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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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wenn der einzige Ehe- mann, der der Lady genehm war, ein toter Ehemann war.
    Blade war verblüfft. Am liebsten hätte er über ihren aber- witzigen Plan gelacht, wenn er sich nicht darüber im Klaren gewesen wäre, dass der alte Herr ein ernsterer Rivale für ihn war, als er sich hatte träumen lassen. Die Drohung lag nicht in der Person Drummonds, sondern darin, was er Jacinda geben konnte.
    Freiheit.
    Genau das, was er, Blade, Jacinda genommen hatte, als er sie zu ihrer Familie zurückgebracht hatte.
    Blade hörte auf zu lächeln und überlegte, wie er nun am besten vorgehen sollte. Als wenn sie seinen Blick gespürt hätte, wandte Jacinda den Kopf und schaute ihn über die Menge hinweg an. Einen Moment lang stockte ihm der Atem, als er in ihre entschlossenen Augen blickte.
    Blade lächelte spöttisch und schüttelte missbilligend den Kopf. Es wird nicht funktionieren, dafür begehrst du mich zu sehr.
    Jacinda hob trotzig das Kinn und sah weg, aber er erkann- te, dass sie sacht errötete. Gleich darauf führte ihr alternder Verehrer sie zu den ausländischen Würdenträgern, die jetzt nach der Hochzeit der Prinzessin hereinkamen.
    Rackford beobachtete das ungleiche Paar mit wachsender Wut und Verzweiflung, solange er es aushielt – ungefähr neun Sekunden –, dann verließ er abrupt den Ball, ohne sich von irgendjemandem zu verabschieden.

Er hatte genug von dieser verdammten Höflichkeit.
    Es wurde Zeit, die Jackals zu jagen.
    Während Rackford sich das Krawattentuch vom Hals riss, stürmte er auf die neue, aberwitzig teure Kutsche zu, die sein Vater ihm gekauft hatte – ein armseliger Versuch, sein Gewissen zu erleichtern, weil er seinen Sohn unzählige Ma- le verdroschen hatte.
    Der Reitknecht klammerte sich panisch fest, als Rackford durch die Straßen preschte. Das Ding war so viel leichter und wendiger als die schweren Lastenwagen, an die er ge- wöhnt war, dass er den Wagen fast umgekippt hätte, als er bei Piccadilly um die Ecke bog. Erst als er den Reitknecht schlucken hörte, wurde ihm bewusst, dass er seine Wut ge- rade an den unschuldigen Pferden ausließ. Er wollte nicht wie sein Vater sein!
    Blade zog die Zügel an und legte den Rest der Strecke zu dem herrschaftlichen Stadthaus am Lincoln’s Inn Fields in einem ruhigeren Tempo zurück, tief in Gedanken versun- ken. Himmel, das Mädchen war störrisch! Obwohl er sich dagegen wehrte, ließ es ihn nicht gleichgültig. Es war ver- rückt, sich mit so einer Frau einzulassen, selbst Lucien hat- te zugegeben, dass sie ihn zum Wahnsinn trieb. Verwirrt und wütend brachte er die Pferde vor dem großen Backstein- haus, das George Dance der Jüngere vor achtzig Jahren ge- baut hatte, zum Stehen.
    Blade sprang vom Kutschbock und warf dem Reitknecht die Zügel zu. Während der den Wagen hinten herum zu den Ställen fuhr, schritt Blade die Treppe empor, wobei er sich aus reiner Gewohnheit immer wieder umschaute. Hinter ihm lag der Garden Square, einst die Stätte öffentlicher Hinrichtungen, dunkel und schweigend da, und die großen, respektablen Stadthäuser drum herum erinnerten ihn an al- te Witwen, die wehmütig der Tage ihrer Jugend gedachten. Die großen Häuser standen noch, aber die Gegend war nicht mehr das, was sie einst gewesen war. Selbst das hübsche Theater in der angrenzenden Portugal Street war aus der Mode gekommen und wurde nun als Warenhaus genutzt. Die modische Welt war weiter nach Westen, nach Mayfair, gezogen, und von dem Fenster seines Zimmers oben konnte er fast sein altes Viertel sehen.
    Blade wollte jetzt nicht darüber nachdenken, warum er

damals sein Revier so nahe beim Haus seines Vaters gewählt hatte. Der alte Bastard verbrachte ohnehin die meiste Zeit in Cornwall, wo er sich betrank, und nur selten machte er sich die Mühe, zur Eröffnung des Parlaments in der Stadt zu sein. Blade wusste Bescheid, denn er hatte das Schicksal seiner Familie von weitem mitverfolgt.
    Er ging die restlichen Stufen hoch und war überrascht, als Gerard, der Nachtbutler, ihm die Tür mit einer Verbeugung öffnete. „Lord Rackford.“
    „Guten Abend, Gerard. Ist mein Vater zu Hause?“
    „Nein, Sir. Seine Lordschaft ist im Club. Soll ich Ihnen et- was hochbringen lassen?“
    Blade machte eine abwehrende Handbewegung. „Ich ha- be alles.“ Er war immer noch nicht daran gewöhnt, dass ständig andere etwas für ihn taten. Er schaffte es auch nicht, die Diener wie nützliche Automaten zu behandeln. „Danke, alter Knabe“, sagte Blade und klopfte

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