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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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Türen zu verschließen und den Palazzo abzusperren.
    Sie schrie, um durchgelassen zu werden, doch der Lärm war so ohrenbetäubend, dass niemand sie hörte, auch kei- ner der Soldaten bemerkte sie. Deshalb hastete sie zur Kü- chentür, durch die sie vor Stunden den Palazzo verlassen hatte. Inzwischen war jedoch auch diese verriegelt worden, ebenso wie zwei weitere Türen, an denen sie es daraufhin probierte.
    Mit zunehmender Angst schlug sie sich die Hände blutig, als sie an der letzten Tür dieses Teils des Palazzo ihr Glück versuchte. Ihre Stimme klang in ihren eigenen Ohren wie die einer Wahnsinnigen, als sie „Vater, Vater!“ rief.
    Ihr eigener Vater hatte sie ausgeschlossen. Sie konnte es nicht glauben.
    Der Lärm des Schusswechsels schwoll an, die Solda- ten hatten offenbar angefangen, mit den Kanonen von der Stadtmauer herabzuschießen. Allegra verstand nun, dass sie auf den Fremden hätte hören sollen.
    Bedrückt ging sie zum Rand des Hauptplatzes und starrte auf die rauen Männer, die überall zu sehen waren. Mit freier Brust fuchtelten sie mit allerlei Waffen vor den Nasen der Soldaten herum – sogar mit großen, bedrohlich aussehenden Keulen.

Sie sahen überhaupt nicht wie die Bauern von Amantea aus. Sie kämpften auch nicht so.
    Ihre Finger verkrampften sich um ihre klägliche Waffe. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als in ihr Versteck im Inneren des Turms zu flüchten. Der Fremde hatte gemeint, dass sie dort sicher sei. Sie ließ den Blick durch die Menge schweifen und suchte nach ihm, konnte ihn jedoch nirgends entdecken.
    Heilige Maria, wenn er nun bereits tot war? Wer würde diese wilde Horde in Schach halten? Sie wagte nicht, wei- ter darüber nachzudenken. Als Erstes wollte sie in den Turm zurückkehren. Es bedeutete zwar, ihr Schicksal in die Hand des Piraten zu geben, aber es war immer noch besser, als zu sterben. Vielleicht würde sie es sogar genie- ßen, das Bett mit ihm zu teilen, wenn er zärtlich wäre. Schließlich hatte sie seinen Kuss genossen.
    Sie war noch kein Dutzend Schritte gegangen, als auf einmal Wachen auf sie zustürzten, um sie gemeinsam mit anderen Soldaten zu verteidigen. Sie bedankte sich laut bei ihnen, denn noch nie in ihrem Leben war sie so glücklich gewesen, jemand zu sehen.
    Rasch war sie von einem schützenden Kreis umgeben, und die Männer richteten die Waffen auf die Vorüberei- lenden.
    „Donna Allegra, wir haben überall nach Ihnen gesucht. Was machen Sie hier?“ schrie Gerardo, der jedoch keine Antwort erwartete. Im Moment hatte er wichtigere Dinge im Kopf.
    Die Wachen in ihren schneidigen blau-goldenen Unifor- men stellten ein ausgezeichnetes Ziel für den Feind dar. Sie kämpften tapfer, auch als plötzlich ein ganzer Schwarm von Piraten über sie herfiel.
    Allegra, die ganz von dem Geklirr der Waffen umgeben war, schrie auf, als der Schweiß eines Piraten ihre Haut wie Regentropfen vor einem Sturm benetzte.
    Der große Kerl fluchte auf Gerardo und stellte sich ihm in den Weg. Der kräftige Wachmann metzelte ihn kurzer- hand nieder, und Allegra wurde es beim Anblick des Bluts, das aus dem aufgeschnittenen Hals des Mannes quoll, schwarz vor Augen.
    Sie waren gerade fünf Schritte vorwärts gekommen, als der hübsche junge Pietro aufgespießt wurde.

„Jesus!“ schrie er und fiel auf die Knie.
    Allegra starrte auf den großen, ihr vertrauten Leibwäch- ter, der mit einem Degen in der Brust vor ihr lag. Entsetzt schlug sie die Hände vor das Gesicht und bemerkte nicht einmal, wie ihr das kleine Messer entglitt und zu Boden fiel.
    Sie sah über den sterbenden Soldaten hinweg auf denje- nigen, der das getan hatte. Er hielt einen riesigen Krumm- säbel, von dem rot das Blut herabtropfte, in der Hand und wollte gerade einen lauten Schrei ausstoßen. Da sah er Al- legras Blick, und sein von Schweiß überströmtes Gesicht zeigte auf einmal eine andere Art der Leidenschaft.
    Er hatte einen schwarzen Schopf zerzausten, ungepfleg- ten Haars, dunkle Augen und dichte Brauen. Sein lüs- terner, gieriger Blick entsetzte sie zutiefst, und sie wich unwillkürlich einen Schritt zurück.
    In diesem Moment wurde Gerardo verwundet.
    „Donna!“ keuchte er.
    „Nein!“ Voller Grauen bedeckte sie ihr Gesicht mit bei- den Händen, als Gerardo wieder getroffen wurde und mit einem Fluch auf den Lippen starb. Die Barbaren hatten sich auf den letzten treuen Mann gestürzt, der sie noch zu beschützen versuchte hatte.
    Grobe Hände ergriffen sie. Sie wollte nicht sehen,

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