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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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nahm ihre Hände weg und trat einen Schritt zurück.
    „Ich kann es nicht riskieren, dass du ein Kind ohne Vater erziehen musst.“
    Sie begann, auf seine Brust einzutrommeln. „Hör auf! Du wirst nicht sterben! Ich verbiete es dir!“
    Aufmerksam und bewundernd zugleich sah Lazar sie an. Einen Moment wurde seine harte Miene weich. „Ich wollte dir schon lange sagen, wie schön du bist, Allegra.“ Er schluckte hörbar und sah weg. „So wunderschön!“
    Sie klammerte sich mit beiden Händen an seine offene Weste und bettelte. „Bitte verlass mich nicht. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich dich verlieren würde.“ Sie schlang ihm die Arme um den Nacken und presste sich an Lazar. Tränen liefen ihr über die Wangen.
    Er legte ihr die Arme um die Taille, senkte den Kopf und küsste sie leidenschaftlich. Hingebungsvoll erwiderte sie den Kuss. Mit einem Mal wusste sie, weshalb er sie wirklich zu sich gerufen hatte: Er hatte Abschied von ihr nehmen wollen.
    Viel zu rasch löste sich Lazar von ihr, wobei er heftig atmete.
    Er wischte ihr mit dem Daumen die Tränen von den Wan- gen, umfasste ihr Gesicht und sah ihr ernst in die Augen. „Ich werde zu dir zurückkommen.“
    Als sie ihm in die Augen sah, begriff sie, dass er inner- lich mit sich kämpfte. Sie wusste, dass ihr Verhalten alles noch viel schwieriger für ihn machte. Deshalb zwang sie sich dazu, ihr Flehen zu unterdrücken.

„Allegra, ich möchte deinen Segen“, flüsterte er.
    „Also gut, dann geh schon“, rief sie und riss sich von ihm los, bevor sie in Schluchzen ausbrach. Denn das hätte seine Entschlossenheit vielleicht doch noch ins Wanken gebracht. „Tu, was du willst! Es ist mir ganz gleichgültig. Nun geh schon!“ Daraufhin wandte sie sich ab.
    „Allegra, ich ...“ Er hielt inne. „Ich komme zurück, chérie.“
    Kurz darauf hörte sie, wie die Tür geöffnet und dann wieder geschlossen wurde.
    Sie flüsterte: „Mein geliebter Prinz.“

17. KAPITEL
    Lazar stürmte den Anlegesteg entlang. Der Vikar folgte ihm mit einer Fackel in der Hand. Sie hatten gerade ein paar Schritte an Land getan, als Lazar fühlte, wie der Boden unter ihren Füßen erschüttert wurde.
    Auf einmal waren überall um sie herum Schritte zu hö- ren. Zwei Dutzend maurische Piraten – so genannte Bar- baresken – erschienen und stürzten sich in der heißen afrikanischen Nacht auf sie.
    Der Vikar fluchte leise.
    „Marhaba, meine Brüder“, knurrte Lazar und zog seinen Degen. „Assalamu ‘alaykum.“
    Diese Anrede überraschte die Angreifer. Einer trat lang- sam auf Lazar und den Vikar zu und hielt seinen Dolch in der Höhe von Lazars Herzen, wobei er kleine Kreise in der Luft beschrieb.
    Lazar beobachtete den Mann wachsam und stellte wie- der einmal fest, dass selbst der niedrigste unter diesen Leuten eine unglaubliche Geschicklichkeit im Umgang mit der Waffe besaß.
    „Es ist die ,Walfisch’!“ rief einer aufgeregt, der in der Nähe des Schiffes stand. Einige gingen zum Bug des Schif- fes und sahen sich mit zusammengekniffenen Augen die Galionsfigur an.
    „Das stimmt“, riefen sie einander zu, und noch mehr von ihnen richteten ebenfalls die Waffen auf Lazar, so dass er innerhalb weniger Sekunden von einem Kranz aus Dolchspitzen umgeben war.
    „Shaytan pasha? Bist du es wirklich?“ fragte der Erste misstrauisch und starrte ihn aus schwarzen Augen unter seinem schmutzigen Turban an.
    Lazar lächelte freudlos. „Sieben Geschäfte und kein Glück“, erwiderte er.
    Der Mann stieß einen Schrei aus und wirbelte zu den an-

deren herum. Sein zerrissener Umhang flatterte im Wind, als er sich dann wieder Lazar zuwandte.
    „Allah sei mit dir, mein Bruder. Meine Brüder“, rief er aus, „es ist der mächtige Teufel des Westens! Er ist zurück- gekehrt. Ahlan wa sahlan, Shaytan. Willkommen! Seine Exzellenz wird sich freuen.“
    „Ahlan beek. Ich bin mir sicher, dass er das wird“, mur- melte Lazar und schüttelte die ausgestreckte Hand des Mannes, der seinen Dolch gesenkt hatte.
    Wie der Barbareske legte er daraufhin die Hand auf seine Brust. Das zeigte, dass der Gruß ernst gemeint war. „Ge- segnet seist du, Bruder. Hatte ich schon einmal die Ehre, dich kennen zu lernen?“ fragte er mit milder Stimme.
    Der dunkle Mann trat mit einem breiten Grinsen, das seine weißen Zähne entblößte, einen Schritt näher auf La- zar zu. Dieser zuckte innerlich zusammen. Er hatte dieses typische Verhalten ganz vergessen.
    Jedes Mal, wenn ein Maure mit einem anderen

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