Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut
Absichten mir gegenüber so ehrlich sind wie die von Alec gegenüber Mrs. Campion. Darum!“, rief Lizzie. „Um offen zu sein, ist es mir unter diesen Umständen lieber, dass Geld fließt wohltätigen Zwecken zu statt dir. Wenn du nicht in den Schuldturm willst, kannst du ja ein paar deiner Schätze versteigern lassen. Lerne mit dem zu leben, was du hast, das wird dich nicht umbringen.“
Devlin kratzte sich am Kopf. „Weißt du eigentlich, wie viel fünfhunderttausend Pfund sind?“
„Nicht genug, um mich zu kaufen“, erwiderte Lizzie. „Du hättest dir das – beziehungsweise mich – nie freiwillig ausge- sucht. Das haben deine Beleidigungen heute völlig klar ge- macht. Ich würde nicht im Traum daran denken, mich einem Mann als Ehefrau aufzudrängen, der mich in Wirklichkeit gar nicht haben will.“
Devlin biss die Zähne zusammen. „Du willst, dass ich mich vor Reue zerfleische, stimmt’s? Macht dich das glücklich?“
„Zerfleisch dich ruhig, wenn du willst, aber das kann meine Entscheidung kein bisschen beeinflussen. Du und ich passen nicht zusammen. Für mich wäre es die Hölle auf Erden, mit einem Mann verheiratet zu sein, der gar nicht lieben kann.“
„Wer hat dir gesagt, dass ich nicht lieben kann?“
„Deine Taten, dein Verhalten, alles an dir warnt die Welt, dir aus dem Weg zu gehen, obwohl du der einsamste Mensch bist, den ich je getroffen habe. Du hast dich von deiner Tante ferngehalten, du hast mich zurückgestoßen – du willst dich
nicht einmal um eine kleine Katze kümmern!“ Ungeduldig wies sie auf den Park, wo die Mädchen sich noch immer um die Holzkiste drängten. „Schließ mich aus, wenn du willst, Devlin, aber du kannst so nicht weiterleben.“
„Ich wollte dir keine echte Ehe vorschlagen, wenn du mich nur auch mal reden lassen würdest!“, erwiderte Devlin. „Es gibt eine viel einfachere Lösung, und wenn du mitspielst, sollst du es nicht bereuen.“
Fragend hob sie eine Braue und sah ihn spöttisch an. „Das klingt jetzt aber interessant.“
„Es ist ganz einfach. Wir heiraten wie verlangt, bekommen das Geld – und eine Woche später lassen wir die Ehe annul- lieren und gehen jeder unserer eigenen Wege. Sag, wie viel du haben willst.“
„Ah, jetzt versuchst du es also mit Bestechung! Und mit welchem Grund, mein edler Lord, lassen wir die Ehe annul- lieren? Dass ich zur Ehe gezwungen wurde? Du brauchst dir nur noch die Reihenfolge auszusuchen, in der du dann im Duell gegen die fünf Knight-Brüder antreten musst, wenn sie Wind von der Sache bekommen. Oder ist es dir lieber, dass wir die Ehe annullieren, weil du sie nicht vollziehen konntest? Wenn das die Gesellschaft nicht aufrütteln würde! Ein Liebhaber von deinem Ruf, der die Ehe nicht vollziehen kann. Aber nein. Du würdest die Sache schon vergessen ma- chen. Das gelingt Leuten wie dir immer ... und ohne Zweifel auf meine Kosten. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass ich wieder die sein werde, die dann als Dummkopf da- steht. Nein danke!“
Lizzie hörte ihn leise fluchen, als sie davonging.
„Na gut ... vergiss die Annullierung.“ Mit wenigen Schrit- ten hatte er sie eingeholt. „Wir werden heiraten, teilen das Geld und reichen dann die Scheidung ein.“
„Und werden damit für den Rest unseres Lebens zu Ausge- stoßenen? Da ist ja eine Annullierung noch besser“, höhnte Lizzie.
„Nun gut.“ Er trat ihr in den Weg. „Hier ist mein letztes Angebot. Wir heiraten ... und gehen einander aus dem Weg Leben jeder sein Leben.“
„Wir bleiben verheiratet?“, vergewisserte sich Lizzie.
Devlin zuckte die Achseln. „Du brauchst einen Ehemann, ich brauche einen Erben.“
„Einen Erben!“ Dieser Mann hatte wirklich ein Talent da- für, sie auf die Palme zu bringen. Verwundert sah sie ihn an. „Ich brauche keinen Ehemann, wenn du das noch nicht be- griffen hast, und was den Erben angeht, kann ich mir nicht vorstellen, wie du den zustande bringen willst, denn ich für mein Teil werde nicht zulassen, dass du mich auch nur noch einmal anrührst!“ Mit brennenden Wangen marschierte Liz- zie davon, aber Devlin ergriff sie am Ellbogen.
„Warte, Lizzie ...“
Wütend schüttelte sie ihn ab. „Lass mich los! Du hast mei- ne Antwort. Ich habe sie dir bereits in Mr. Beechams Kanzlei gegeben. Meine Gefühle sind unverändert. Dein Besuch hier hat mich nur noch in meinem Entschluss bestärkt, also wa- rum gehst du jetzt nicht einfach?“
„Warum musst du nur so störrisch sein?“, rief
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