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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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schöne Frau“, sagte er. „Ich habe einmal eine Kröte in ihrer Tasche versteckt.“
    Allegra riss überrascht die Augen auf. „Das waren nicht Sie!“
    Er sah sie einen Moment über die Schulter hinweg kühl und tadelnd an. Dann schaute er wieder aufs Meer.
    Sie runzelte die Stirn und verdrängte die Frage. Er hatte sich bereits als ausgesprochen verschlagen und klug erwie- sen. Wenn er die uralten Tunnel der Fiori entdeckt hatte, wäre es ihm sicher auch möglich gewesen, einige Geschich- ten über die Scherze des jungen Kronprinzen herauszu- finden. Offensichtlich hatte er sich große Mühe gegeben, seine Hochstapelei gut zu untermauern.
    Er sprach sie mit einer hochmütigen Stimme an, wobei er ihr weiterhin den Rücken zuwandte. „Sie scheinen zu ge- wissen Schlussfolgerungen über mich gekommen zu sein, Signorina Monteverdi. Ich bin jedoch bereit, nicht weiter darauf zu achten, da Sie Entsetzliches erlebt haben. Las- sen Sie mich Ihnen nur eine einfache Frage stellen, meine Liebe. Sie sind eine kluge junge Frau. Die Antwort sollte Ihnen nicht schwer fallen.“
    „Ja?“
    „Wenn ich ein Scharlatan bin und es mein Ziel ist, die lächerliche Geschichte dieses so genannten verschollenen Prinzen zu benutzen, um die Macht auf Amantea an mich zu reißen – warum habe ich dann die Insel verlassen, nachdem meine angebliche Absicht erreicht war?“
    Allegra dachte angestrengt nach. Doch ihr wurde klar, dass sie keine Antwort darauf wusste.
    Er drehte sich zu ihr um und zog fragend die Augen- brauen hoch. „Nun?“
    Steif hob sie ihr Kinn. „Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich ist Ihnen klar geworden, dass Sie es doch nicht schaffen würden. Ich behaupte sogar, die Tatsache, dass Sie abge- fahren sind, beweist, dass Sie nicht der wirkliche Prinz sind.“
    Er verschränkte die Arme. „Und wie soll ich das verste- hen?“
    Allegra stieß einen verächtlichen Laut aus. „Der Prinz würde niemals seine Leute im Stich lassen, wenn sie ihn

so dringend brauchen. Wenn sie arm und vor dem Ver- hungern sind und in mehr als einer Hinsicht unterdrückt werden. Er würde alles nur Mögliche tun, um ihnen zu helfen.“
    „Und wenn er bereits die Lage begutachtet und heraus- gefunden hatte, dass er nichts tun kann, und sich deshalb lieber zurückzog?“
    „Dann wäre er genauso selbstsüchtig wie Sie“, erwiderte sie scharf.
    „Aha. Und wenn er es für sinnlos hielt, überhaupt sein Glück zu versuchen, weil er annahm, dass ihm sowieso niemand. glaubte?“
    Allegra schüttelte den Kopf. „Das würde nicht gesche- hen. Sein Volk würde ihn sofort erkennen.“
    „Und was wäre, wenn etwas so Demütigendes in den Jahren seiner Abwesenheit geschehen wäre, dass er es ein- fach nicht übers Herz brachte, sein Gesicht zu zeigen?“ bemerkte er.
    „Dann wäre er ein Feigling.“
    Lazar lachte kurz und bitter auf, während er die Delfine beobachtete. „Ich gebe zu, dass Sie zu klug für mich sind, Signorina Monteverdi. Sie wissen auf alles eine Antwort.“
    „Aber kein Sohn von König Alphonso wäre ein Feig- ling. Unter den Fiori gab es keine Feiglinge.“ Ungeduldig wandte sie den Blick von ihm ab. „Können wir nicht über etwas anderes reden, Kapitän? Ihre Schwindeleien gefallen mir nicht.“
    Er drehte sich zu ihr um. „Warum sind Sie so leiden- schaftlich in allem, was die Fiori betrifft, Allegra?“
    Sie zuckte die Schultern und schaute zum Himmel em- por. „König Alphonso und Königin Eugenia waren enge Freunde meiner Mutter. Ich selbst habe sogar mit Prin- zessin Anna gespielt, als ich sehr klein war, obgleich ich mich kaum mehr daran erinnere.“
    Ein schmerzlicher Ausdruck erschien kurz auf seinem markanten Gesicht.
    Sie runzelte die Stirn und fuhr fort: „Ich wuchs mit Mut- ters Geschichten vom Leben am Hofe auf. Sie hat mir so viel über die Fiori erzählt, dass ich das Gefühl habe, alle persönlich gekannt zu haben – besonders den Kronprinzen. Deshalb können Sie mich nicht täuschen.“
    „Besonders ihn? Warum?“

Sie lächelte vor sich hin und schaute dabei auf die Schiffsplanken. „Ich nehme an, weil ich stets versucht habe, ein folgsames kleines Mädchen zu sein, während er sich von niemand etwas vorschreiben ließ.
    Die Geschichten, die mir meine Mutter über ihn erzählte, gefielen mir. Ich fand sie aufregend. Während ich immer darum bemüht war, nichts Verbotenes zu tun, hielt Prinz Lazar sich kaum an Regeln und schaffte es meistens, sich jeglicher Bestrafung zu

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