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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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Der Mann, den das Unglück trifft, sie einmal zu heiraten, wird wahrscheinlich früh ins Grab sinken, da sie ihn zu Tode gepickt hat.“
    Allegra stiegen vor Entsetzen Tränen in die Augen. Sie presste eine Hand auf ihren Mund, kletterte die Leiter

hinab und floh in ihre Kajüte, wo sie die Tür verschloss und weinte, bis es Morgen war.
    Denn sie wusste, dass ein Körnchen Wahrheit in seinen Worten lag.
    Spät in jener Nacht stand Lazar allein im Gang und kämpfte mit sich selbst, als er vor der Tür zu Allegras Kajüte stand. Die Schwärze um ihn herum war undurch- dringlich. Er hatte Stunden damit verbracht, die Briefe an die früheren Ratsherren seines Vaters zu entwerfen.
    Von Al Khuum wollte er sie abschicken. Nun war ihm beinahe schwindlig vor Müdigkeit, doch kaum dass er ein- geschlafen war, suchte ihn sogleich ein Albtraum heim. Schweißgebadet erwachte er wenig später und stand auf. Jetzt lehnte er zitternd vor ihrer Kajüte.
    Chérie.
    Wenn er sie doch nur in den Armen halten und an sich drücken könnte! Die Nächte, die er mit ihr verbracht hatte, gehörten zu den süßesten und friedlichsten, die er je hatte erleben dürfen. Er hätte sein Schiff und das ganze Gold, das er im Laufe seiner Raubzüge gestohlen hatte, hergegeben, wenn er dafür sein törichtes Ultimatum hätte zurücknehmen können, das zu dieser Trennung geführt hatte.
    Er legte die Hände gegen die Kajütentür und presste seine Stirn dagegen. Erschöpft und verzweifelt schloss er die Augen.
    Hilf mir, Liebste. Ich habe Angst.
    Ein Schauer überlief ihn, und er stieß langsam die Luft aus. Obgleich er sich danach sehnte, wagte er es nicht, zu klopfen. Er wollte und konnte ihr keinen weiteren Grund geben, ihn noch mehr zu verachten und zurückzuweisen.
    Ihre Worte wirkten noch immer wie giftige Pfeile in sei- nem Herzen. Mein Gott, er wünschte sich so sehr, dass sie ihn respektierte.
    Er war nicht ihr Prinz, nicht der vollkommene Mann, den sie verdiente. Aber er wollte es sein.
    Wenn ich Al Khuum überlebe, dachte er, werde ich vielleicht deiner würdig sein.
    Als der Kapitän Allegra am nächsten Abend zu sich rufen ließ, war sie dazu gezwungen, den Schutz ihrer staubigen

kleinen Kajüte zu verlassen. Sie hatte sich dort den gan- zen Tag über versteckt gehalten. Sich auf Deck zu zeigen, hatte sie nicht den Mut gehabt.
    Während sie zu seiner Kajüte ging, um seiner Aufforde- rung zu folgen, entschloss sie sich, würdevoll zu schwei- gen. Zumindest musste sie nicht befürchten, dass er wieder vorhatte, sie zu verführen. Nein, schließlich wollte er sie nicht einmal, wenn sie die letzte Frau auf Erden wäre. Beim Gedanken, dass sie ihn sogleich sehen würde, zitterten ihr die Knie. Unsicher klopfte sie an die Tür.
    „Kommen Sie herein“, antwortete eine tiefe, befehlsge- wohnte Stimme.
    Allegra holte tief Luft, reckte sich und trat ein. Lazar stand hinter seinem Schreibtisch und trug die gleichen Sachen, die er in jener ersten Nacht, als er sie entführte, angehabt hatte. Er sah aus wie ein wilder Pirat.
    Das ist kein gutes Zeichen, dachte sie.
    „Gut, hier sind Sie also“, sagte er kurz.
    Allegra schloss die Tür, hielt die Hände hinter dem Rücken und sah ihn mit ausdruckslosem Gesicht an. „Was wünschen Sie von mir?“
    „Setzen Sie sich.“
    Ohne sie anzusehen, nahm Lazar zwei elegante Duell- pistolen aus der Schublade und holte dann einen Beutel mit Schießpulver heraus. Allegra folgte seiner Aufforde- rung und ging steifen Schrittes zum Sessel. Sie setzte sich aufrecht hin, ohne sich anzulehnen, und faltete die Hände in ihrem Schoß – genau wie es sich für eine prüde Frau geziemte.
    Lazar lud ruhig die Waffen und würdigte Allegra keines Blickes. „Ich werde innerhalb der nächsten halben Stunde an Land gehen. Es gibt einige Einzelheiten, die ich Ih- nen vorher noch mitteilen möchte. Zum einen müssen Sie unter Deck bleiben, bis wir unsere Aufgabe hier erledigt haben.“
    Am liebsten hätte sie ihn nach dem Grund gefragt. Doch da sie sich entschlossen hatte zu schweigen, hielt sie sich zurück. Sie wollte ihm zeigen, dass sie dazu imstande war. Zur Abwechslung würde sie ihn einmal nicht mit Fragen belästigen oder jede seiner Handlungen anzweifeln. Lazar wusste offensichtlich, was er tat.
    Müde und sorgenvoll rieb Lazar sich die Stirn.

„Außerdem habe ich Ihnen noch ein paar weitere Dinge zu sagen.“ Er ging um den Schreibtisch und lehnte sich mit der Hüfte dagegen. Mit verschränkten Armen betrachtete

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