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Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
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trug das sonnengebleichte gold- blonde Haar schulterlang und zum Zopf gebunden. Er war genau die Sorte Mann, für den sie Damien am ersten Abend gehalten hatte – ein hochwohlgeborener, vergnü- gungssüchtiger Abenteurer.
    Sie wusste, dass der vornehme junge Wüstling Gefallen an ihr gefunden hatte, und spürte auch, dass so etwas nicht oft vorkam. Als Alec angeboten hatte, sie all seinen Freun- den vorzustellen, um sie bei der Suche nach einem Ehe- mann zu unterstützen, hatte Damien sofort abgewinkt. Alec hatte nur gelacht. Sie hegte keinerlei Zweifel, dass es der goldhaarige Charmeur faustdick hinter den Ohren hat- te – sobald er Roberts strengem Blick entkommen war.
    Schließlich wandte sie sich Lucien zu. Sie wurde nie mü- de, von einem Zwilling zum andern zu schauen, fasziniert von deren Ähnlichkeit. Schon ein derartig gut aussehender Mann hätte Aufmerksamkeit erweckt, doch zu zweit, mit ihren glänzenden schwarzen Haaren und den grauen Au- gen, war ihre Wirkung einfach unwiderstehlich. Wie ein Paar Erzengel sehen sie aus, überlegte sie, während die La- kaien den nächsten Gang servierten und Halbmondpastet- chen und gebratene Lerchen neben ihr absetzten.
    Da sie sich gerade ein wenig verwegen fühlte, kostete sie von der Ochsenzunge mit Johannisbeersauce und dem Krebsfrikassee. Damien nahm einen Schluck Wein und blickte sie schief an, als sie mit der zierlichen Fischgabel ein paar gebratene Austern aufspießte. Leicht verlegen tupfte sie sich mit der Serviette die Lippen ab.
    „Was ist denn?“ flüsterte sie.
    Belustigt betrachtete er die Austern. „Nichts, meine Lie- be. Iss nur auf.“
    Das tat sie, obwohl sie befürchten musste, sich so bald nicht wieder rühren zu können. Sie knabberte noch am Obst herum, das am Ende des Festmahls auf den Tisch kam, Birnen und Orangen, und an den kleinen Zitronen- keksen, die den Gaumen reinigen sollten.
    „Ich fürchte, dass wir alle wegen Gefräßigkeit in die Höl- le kommen“, verkündete Jacinda und schob mit einem leichten Stöhnen den Stuhl zurück.

„Ach, mir tut das kein bisschen Leid“, erwiderte Dr. Ha- milton mit einem leisen Lachen.
    Schließlich zogen sich die Damen in den Salon zurück, während die Männer noch auf ein Glas Portwein und eine Zigarre sitzen blieben.
    „Bleibt aber nicht zu lang“, befahl die Herzogin ihrem Gatten, ihrem Vater und den drei Schwägern. „Wir müssen noch die Geschenke aufmachen.“
    „Ja, Madam“, antwortete Robert mit einem verschwöre- rischen kleinen Lächeln.
    Miranda ging hinter Alice hinaus. Ein letztes Mal drehte sie sich zu Damien um und entdeckte, dass er ihr mit einem ebenso zärtlichen wie zurückhaltenden Blick nachsah, und dann schloss der Lakai die Tür zwischen ihnen.
    Auf diesen Moment hatte Damien gewartet, das war der Moment, dessentwegen er sich in Schulden gestürzt hatte, der Moment, da er Miranda ohne jeden Zweifel beweisen konnte, dass es Leute gab, denen sie am Herzen lag. Wäh- rend die anderen Geschenke austauschten, hatte sie ver- sucht, sich unauffällig im Hintergrund zu halten, was ih- rem Wesen gar nicht entsprach. Ihre gerundeten Schultern, die nervös zuckenden Hände verrieten, wie unwohl sie sich fühlte, während sie darauf wartete, dass das Programm be- gann. Offensichtlich hielt sie sich in diesem Moment für ei- nen Eindringling. Damien ging zu ihr, ergriff ihre Hände, zog sie aus ihrer Ecke und führte sie in den Kreis der Fa- milie.
    „Komm, ich habe etwas für dich.“
    Ihre Wangen röteten sich. „Oh, aber Damien – ich meine, Lord Winterley –, das sollten Sie doch nicht.“
    „Damien. Und du“, korrigierte er sanft, obwohl die an- deren zuhörten. „Doch. Und jetzt setz dich.“
    Mit verwirrtem und doch liebevollem Blick nahm sie auf dem gepolsterten Hocker neben Bels Sessel Platz.
    „Zuerst das“, sagte er und reichte ihr ein kleines samte- nes Kästchen. Unsicher schaute sie ihn an. „Na los“, er- munterte er sie.
    Sie machte den Deckel auf und betrachtete ehrfürchtig den Regimentsorden ihres Onkels Major Jason Sherbrooke, der ihm für seine Tapferkeit in der Schlacht bei Busaco

verliehen worden war.
    Mit tränenfeuchten Augen blickte sie zu Damien auf „Danke.“
    „Jason wollte, dass du ihn bekommst. Er ist nie weit von uns entfernt“, fügte er leise hinzu.
    Sie nickte und blinzelte die Tränen mit ihren langen schwarzen Wimpern fort.
    „Also dann. Hier scheint es noch ein paar ungeöffnete Geschenke zu geben.“
    Misstrauisch musterte

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