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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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Berührung eines Schmetterlings auf sie wirkte. Das Schwindel erregende Gefühl ließ sie den Mund leicht öffnen.
    Mit jeder Sekunde fühlte sie sich schwächer werden. Al- legra bewegte sich nicht, als er einen Winkel ihres Mun- des küsste, dann die Wange und die Stirn. Als er begann, an ihrem Ohr zu knabbern, hielt er inne, um ihr etwas zu gestehen.
    „Auch ich habe einen Traum, chérie. Den Traum von einer schönen jungen Frau, die meine Seele gerettet hat. Was würde ich nicht alles für sie tun?“ Er senkte den Kopf und rieb einen Moment zärtlich seine glatt rasierte Wange an ihrer. Dennoch spürte sie, wie zerrissen er innerlich war.
    „Was ist los?“ fragte sie und legte ihren Kopf an seine Schulter. „Was schmerzt Sie, mein Freund?“
    Ein Beben durchlief Lazar, als sie ihn so ansprach. Er küsste ihren Hals und ihr Ohr. Dann fasste er mit beiden Händen in ihr Haar, während er seinen Kopf in ihrer Hals- mulde barg. „Helfen Sie mir, Allegra“, flüsterte er. „Ich bin so unglücklich.“

Sie streichelte ihm die Wangen und hielt ihn an sich gedrückt. „Was möchten Sie von mir?“
    Er antwortete nicht sofort. Schließlich sagte er: „Liebe mich.“
    Beide rührten sich nicht, doch dann begann Allegra zu zittern.
    Ihre Kraft verließ sie. Sie schloss die Augen und lehnte sich an den Türrahmen. Von Anfang an – nachdem sich ihre Blicke über das offene Feuer hinweg getroffen hatten – war ihr klar gewesen, dass dies eines Tages geschehen müsste. Sie fasste ihn an den Schultern, während er die Lippen über ihren Hals gleiten ließ.
    „Liebe mich“, raunte er. Sie spürte daraufhin, wie er ihr Haar löste und mit den Fingern hindurchfuhr. Flüsternd sagte er ihr, es sei wie Seide und falle ihr so weich über die Schultern.
    Lazar hielt ihre Elfenbeinkämme in der Hand, und dann vernahm sie, wie sie auf den Boden fielen. Als ein Wellen- berg das Schiff ins Schlingern brachte, glitten die Kämme über die Planken des Balkons und fielen von Bord. Doch Allegra war das gleichgültig, denn Lazar widmete sich wieder ihrem Mund.
    Er verweilte eine Zeit lang an ihren Lippen, ohne sich zu bewegen und nur, um ihren Atem in sich aufzunehmen. So konnten sie beide den Zauber, der zwischen ihnen bestand, spüren und sich von ihm ganz in Bann nehmen lassen.
    Allegra zwang sich dazu, sich von Lazar zu lösen, ob- gleich ihre Gefühle in Aufruhr waren. Sie wandte ihr Ge- sicht ab. „Nein, nein, ich will das nicht. Ich kann es nicht tun“, brachte sie keuchend hervor, wobei ihr Herz wild pochte.
    „Was willst du, chérie?“
    Sie zog sich von ihm zurück und drückte den Kopf ge- gen den hölzernen Türrahmen. Sie war zu aufgewühlt, um irgendetwas zu sagen.
    „Was kannst du nicht tun?“ fragte er leise und streichelte ihren Hals. „Ich werde dir helfen.“
    Sie schaute zu ihm auf und wusste nicht, was sie mit so viel Liebenswürdigkeit anfangen sollte – vor allem, wenn sie von dem Mann kam, den sie zu hassen entschlossen war. Er war ein schöner, sie völlig verwirrender Verbrecher, der vorgehabt hatte, sie umzubringen.

„Ich kann nicht in die Nähe des Abgrunds treten“, flüs- terte sie und sah Lazar bittend an. „Wenn ich ins Meer fiele ... Es ist so tief ... Ich kann nicht schwimmen.“
    Er hob ihre Hand und drückte ihr einen Kuss auf die Innenfläche. Einen Moment sah er sie einfach nur an, als gäbe es so viel, was er sagen wollte, aber nicht wusste, wo er beginnen sollte.
    „Ich würde dich wieder retten“, sagte er.
    Dann gab er ihre Hand frei und ließ Allegra auf dem Balkon zurück – ganz allein mit dem aufgepeitschten Meer.

10. KAPITEL
    „Sie ist in mich verliebt“, verkündete Lazar und ging zu der mit einem Segeltuch überdachten Ecke auf dem Schiff, wo der Vikar saß und gerade in sein Logbuch schrieb. Der ältere Mann sah überrascht auf.
    Lazar nahm einen von den Stumpen des Vikars aus der silbernen Dose, in der sie aufbewahrt wurden, und zün- dete sie an der Laterne an, die neben dem Schreibenden stand. Er richtete sich auf und paffte, wobei er jeden Zug, den er nahm, genoss.
    Der Vikar holte seine Taschenuhr heraus und blickte daraufhin seinen früheren Schüler überrascht an. „Sagtest du nicht vor zwei Stunden, dass sie dich hasst?“
    „Oh, sie hasst mich durchaus.“
    „Wie bitte?“
    Lazar ließ sich auf der Ankerwinde nieder, beobachtete seine Männer beim Arbeiten und war recht zufrieden mit sich. „Ich liege mit mir selbst im Kampf um das Herz der Dame“,

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