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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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entziehen.“
    „Wirklich?“ fragte Lazar skeptisch.
    „O ja.“ Allegra kicherte. „Anscheinend tat er immer alles, um der unmöglichste Junge bei Hofe zu sein.“
    „Ich bin mir sicher, dass es nur sein Übermut war“, bemerkte er.
    „Ich habe mich stets gefragt, wie es wäre, einen großen Bruder zu haben, wie das bei Prinzessin Anna der Fall war“, fügte sie sehnsüchtig hinzu und warf ihm einen wehmütigen Blick zu.
    Schweigend sah er sie an.
    „Verstehen Sie nun?“ fragte sie. „Ich weiß alles über den echten Lazar di Fiore. Sie können mir glauben, dass er Ihnen überhaupt nicht ähnelt.“
    „Was hat Ihnen Ihre Mutter noch über diesen wunder- baren kleinen Märtyrer erzählt?“
    „Das werde ich Ihnen sicher nicht sagen! Ich will Ihnen nicht auch noch helfen, sich für ihn auszugeben.“
    Er lächelte sie kühl und drohend an. „Erweisen Sie mir die Ehre.“
    Allegra entschloss sich, ihm unter diesen Umständen doch nachzugeben, da sie es nicht für weise hielt, ihn zu reizen.
    „Nun, sie sagte, er sei ein guter Sohn gewesen. Er liebte seine Mutter über alles. Königin Eugenias Kosename für ihn war Leo. Lazar hatte sehr viele Freunde und wurde bereits als Kind mit einer der Schönburger Prinzessinnen verlobt.“
    „Das Bulldoggen-Mädchen“, murmelte er.
    „Wie bitte?“
    „Es war Nicolette, die Jüngste. Aber das ist ganz gleich.“
    „Ja, natürlich. Prinzessin Nicolette!“ rief Allegra. „Ich habe gerade alles über ihr gesellschaftliches Debüt in der Zeitung gelesen, die ich immer von Tante Isabelle aus

Paris bekomme. Es muss ein großartiger Ball gewesen sein.“ Allegra seufzte. „Ich frage mich, wen sie nun hei- raten wird. Man sagt, dass sie eine Schönheit geworden ist.“
    „Das kann ich mir vorstellen. Bitte fahren Sie fort.“
    „Lazar mochte es, seine Scherze mit den Leuten zu trei- ben. Er hasste den Unterricht. Er muss ein Aufschneider gewesen sein, aber so charmant, dass er es sich leisten konnte. Für einen Knaben war er ein ausgezeichneter Schütze.“
    Allegra dachte einen Moment nach. „Außerdem behaup- tete meine Mutter, dass es ihm besonderen Spaß berei- tete, junge Damen so lange zu reizen, bis sie in Tränen ausbrachen.“
    „Das stimmt. Das klingt gar nicht nach mir.“
    Allegra schwieg. Sie war sich gar nicht mehr so sicher, schob jedoch ihre Zweifel verärgert beiseite. Sie weigerte sich einfach, in sein Spiel mit hineingezogen zu werden. Wenn sie geglaubt hätte, dass er wirklich Lazar, der Kron- prinz, war, hätte sie auch die Tatsache akzeptieren müssen, dass ihr Vater wirklich ein Verräter gewesen war. Selbst den bloßen Gedanken daran fand sie unerträglich.
    „Nun, ich versichere Ihnen – wer immer Sie sein mö- gen“, verkündete sie, „dass Prinz Lazar, wenn er noch am Leben wäre, gewiss nicht auf einem Piratenschiff segeln und Menschen einschüchtern würde.“
    Lazar betrachtete sie amüsiert. „Warum erröten Sie eigentlich, wenn Sie von ihm sprechen?“
    Allegra legte die Hand auf ihre Wange, denn seine Frage traf sie unvorbereitet. „Ich erröte überhaupt nicht.“
    Er lächelte. „Doch, das tun Sie.“
    Daraufhin trat er auf sie zu, und sein Blick zeigte ihr deutlich, dass er den Grund dafür erriet.
    Dieser Teufel.
    „Ich scheine mich daran zu erinnern, dass Sie ihn im Turm als ,meinen Lazar’ bezeichnet haben. Warum?“
    Sie errötete noch mehr, während er langsam mit einem schalkhaften Blitzen in den Augen näher kam. „Das habe ich nicht getan.“
    „Habe ich Recht mit der Annahme, dass dies der Traum eines kleinen Mädchens war und Ihr größtes Geheimnis, meine Liebe?“

„Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.“
    Er warf ihr einen liebevoll tadelnden Blick zu und legte einen Finger auf die Lippen, als wollte er ihr da- mit bedeuten, dass ihr Geheimnis gut bei ihm aufgehoben war.
    „Ich möchte offen mit Ihnen sein, Signorina Monteverdi. Sie haben Recht. Ich bin ein Hochstapler, genau wie Sie sagen. Ich bin nur ein Bandit der Meere, der sich nach Ab- wechslung sehnte. Mein Plan ging nicht ganz so auf, wie ich mir das ausgemalt hatte. Aber das ist nun gleichgültig. Ich habe trotzdem den Schatz bekommen.“
    „Ja, ich weiß. Sie nahmen das ganze Gold meines Vaters.“
    „Das ist nicht der Schatz, den ich meine.“ Bedeutungs- voll hob er ihre Hand und küsste sie auf die Finger.
    Allegra errötete, weigerte sich jedoch, sich von sei- ner Verführungskunst bezaubern zu lassen. „Ich bin froh, dass Sie

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