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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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mir vorhast.“
    Er blickte sie einen Moment nachdenklich an. „Allegra“, sagte er. „Ich werde dir nicht wehtun.“
    Sie verschränkte die Arme und sah kühl zu ihm hoch. „Das ist zu spät.“
    „Sei nicht ungerecht. Noch kennst du meine Geschichte nicht.“
    „Nichts, was du mir erzählst, würde mir meinen Vater zurückbringen.“
    „Ich habe ihn nicht umgebracht, Allegra.“
    Sie spannte sich an, und ihre Unterlippe begann zu zittern.
    „Du hast ihn bis an den Rand des Wahnsinns verängstigt. Nur deshalb hat er sich in den Tod gestürzt. Es wäre das Gleiche gewesen, wenn du ihn mit eigenen Händen getötet hättest. Fass mich nicht an“, sagte sie rasch, als Lazar ihr Gesicht berühren wollte.
    Er hörte nicht auf sie, sondern legte die Hand an ihre Wange. „Das kannst du mir nicht vorwerfen. Aber zu die- ser Einsicht musst du selbst kommen. Ich werde dich nicht dazu zwingen, der Wahrheit über deinen Vater ins Gesicht zu sehen. Oder der Wahrheit über mich.“
    Lazar ließ die Hand sinken. „Ich nahm alle Dokumente aus den Räumen des Gouverneurs mit. Wenn du also glaubst, die Kraft dazu zu haben, kannst du die Papiere jederzeit durchsehen. Dann wirst du vielleicht verstehen, dass dein Vater kein ... kein netter Mann war.“
    „Ich weiß, dass er kein netter Mann war“, erwiderte sie scharf. „Aber das bedeutet nicht, dass er König Alphonso verraten hat. Und es bedeutet auch noch lange nicht, dass du der Prinz bist.“
    „Ich will mich nicht mit dir streiten. Du wirst selbst die Wahrheit herausfinden, wenn du so weit bist“, sagte La- zar. „Ich will dich zu nichts zwingen. Was du tust, sollst du freiwillig tun. Verstehst du?“
    Sie riss sich von seinem Blick los und ermahnte sich ge-

rade noch rechtzeitig, sich nicht von ihm einlullen zu las- sen. „Ist dir eigentlich klar, dass ich nun nichts mehr habe? Was soll ich tun? Ich habe keinen einzigen Menschen mehr.“
    „Du hast mich.“
    Sie lachte bitter und sah auf das Meer hinaus.
    „Ich werde mich um dich kümmern.“
    „Ja, sicher.“
    Er bemerkte, wie verzweifelt sie war. „Ich weiß, welches Gefühl das ist. Auch ich habe meine Familie verloren.“
    „Ja, ich weiß – die großen Fiori“, erwiderte sie spöttisch und wischte sich rasch eine Träne fort, bevor er sie sah.
    Er betrachtete sie und wusste nicht, wie er ihr nahe kom- men konnte. „Weißt du denn nicht mehr, wie es zwischen uns in jener Nacht war, als wir durch die Tunnel liefen? Wir verstanden uns gut, bis ich dir meinen Namen sagte. Warum?“
    „Wir verstanden uns gut, bis du mir die Pistole an die Schläfe setztest!“ rief sie empört.
    Er schüttelte den Kopf. „Du wusstest, dass ich dir nichts antun würde.“
    „Woher sollte ich das wissen? Du bist ein Wahnsinniger! Man kann niemals ahnen, was du als Nächstes vorhast.“
    Er zog die Augenbrauen hoch und sah dann zu seinen Männern, von denen sich einige neugierig umgedreht hat- ten, als Allegra so zornig aufgefahren war. „Ich habe dir gesagt, dass du dich vor mir nicht zu fürchten brauchst. Wenn du versuchen würdest, mir etwas mehr zu vertrauen, glaube ich, dass wir uns ganz gut verstehen könnten.“
    „Ich werde dir niemals vertrauen.“ Sie presste die Lip- pen zusammen, denn selbst als sie diese Worte aussprach, wusste sie, dass sie nicht ganz wahr waren. Er vermittelte ihr noch immer ein unerklärliches Gefühl der Sicherheit.
    Doch sie sagte nichts weiter und mied seinen Blick, der sie schon oft hatte weich werden lassen. Alles, was sie einmal ihr Eigen genannt hatte, hatte sie durch ihn ver- loren. Sie konnte – nein, sie wollte nicht glauben, dass er ihr Prinz war.
    Lazar sah ihr tief in die Augen. „Ich habe nicht verges- sen, wie du mich über das Feuer hinweg angestarrt hast und meinen Kuss zu genießen schienst.“
    „Das war, bevor du meinen Vater in den ... den Tod getrieben hast.“ Allegra schluchzte.

„Du weißt selbst, dass dies eine Lüge ist. Ich will die Wahrheit aber nicht vor dir verbergen. Ja, ich wünschte mir aus gutem Grund Monteverdis Tod. Zuerst hatte ich sogar vor, dich vor seinen Augen zu töten.
    Deshalb folgte ich dir in jener Nacht über die Piazza und rettete dich dann zufällig vor Clemente. Du interessiertest mich nur als ein Mosaikstein in meinem Racheplan. Doch dann ...“ Er stockte. „Ich brachte ... brachte es einfach nicht über mich.“
    Sie blickte starr zu ihm hoch. „Soll mir das ein Gefühl der Sicherheit vermitteln?“ fragte sie

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