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Gaelen Foley - Knight 01

Gaelen Foley - Knight 01

Titel: Gaelen Foley - Knight 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die schöne Kurtisane
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gestehe, ich mache mir Sorgen um dich.“
    „Warum? Wie du siehst, befinde ich mich in einer glücklichen

Lage“, antwortete Bel.
    „Zu glücklich.“ Harriette schüttelte den Kopf. „Ich merke doch, wie du ihn anschaust. Es ist schon in Ordnung, wenn man sich zu seinem Gönner hingezogen fühlt, ihn vielleicht so- gar gern hat, aber ich flehe dich um deiner selbst willen an, vergiss die goldene Regel nicht.“
    Sie starrten einander an.
    Bel wusste natürlich, was sie meinte: Verlieb dich nie.
    Sie blickte in ihre Teetasse. „Natürlich nicht, Harrie.“
    „Bel, sieh mich an. Schmollst du etwa?“
    „Es ist nur ... wie ist diese Regel überhaupt entstanden? “ platzte sie heraus. „Wieso dürfen wir uns nicht verheben?“
    „Du weißt, warum: Wer sich verhebt, hat das Spiel verloren. Das weißt du doch, Bel. Schau mich an.“
    „Was ist denn passiert? Du bist die begehrteste Frau von ganz England ...“
    „Ich habe mein Herz an den schönen, verräterischen Ponson- by verschenkt, und er hat es in tausend Stücke zerbrochen, als er zu seiner Frau zurückkehrte. Und jetzt widert mich jeder andere Liebhaber an – aber ich muss sie weiter empfangen, weil dies das einzige Leben ist, das ich kenne. Wenn man es sich recht überlegt, bin ich todunglücklich.“ Harriette blickte ins Feuer und seufzte melodramatisch. „Ich will nicht, dass dir dasselbe passiert. Sei schön und vergnügt und grausam, Bel. Verheb dich nicht.“
    „Aber Harriette“, wandte sie ein, „Lord Blessington zum Beispiel hat Marguerite geheiratet ...“
    „Nein, davon will ich nichts hören“, fuhr Harriette sie ärger- lich an. „Auf jede Marguerite kommen tausend, die ohne Pen- ny in der Gosse enden.“
    „In der Gosse!“
    „Ich bin weiß Gott auf dem besten Weg dorthin, bei all mei- nen Schulden.“
    „Gott, Harrie, du weißt ganz genau, dass du Worcester schon morgen heiraten könntest.“
    „Der liebe dumme Junge“, seufzte sie. „Dazu habe ich ihn zu gern. Eine derartige Mesalliance wäre gar nicht im Interesse meines kleinen Marquis, und in meinem auch nicht.“
    „Er mag jünger als du sein, aber jeder weiß, dass er dich hebt.“
    „Liebe?“ Mit trauriger Miene legte Harriette die Hand auf

Bels Wange. „Hör mir mit diesem Unsinn auf. Mir ist das Herz ohnehin schon schwer genug, weil ich dich in dieses verdamm- te Leben eingeführt habe. Ich will nicht, dass es dich kaputt- macht. Und ich möchte nicht, dass du dieselben Fehler begehst wie ich, als ich mit fünfzehn angefangen habe. So herrlich er auch sein mag, dein Hawk wird dich eines Tages verlassen. Blessington war kein hoffnungsvoller Nachwuchspolitiker, als er Marguerite heiratete.“
    Darauf erwiderte Bel nichts, sondern schaute nur auf den Fußboden, innerlich rebellierend.
    „Glaubst du, dass Marguerite es jetzt als Lady Blessington so wahnsinnig gut hat? Dann täuschst du dich aber. Die Damen der Gesellschaft akzeptieren sie nicht – sie reden nicht mal mit ihr, obwohl ihr Benehmen tadellos ist“, insistierte Harriette. „Wenn du Hawkscliffe dazu bringen könntest, dir einen Hei- ratsantrag zu machen, würde der Skandal seine Karriere als Staatsmann ruinieren. Wenn du ihm das nehmen würdest, wenn du ihm – ausgerechnet ihm – gestatten würdest, sein Be- gehren über seine Pflichten zu stellen, würde er es bedauern und dich irgendwann einmal verachten. Und was wäre dann?“
    „Ich weiß, dass du Recht hast, aber Hawkscliffe ist nicht wie die anderen. Er ist ein so guter und freundlicher Mensch, so wahrhaft edel und ...“
    „Genug!“ rief Harriette entnervt, sprang vom Sofa auf und hielt sich die Ohren zu. „Du ruinierst dich. Häng dich nicht so an ihn. Nimm, was du bekommen kannst, aber sei bereit, ihn zu verlassen, sobald du den Eindruck hast, dass er sich mit dir zu langweilen beginnt.“
    „Aber das ist so kaltherzig ...“
    „So ist das Leben, Herzchen. Ich zeige dir nur, wie du über- lebst.“
    Bel seufzte und streckte ihr die Hand entgegen. „Sei nicht böse auf mich, Harrie. Ich tue mein Bestes. Du weißt, dass ich immer auf deinen Rat höre“, log sie, um die Diskussion zu be- enden.
    Harriette weiß auch nicht alles, dachte sie rebellisch. Viel- leicht war die goldene Regel unter normalen Umständen eine weise Vorschrift, aber mit Hawkscliffe verhielt es sich eben an- ders.
    Harriette blieb zugeknöpft, bis Bel ihr einen Scheck über fünfzig Pfund ausstellte, zwanzig Prozent von Roberts letzter

Zahlung. Der Scheck

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