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Gaelen Foley - Knight 02

Gaelen Foley - Knight 02

Titel: Gaelen Foley - Knight 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stürmisches Begehren
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umjubelten, schienen zu glauben, dass er sie nur aus ei- nem einzigen Grund erwählt hatte. Alice empfand panische Angst, dass sie vielleicht Recht haben könnten.
    Ihre Proteste, Drohungen und Bitten blieben unbeachtet, übertönt vom Dröhnen der Musik und der Trommeln. Und als sie die Hände endlich freibekam, zeitigten ihre Knüffe und Püffe nicht die geringste Wirkung. Sie konnte sich nicht erinnern, je so zornig gewesen zu sein. Sie kam sich völlig hilflos vor, und das war ihr sehr zuwider – aber nicht so zu- wider wie er selbst. Wie sehr sie sich wünschte, dass ihr Bruder noch am Leben wäre! Phillip hätte ihm eine Kugel in den Leib gejagt, wenn er das Ganze hätte sehen können – erst Caro, dann sie!
    Trotzdem hörte Alice kurzfristig auf, sich zu wehren, als „Draco“ auf den großen Drachen zustapfte – sie wusste, dass sie körperlich unterlegen war, und wollte sich sam- meln, bevor sie ankamen, wohin auch immer er sie ver- schleppte. Sie musste hellwach sein, wenn sie den Schurken irgendwie daran hindern wollte, ihr Gewalt anzutun.
    Ein Wachmann in langem schwarzen Mantel öffnete ihnen eine Tür. Lord Lucien trat hindurch. Die Tür fiel hinter ih- nen ins Schloss, so dass der Lärm nur noch gedämpft zu hö- ren war. Sie stützte sich an seinem Rücken ab und versuch- te sich umzusehen.
    „Wohin bringen Sie mich?“ fragte sie mit schwankender Stimme.
    „Das möchten Sie wohl gern wissen“, erwiderte er in un- angenehmem Ton.
    Sie zuckte zusammen ob des spöttischen Tonfalls. Inzwi- schen hatte er eine enge Wendeltreppe erreicht, die er trotz

seiner Last mühelos erklomm. Oben öffnete ihnen ein Wach- mann eine weitere Tür. Lucien trat ein, Alice immer noch würdelos über seiner Schulter tragend. Der Raum war klein, überheizt und hatte eine kleine Kuppel. Er war mit einem Sofa, einem Holztisch und zwei Stühlen möbliert und hatte zwei ovale Fenster aus scharlachrotem Glas, die auf die Grotte und das große Becken hinausgingen. Erstaunt er- kannte sie, dass sie sich im Schädel des Drachens befanden. Er bückte sich und setzte sie ab. „Rühren Sie sich nicht von der Stelle.“
    Diesen Befehl hätte er sich sparen können, da sie sich schon in Bewegung gesetzt hatte. Instinktiv wich sie vor ihm wie vor einem wilden Raubtier zurück.
    Darauf zog er eine Pistole aus dem Hemd und zielte kühl zwischen ihre Augen. „Ich hab gesagt, Sie sollen sich nicht von der Stelle rühren, Süße.“
    Sie erstarrte und betrachtete ungläubig den Lauf der Waf- fe. Ihr Magen krampfte sich vor Furcht zusammen.
    „Her mit der Waffe.“
    „Was?“ flüsterte sie und blickte entsetzt von seiner Pisto- le in sein erbarmungsloses, schönes Gesicht. Der grellrote Schein, der durch die roten Drachenaugen fiel, beleuchtete seine Wangen und seine Stirn, seine scharf geschnittene Na- se und das kantige, entschlossene Kinn. Sein Haar war dunkler als die Nacht der Unterwelt, gesponnen aus seide- nen Schatten. Seine silbergrauen Augen glitzerten, als er auf sie zutrat.
    „Sie wollen sich also nicht ergeben?“ tadelte er samt- weich. „Na schön, chérie. Wenn Sie es vorziehen, sich von mir abtasten zu lassen, bin ich dazu gern bereit. Ziehen Sie die Kutte aus.“
    „Mylord!“
    Er schwenkte die Pistole. „Ausziehen.“
    Sie sah in seine stahlharten Augen und entschied, dass sie sich mit einem Verrückten, der eine Pistole in der Hand hielt, auf keinerlei Diskussionen einlassen wollte. Mit zit- ternden Fingern löste Alice die Kordel um ihre Taille und zog sich die braune Kutte über den Kopf. Darunter kam ihr züchtiges Baumwollkleid zum Vorschein, das sie vor dem Verlassen des Zimmers angelegt hatte.
    Sein Blick wanderte über ihre Gestalt, versengte sie förm-

lich. „Lassen Sie sie fallen.“
    Sie gehorchte.
    „Legen Sie die Hände in den Nacken.“
    „Bitte ... Sie machen einen Fehler ...“
    Als er warnend die Augen zusammenkniff, schloss sie rasch den Mund und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Er schob die Pistole in das diskrete Lederhalfter un- ter seinem Hemd zurück, machte einen Schritt auf sie zu und legte die Hand an ihre Taille. Er klopfte sie seitlich ab und trat dann hinter sie, um sie gründlich von oben bis un- ten abzutasten. Sie stieß einen Schrei aus, ließ die Hände sinken und zuckte vor seiner Berührung zurück, doch er packte ihre Handgelenke und schob sie ihr wieder hinter den Kopf.
    „Ich rate Ihnen, mit mir zusammenzuarbeiten, mademoi- selle.“
    „Das ist ja absurd!

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