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Gaelen Foley - Knight 01

Gaelen Foley - Knight 01

Titel: Gaelen Foley - Knight 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die schöne Kurtisane
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eigenen anmutigen Wür- de in seine unvermeidliche Heirat schicken.
    Was konnte er sonst schon tun? Sein Gewissen hatte er etwas besänftigt, indem er sein Versprechen in die Tat umsetzte, die Not in den Gaunerschulen zu mildern.

Vor Tagen hatte er den größeren Wohltätigkeitsorganisatio- nen in London geschrieben und Informationen, Statistiken, Berichte über ihre Einrichtungen und Ähnliches angefordert. Wenn er dann alle Fakten geordnet hatte und in die Stadt zu- rückgekehrt war, wollte er die Unterstützung des Innenminis- ters suchen.
    Einen Moment dachte er daran, wie Bel ihn mitten in der Nacht mit ihrem Liebesspiel geweckt hatte. Er kostete die Er- innerung daran aus, die umso wertvoller war, als er wusste, welch weiten Weg sie gegangen war. Gott, er hatte sich wirk- lich unsterblich in sie verhebt.
    Draußen auf dem Gang ertönten Schritte und rissen ihn aus seinen Träumereien. Dann klopfte es an die Tür.
    „Ja?“
    Die Tür ging auf, und eine von Jacindas Besucherinnen steckte den Kopf zur Tür herein, eine fade junge Miss mit kas- tanienbraunen Korkenzieherlocken. „Oh, Euer Gnaden, ich bin untröstlich, Sie gestört zu haben. Ihr Diener sagte, ich könnte Lady Jacinda hier antreffen.“
    „Nein, leider bin nur ich hier“, erwiderte er höflich.
    Das junge Ding ließ sich dadurch nicht entmutigen. „Was für ein glücklicher Zufall. Ich hoffe, Sie sind bei guter Gesund- heit?“ Sie schüttelte ihre Locken.
    „Äh, ja, vielen Dank.“ Schamloses Gör, dachte er verärgert. Von wegen Zufall!
    „Wissen Sie schon, dass ich gerade von meiner ersten Saison zurückkomme?“
    „Meinen Glückwunsch. Bestimmt haben Sie die Stadt im Sturm erobert.“
    Sie wickelte eine Locke um ihren Finger und kam herange- trippelt. Vergeblich schaute Hawk sich nach einer Fluchtmög- lichkeit um.
    „Ich war so sicher, dass ich Sie bei Almack’s oder irgendwo antreffen würde, aber Sie haben sich nirgends blicken lassen.“ Er erstarrte, fragte sich, ob sie irgendwelche Gerüchte über ihn und seine Geliebte gehört haben mochte, hielt es aber für unwahrscheinlich. Aber wenn sie sie nun miteinander gesehen hätte? Wenn sie Bel erkannte?
    „Mögen Sie die Gesellschaft etwa nicht?“ kicherte das Mäd- chen albern und kam noch näher.
    „Nun, ich hatte sehr viel mit Regierungsgeschäften zu tun“,

antwortete er und setzte sein glattestes Lächeln auf.
    „Aah“, erwiderte sie und begann dann über den ton zu plau- dern, als wäre sie eine der zukünftigen Patronessen.
    Hawk verkrampfte sich.
    Er sorgte sich nicht nur, was passieren mochte, wenn sie Bel begegnete, sondern war auch verzweifelt bemüht zu entkom- men. Er hörte schon die Zeitbombe ticken – ein junges Mäd- chen durfte nur so und so lang allein mit einem Mann im Zim- mer sein, blieb sie länger, galt sie als kompromittiert – selbst wenn sie unaufgefordert hereingekommen war. Selbst wenn es sich um eine List gehandelt hatte.
    Regeln waren Regeln, und Dutzende von ehrgeizigen jungen Damen und ihre Eltern hatten bereits versucht, ihm mit dieser Methode die Schlinge um den Hals zu legen. Sie waren alle ge- scheitert, und so würde es auch diesem Dämchen ergehen. Die Ehe war schon schlimm genug, auch ohne durch einen Trick dazu gezwungen zu werden.
    „Auf dem Land scheint es furchtbar langweilig nach ah den Aufregungen in der Stadt, meinen Sie nicht? Und einsam.“
    „Nun, eine reizende junge Dame wie Sie hat bestimmt vie- le Freundinnen. Zum Beispiel Jacinda. Ich will sie suchen ge- hen ...“
    „Oh, bitte bemühen Sie sich nicht, Euer Gnaden ...“
    „Aber es ist gar keine Mühe“, unterbrach er. „Ich gehe jetzt und schicke sie Ihnen.“
    Beim Verlassen des Raums hörte er noch, wie das Mädchen mit dem Fuß aufstampfte. Gerade noch geschafft. In der Nähe hörte er Frauen plaudern, und er drückte sich wie ein Einbre- cher an seinem eigenen Salon vorbei. Aber die Erfahrung hat- te ihn gelehrt, dass die Mütter immer in die Intrigen ihrer Töchter eingeweiht waren. Er eilte die Treppe hinauf und fühl- te sich erst sicher, als er das obere Stockwerk erreicht hatte. In- nerlich grollte er seiner Schwester, dass sie diese Verabredun- gen erst traf und dann vergaß.
    Waren die Mädchen ausgegangen? Im oberen Stockwerk konnte er sie nirgends entdecken. Bel hätte ihm doch aber er- zählt, wenn sie einen ihrer Ausflüge in die Moorlandschaft hät- ten unternehmen wollen ...
    Er sah Jacindas Zofe und erkundigte sich nach seiner Schwester. Die Zofe

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