine Sorgen. Ich brauche jetzt Ihre Stärke.“
    Sie schloss die Augen und senkte den Kopf. „Lazar, neh- men Sie einige Ihrer Männer mit – um der Liebe Gottes willen“, sagte sie, wobei sie jedes einzelne Wort betonte. „Es muss doch Menschen geben, denen Sie das Geheimnis, das Sie verbergen, anvertrauen können.“
    „Der Vikar kommt mit.“ Ungeduldig verdrehte Lazar die Augen und warf einen Blick an die Decke. „Es war mir nicht möglich, ihn davon abzubringen.“
    „Der Vikar!“ platzte Allegra heraus. „Was soll er dort tun? Er ist doch kein Kämpfer! Nehmen Sie Sully und Kapitän Russo oder den jungen Amerikaner ...“
    „Es wird zu keiner kriegerischen Auseinandersetzung kommen.“
    „Was macht Sie so sicher?“
    „Ich kenne Malik eben.“ Ein Schatten huschte über La- zars Gesicht, und seine Augen verdunkelten sich. Dann warf er das Messer und den Wetzstein unruhig auf den Schreibtisch.
    „Lassen Sie mich mitkommen. Wenn es sich eher um einen geistigen als um einen körperlichen Kampf handelt, sehe ich keinen Grund, warum ich Ihnen nicht Gesellschaft leisten sollte.“
    „Sie sind wirklich bewundernswert.“ Lazar lachte. „Was wollen Sie damit erreichen, mein wildes Kätzchen? Den bösen Mann anfauchen?“
    „Gegen eine solche Bemerkung verwahre ich mich!“ Empört hob sie das Kinn und funkelte ihn an. „Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich alles, was in meiner Macht steht, tun würde, um Ihnen zu helfen.“
    „Das kommt gar nicht infrage.“ Er erhob sich und fuhr fort, seine Vorbereitungen zu treffen. Das Pistolenhalfter legte er um seine Hüfte, und den Lederriemen für seine Degenscheide warf er sich über die Brust und zurrte ihn fest.

Allegra, deren Herz mit jeder Sekunde, die verging, vor Angst schneller schlug, wünschte sich auf einmal, dass sie ihn niemals auf die Idee gebracht hätte, Amantea zurückzuerobern.
    Vorsichtig ging sie um den Schreibtisch und trat zu La- zar, legte ihm die Arme um den Nacken und achtete nicht auf die Waffen, die er bereits an seinem Körper trug.
    „Bleiben Sie. Bitte. Sie müssen nichts beweisen.“ Über ihre eigene Tollkühnheit verblüfft, hielt sie den Atem an und sah ihm in die Augen. „Lege dich zu mir. Zeige mir, wie ich dir Lust bereiten kann“, flüsterte sie. „Bitte geh nicht.“
    Lazar stand mit gestrafften Schultern da und sah Allegra ernst an. Dann schüttelte er den Kopf,

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