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Gaelen Foley - Knight 01

Gaelen Foley - Knight 01

Titel: Gaelen Foley - Knight 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die schöne Kurtisane
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das meiste ab.“
    Bel versteifte sich.
    Die Kutsche hielt, und sofort beugte sich eine ausladende Matrone mit Federhut aus dem Fenster und schrie mit Donner- stimme: „Juhuu! Lady Jacinda! Hallooo!“
    Jacinda seufzte. Lizzie folgte ihr zur Kutsche, um die Nach- barinnen zu begrüßen.
    „Wir kommen Sie gerade besuchen, meine Liebe! Wie rei- zend Sie aussehen! Und wie groß Sie geworden sind!“
    „Danke, Mylady“, erwiderte Jacinda ergeben.
    „Miss Carlisle“, sagte die Marchioness, Lizzie widerstrebend begrüßend.
    „Lady Borrowdale, Lady Meredith, Lady Anne, wie nett, Sie alle zu sehen“, antwortete Lizzie gehorsam und machte einen kleinen Knicks.
    Energisch wandte sich Lady Borrowdale wieder an Jacinda und versuchte, zwischen ihr und ihren Töchtern ein Gespräch in Gang zu bringen.
    Bel schüttelte den Kopf. Eine Ehe stiftende Mama erkannte sie auf zwanzig Schritt Entfernung. Das war zweifellos die un- angenehmste Begleiterscheinung ihrer Außenseiterrohe: Jede heiratsfähige Tochter brannte vermutlich darauf, Hawks Her- zogin zu werden, und sie konnte überhaupt nichts gegen diesen Ehrgeiz tun.

Er hatte ihre Ankunft nicht angekündigt, doch die Nachricht hatte sich verbreitet, dass einer der begehrtesten Junggesellen Englands nach Hause gekommen sei. Bel hatte das unangeneh- me Gefühl, dass dieses Trio erst der Anfang war. Zum Glück konnte keines dieser käsigen Mädchen ihr den Platz in Roberts Herzen streitig machen. Lady Borrowdales Töchter saßen mit angespannten, unangenehmen Mienen im Landauer, zeigten keinerlei Witz, Anteilnahme oder Esprit, um ihren Mangel an Schönheit wettzumachen.
    Mürrisch saßen die beiden in der Kutsche und starrten Jacin- da an, als verübelten sie ihr ihre Schönheit und ihre Lebhaftig- keit. Die eine hatte ein schwächliches Kinn und trübe Augen, die andere hatte eine spitze Nase und wirkte ziemlich durch- trieben.
    „Und wer“, trällerte die Dame mit einem misstrauischen Blick auf Bel, „ist das?“
    Nachdem sich die Aufmerksamkeit auf sie gerichtet hatte, trat Bel näher und fragte sich insgeheim, welche Unver- schämtheit Harriette Wilson wohl für die Marchioness of Bor- rowdale auf Lager gehabt hätte.
    „Lady Borrowdale, darf ich Ihnen meine Gouvernante Miss Hamilton vorstellen?“ sagte Jacinda.
    Bel nickte der Dame zu. „Lady Borrowdale.“
    „Die Gouvernante?“ Lady Borrowdale musterte sie von Kopf bis Fuß. „Hmmm. Ich dachte, Sie besuchen ein Töchterpensio- nat in London, meine Liebe“, wandte sie sich an Jacinda. Anscheinend kamen nur Damen von Adel in den Genuss von Lady Borrowdales Konversation.
    „Man hat mich suspendiert“, verkündete Jacinda stolz.
    „Ah, das denn doch nicht ganz, meine Liebe“, korrigierte Bel sanft, als Lady Borrowdale die Augen aufriss. Bel brachte ein melodisches Lachen zu Stande. „Was für ein kleiner Frech- dachs du doch bist.“ Mit reizender Vertraulichkeit wandte sie sich an die Marchioness. „Natürlich macht das Kind nur Spaß, Mylady. Seine Gnaden hatte nur das Gefühl, Lady Jacinda könnte nach ah den Monaten in der Stadt ein wenig frische Landluft brauchen.“
    „Ah, wie nett, dass der Duke of Hawkscliffe sich mit Ihnen über seine Schwester berät, Miss, äh, wie war noch mal gleich Ihr Name?“
    „Hamilton“, erwiderte Bel kühl, leicht schockiert von der

versteckten Andeutung, die in Lady Borrowdales Bemerkung mitschwang.
    „Ah ja, Verzeihung. Es wundert mich, dass der Herzog nicht noch zusätzlich eine Anstandsdame engagiert hat.“
    „Miss Hamilton ist eine hoch qualifizierte Gouvernante“, sagte Jacinda wacker und trat zu Bel.
    „Das gewiss, aber sie sieht doch so aus, als wäre sie selbst kaum dem Schulzimmer entronnen. Wissen Sie, die Gouver- nante meiner Nichte ist auf der Suche nach einer neuen Stel- lung. Eine Schweizerin, und so tüchtig. Sie wäre genau die Richtige für Sie. Ich werde die Sache dem Herzog gegenüber zur Sprache bringen. Was wissen Junggesehen schon von An- stand und Sitte!“
    Lady Borrowdales boshafte Äuglein huschten zu Bel.
    Bel schaute sie nur an. Nahm diese eingebildete Kreatur wirklich an, der mustergültige Herzog würde sich mit der Gou- vernante seiner kleinen Schwester einlassen? Natürlich spiel- ten sie hier Theater, aber was fiel dieser Frau ein, am Duke of Hawkscliffe zu zweifeln?
    „Lady Borrowdale“, sagte sie, unfähig, den Mund zu halten, „ich darf Ihnen versichern, dass der makellose Ruf Seiner Gnaden nicht zuletzt darauf

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