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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Kammerdieners hörte, legte er das Buch bei- seite und verschloss die Tür. Sein Morgenrock wehte bei je- dem Schritt hinter ihm her, als er dann zurück ins Ankleide- zimmer ging.
    Kurz darauf erschien er in unauffälligen Hosen, einem weißen Hemd, schwarzer Jacke und schwarzen Stiefeln und trat an eines der Tischchen, in dem er seinen Dolch in einem Geheimfach aufbewahrte.
    Rasch lief er ans Fenster und schob den Samtvorhang bei- seite, um zu prüfen, ob einer der Polizisten, die ihn beobach- teten, Dienst hatte.
    Zufrieden sah er, dass er sie offenbar am Haus der Devon- shires abgehängt hatte. Sein plötzlicher Aufbruch dort hat- te unerwartet gute Nebeneffekte. Wahrscheinlich warteten sie immer noch vor dem Stadthaus des Herzogs. Mit grim- miger Miene schaute Blade über die Hausdächer hinweg in die Richtung, wo Bainbridge Street lag.
    Dann ließ er den Vorhang los und blies die Kerzen aus.
    Nicht viel später verließ er das Haus durch einen Seiten- eingang, kletterte über die Gartenmauer und ließ sich auf der anderen Seite hinunterfallen.

Sein Herz klopfte vor Freude, weil er in Freiheit war. Wenn ein Mann sich erst mal daran gewöhnt hatte, zu tun, was er wollte, ohne jemandem Rechenschaft dafür ablegen zu müssen, dann war ein Monat wie der letzte die reinste Hölle – unter der Knute seines Vaters und bespitzelt von der Polizei und seinem eigenen Kammerdiener, dazu ununter- brochen von der feinen Gesellschaft überwacht, die ständig nach neuen Klatschgeschichten gierte.
    Mit schlechtem Gewissen sagte sich Blade, dass er sich nicht mit den Jackals zusammentun, sondern sie töten woll- te, so dass er sein Versprechen Sir Anthony gegenüber genau genommen ja nicht brach. Dann duckte er sich in die Schat- ten der Stadt und machte sich auf den Weg nach St. Giles. Eine halbe Stunde später bezog er Position auf einem Hausdach, auf dem früher seine Wachposten stationiert ge- wesen waren.
    Ich bin gewaltig in der Minderzahl, dachte er angesichts der fünfzehn Jackals, die er in der Straße und auf den Stu- fen seines ehemaligen Hauptquartiers zählte.
    Sein einziger Vorteil war, dass seine Feinde ihn alle für tot hielten. Blade blickte auf die Stelle hinunter, wo der Kampf stattgefunden hatte, als er Jacinda begegnet war. Voller Wut erkannte er, dass die Jackals sich einfach sein Hauptquar- tier unter den Nagel gerissen hatten.
    Dann warf er einen hasserfüllten Blick auf O’Dell, der jetzt mit einer Muskete in der einen und einer Flasche in der anderen Hand um die Ecke bog. Seine Macht schien ihm zu Kopfe gestiegen zu sein, denn er brüllte seinen Männern wilde, trunkene Beleidigungen zu. Er war offenbar immer noch stolz auf seinen genialen Schachzug, durch den er mit einem Streich seine Feinde losgeworden war, so dass er sich deren Viertel hatte aneignen können und sich gleichzeitig bei den Polizisten Liebkind gemacht hatte. Nachdem er sich als so entgegenkommend erwiesen hatte, würde die Polizei O’Dell sicher in Ruhe lassen.
    Dann erst fielen Rackford die vier großen Männer auf, die O’Dell begleiteten. Leibwächter, dachte er. Anscheinend hatte O’Dell jetzt verstanden, dass es auch Gefahren mit sich brachte, wenn man der Kopf einer Bande Verbrecher war. Blades Blick wanderte über seine alte Heimat, und er biss die Zähne zusammen. Was hatten sie nur mit seinem

Viertel gemacht! Das Warenlager war geplündert worden, und das ärmliche bunte Haus sah angeschlagen aus: Fens- terscheiben waren kaputt, Fensterbretter hingen nur noch lose in der Verankerung, die Tür war aus den Angeln gebro- chen, und überall lungerten diese Mistkerle herum. Rack- ford konnte den Anblick kaum ertragen, rieb ihm O’Dell da- mit doch unmissverständlich unter die Nase, was die Bande ihm angetan und wie sehr er seine eigenen Leute im Stich gelassen hatte, während er jetzt im Luxus schwelgte.
    Nun, heute war der Zeitpunkt gekommen, um zurückzu- schlagen. Er wusste ganz genau, was er erreichen wollte. Am liebsten hätte er sich sofort auf seine Feinde gestürzt, aber ein Mann gegen alle wäre reiner Selbstmord gewesen. Viel besser wäre es, wenn er die Männer gegeneinander aus- spielen könnte, so dass sich die ganze Bande im Kampf Mann gegen Mann selbst zerfleischen würde. Die Bande musste sich von innen auflösen, und wenn dann jeder seiner Wege ging, könnte er die Männer einzeln angreifen.
    Rackford wandte den Blick von O’Dell ab, der seine Män- ner anpöbelte, und ließ ihn über das alte Kutschenhaus

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