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Gaelen Foley - Knight 01

Gaelen Foley - Knight 01

Titel: Gaelen Foley - Knight 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die schöne Kurtisane
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klar?“
    Verzweiflung blitzte in Dolphs Augen auf. „Lassen Sie mich bloß mit ihr reden ...“ Er machte einen Schritt auf das Haus zu, doch Hawk hielt ihn auf, indem er ihm die Hand auf die Brust legte.
    „Nehmen Sie die Hand weg, bevor ich Sie Ihnen breche“, knurrte Dolph.
    „Anscheinend haben Sie mir nicht zugehört.“ Streng erwi- derte Hawk seinen Blick. „Hören Sie zu, Dolph? Halten Sie sich von meiner Gehebten fern. Was meinen Sie wohl, was die Knaben bei White’s oder Watier’s oder in den anderen Clubs sa- gen würden, wenn sie wüssten, wie Sie ihre Göttin beschimpft haben? Denken Sie nach, Dolph. Möchten Sie, dass sich das he- rumspricht?“
    „Ich hab vor niemandem Angst! Außerdem, wer würde sich wohl um eine Kokotte schlagen?“
    „Zum Duell käme es wohl nicht, aber man würde Sie mei- den. Schneiden. Ausschließen. Wenn Sie Miss Hamilton noch einmal beleidigen oder belästigen, werden Sie feststellen, dass es für Sie in der Gesellschaft kalt wird.“

Dolph nahm die Drohung zur Kenntnis. Sein Gesichtsaus- druck wurde etwas nüchterner, doch schaute er noch einmal böse zu der verschlossenen Tür, als überlege er noch immer, wie er ins Haus kommen könnte.
    Als Hawk diesen Blick sah, war er von Herzen dankbar da- für, dass Knight House wie eine Festung ausgebaut war. Dort wäre Bel in Sicherheit. Er wagte es einfach nicht, sie irgendwo anders unterzubringen.
    „Also dann. Wenn Sie sich wirklich mit Belinda versöhnen möchten, können Sie ja damit anfangen, alles Menschenmögli- che zu tun, um ihren Vater aus dem Gefängnis zu holen“, schlug er vor. „Ihretwegen ist er dort. Bringen Sie die Sache in Ordnung. An Ihrer Stelle würde ich herausfinden, wie groß sei- ne Schulden sind, und sie für ihn begleichen.“
    „Seine Rechnungen zahlen? Sind Sie verrückt?“ rief Dolph. „Der dumme alte Kerl schuldet den Leuten fast dreitausend Pfund, und selbst wenn ich seine Schulden begleichen möchte – was ich nicht will –, hätte ich gar nicht das Geld dafür! Ich hab selbst Schulden, um die ich mich kümmern muss, bis ich das Erbe antreten kann.“
    „Ach, das ist bedauerlich. Aber wenn Sie nicht mal lumpige dreitausend Pfund aufbringen können, hätten Sie sich Miss Hamilton ohnehin nicht leisten können. Guten Tag, Breckin- ridge.“
    Damit ging er zum Haus zurück und ließ Dolph wutschnau- bend stehen.
    Der Lakai ließ Hawk ein und machte die Tür rasch wieder zu, gerade als Dolph sich von außen dagegen warf und mit neu- er Wut darauf einzuhämmern begann. Hawk klopfte sich die Hände ab und sah mit einem trockenen Lächeln auf die Tür, die in den Angeln bebte. Dann wandte er sich an die beiden Lakai- en.
    „Der Mann hat den Verstand verloren. Gut gemacht. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie uns gestern und heute rasch zu Hilfe geeilt sind.“ Er steckte jedem von ihnen einen Zehner zu. „Wenn er in fünf Minuten immer noch da ist, holen Sie mich bitte.“
    „Aye, Euer Gnaden. Vielen Dank!“
    Er nickte und wandte sich nach oben, um seine neue Gelieb- te zu holen.
    Allerdings hätte er nicht erwartet, oben auf dem Gang Hen-

ry Brougham zu begegnen, der dort in Hemdsärmeln herum- lief, sich die Brust kratzte und aussah, als wäre er gerade aus dem Bett gekrochen. Harriettes Bett, nahm Hawk an und presste feindselig die Lippen zusammen.
    „Was zum Teufel soll der ganze Krach?“ erkundigte sich der Hoffnungsträger der Liberalen.
    Henry Brougham war so alt wie Hawk und stammte aus Westmorland, der Nachbargrafschaft von Hawks heimischem Cumberland. Er war der brillanteste Anwalt und radikalste Reformer Londons, gehasst und gefürchtet von der gesamten Tory-Regierung. Hawks Partei hatte guten Grund, ihn zu fürchten: Der Mann war ein Genie und besaß unerschrockene moralische Courage. Anscheinend war er aber ebenso wenig immun gegen die Verlockungen der Kokotten wie andere Män- ner.
    Auf Broughams Gesicht zeigte sich ein zynisches Lächeln, als er über den Flur auf Hawk zuging.
    „Na, na, na, wen haben wir denn da? Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich, Euer Gnaden. Kleine Luftverände- rung, wie?“
    „Guten Tag, Brougham“, knurrte Hawk.
    „Was soll der Krach?“
    „Unzufriedener Kunde.“
    „Brauchen Sie Hilfe?“
    Hawks Lippen wurden schmal. „Nein, danke.“
    „Nun, wenn Sie mich dann entschuldigen möchten, ich gehe wieder ins Bett.“ Er drehte sich um und lief auf Harriettes Zimmer zu. „Lady Holland möchte immer noch, dass Sie zu ei- ner ihrer

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