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Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
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Darius.
    Serafina drehte sich im Kreis und warf den Kopf zurück, wobei ihr die nassen Haarsträhnen um das Gesicht flogen.
    „Darius!“ rief sie. „Sie haben mich gerettet!“
    Sie tanzte auf ihn zu, legte eine Hand auf seinen Bauch

und stellte sich auf die Zehenspitzen. Dann küsste sie sein kantiges Kinn, während der Regen ihr über das Gesicht lief.
    Dann huschte sie wie eine Waldnymphe mit glockenhellem Lachen davon.
    Verwirrt stand er einen Augenblick wie angewurzelt da und schaute ihr hinterher. Er legte gedankenverloren die Hand auf seinen Bauch, wo gerade noch die ihre gelegen hatte. Ein greller Blitz zuckte am Himmel. Darius sah, wie sie die Trop- fen mit der Zunge aufzufangen versuchte, und verzehrte sich vor Sehnsucht nach ihr.
    In diesem Moment schlug ein Blitz ganz in ihrer Nähe ein.
    Darius schüttelte sich, um seine Gedanken zu klären, und strich sich mit der Hand durch sein nasses Haar. Er blinzelte und fragte sich, wen der König wohl dazu auserwählen würde, seine Tochter in ihr Versteck zu geleiten.
    Zum Glück war er selbst damit beschäftigt, Spione zu entlarven.
    Serafina wartete auf ihn. Als er sie eingeholt hatte, ver- ließen sie gemeinsam den Irrgarten. Übermütig liefen sie nebeneinander an den achteckigen Blumenbeeten und der Promenade mit den Büschen, die wie große Spiralen geschnit- ten waren, vorbei.
    Der Regen prasselte auf das Pflaster, als sie kurz darauf an dem kleinen Wasserwerk ankamen, das sich ganz in der Nähe der Parkanlage befand. Das verschlafen wirkende kleine Ge- bäude aus roten Ziegeln war hinter üppigem Flieder fast verdeckt.
    Darius hielt Serafina die Tür auf. Atemlos und noch immer lachend, betrat sie den einzigen Raum des Hauses, wo sich einige Gartengeräte und die Ventile, Leitungen und Appa- rate befanden, mit denen die vielen Springbrunnen im Garten bedient wurden.
    Serafina bückte sich graziös und wrang ihr langes Haar mit beiden Händen aus. Darius versuchte währenddessen in der Dunkelheit, die kleine Holztür zu finden, die zu dem Gang führte, der mit dem Palast verbunden war.
    „Warten Sie auf mich. Ich kann Sie nicht sehen.“
    Er blieb stehen und hielt ihr die Hand hin. In der Finsternis stieß sie an ihn.
    „Wollen Sie mich fangen?“ fragte sie spielerisch.
    „Das würde Euch wohl gefallen“, murmelte er.
    „Sehr!“
    Er schüttelte den Kopf und wunderte sich darüber, wie

rasch sie sich von den Geschehnissen erholt hatte. Allerdings wusste er, dass sie wesentlich stärker war, als man das bei ihr gewöhnlich vermutete. Genau wie er spielte auch sie eine Rolle, doch er hatte stets die echte Serafina gekannt. „Sera- fina, ich habe ein ernstes Wort mit Ihnen zu reden.“ Er war zu der weniger förmlichen Anrede übergegangen.
    „Ach, wie sehr mir Ihre ernsten Worte fehlen, Darius!“
    Er stieß an etwas und fluchte leise.
    „Ein Blinder führt einen Blinden“, sagte Serafina kichernd und hielt sich an seinem Arm fest.
    „Was soll ich tun? Sie so durch das Hauptportal brin- gen? Möchten Sie wie eine nasse Ratte vor die russischen Diplomaten treten?“
    „Ich sehe niemals wie eine Ratte aus. Denn ich bin die trojanische Helena. Wissen Sie noch?“
    Der Zynismus, der durch ihren munteren Tonfall durch- klang, verblüffte Darius.
    „Mein Herr, finden Sie nun die Tür oder nicht? Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit.“
    „Hier ist sie!“
    Er öffnete die schmale Pforte, die laut knarrte.
    Misstrauisch schaute Serafina in den finsteren Gang, der sich vor ihnen auftat. „Es ist so schwarz wie im Grab.“
    „Keine Angst, ich kenne den Weg.“
    Mit Anfang zwanzig hatte Darius sich zu dem Posten ei- nes Captains der königlichen Leibwache hochgedient. Seine Aufgabe war es gewesen, für die Sicherheit im Palast zu sor- gen. Doch diesen geheimen Gang kannte er bereits seit seiner Jugendzeit.
    Während der Palast noch erbaut wurde, hatte er jeden un- terirdischen Tunnel erkundet. Er musste geahnt haben, dass eines Tages kein Platz für den halben Zigeuner unter den Adligen und Höflingen sein würde, wenn der Hofstaat oben einzog.
    Er gehörte nicht ganz hierher, auch wenn er den Mann, den er beinahe wie einen Gott verehrte, und die Dame an dessen Seite sehr schätzte und tief in ihrer Schuld stand. Schließ- lich hatten sie ihn aufgenommen, als er nichts und niemand auf der Welt hatte.
    Selbst als Knabe zeigte er König Lazar und Königin Alle- gra, wie dankbar er für ihre Großzügigkeit war. Er war sich sicher gewesen, dass sie

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