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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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gequält hatte. Jetzt verstand sie seinen Wunsch nach Rache noch viel besser. Es war einfacher, andere Män- ner zu beschuldigen, als sich selber die Schuld geben zu müs- sen.
    „Gleich darauf saß ich beim Direktor, und er drohte mir, mich von der Schule zu werfen. Sie haben nach meinem Vater geschickt, damit er mich abholt. Meine Eltern haben keinen Diener gesandt. Oh nein, sie nicht. Ich kann mir die Stim- mung hier lebhaft vorstellen, als die Nachricht eintraf. Mut- ter wollte bestimmt sofort losfahren, um mir gehörig die Le- viten zu lesen. Vater hat sicher versucht, sie zu beruhigen und zu erklären, dass es doch nur ein Dummejungenstreich war, während die kleine Sarah dieses Puzzle hier gelegt hat. Wenn sie sie doch nur nicht mitgenommen hätten. Dann wäre we- nigstens meine Schwester noch am Leben, aber so habe ich ihren Tod auch noch auf dem Gewissen.“
    „Devlin, das war doch nicht deine Schuld!“, widersprach Lizzie heftig.
    Er hörte sie nicht. Tiefe Kummerfalten gruben sich in sein Gesicht, als er mutlos die Schultern sinken ließ.
    „Hör mir zu ...“ Lizzie wollte auf ihn zugehen, aber Devlin

hob die Hände, um sie abzuwehren.
    „Das „Golden Bull“ liegt auf halber Strecke zwischen hier und Eton. Sie haben dort Rast gemacht, um die Pferde zu tränken und etwas zu essen. Oh, Lizzy, wenn ich nicht ge- schwänzt hätte, würden sie heute noch leben.“
    „Nein, Devlin, nein“, flüsterte sie und schluchzte auf. „Es ist nicht deine Schuld, mein Liebster.“
    „Doch, das ist es. Weine nicht.“ Er gab ihr sein Taschen- tuch, aber sein Blick war leer.
    „Wie kannst du nur so ruhig bleiben?“, stieß Lizzie her- vor.
    „Es wird bald vorbei sein.“
    Lizzie hielt inne und sah mit einem Gefühl böser Vorah- nung zu ihm auf. „Was willst du damit sagen?“
    Sacht strich er ihr über die tränennasse Wange. „Diese Mistkerle haben meine Familie getötet“, flüsterte er, „aber eher schicke ich ihre Seelen zur Hölle, als dass ich zulasse, dass sie dir auch noch etwas antun.“
    Lizzie lief ein Schauer der Angst über den Rücken. „Ich ... verstehe nicht.“
    „Das brauchst du auch nicht“, versicherte er sanft, aber sie sah dennoch die tödliche Wut in seinen Augen. „Was ich dir eben erzählt habe“, murmelte er dann, „ändert das etwas an deinen Gefühlen für mich? Wirst du mich trotzdem heira- ten?“
    Lizzie konnte kaum fassen, dass er daran zweifelte. „Natür- lich werde ich dich heiraten, mein Liebster. Das ändert gar nichts.“
    Endlich lächelte er schwach. „Das ist eine Erleichterung für mich. Gut, dann lass uns gehen.“ Er zog ein zusammen- gefaltetes Blatt Papier aus seiner Jackentasche und zeigte es ihr. „Ich habe eine Sondererlaubnis. Bist du bereit?“
    Lizzies Augen wurden groß. „Was? Um zu heiraten?“
    Er zuckte die Achseln. „Warum nicht? Den Ring habe ich schon.“ Er griff in seine andere Tasche und zog eine Schach- tel mit einem glänzenden Goldring hervor und zeigte ihn ihr. „Ich habe an alles gedacht, nicht wahr?“
    „Devlin!“ Lizzie sah nun zwischen dem Ring und seinem attraktiven Gesicht hin und her und wusste nicht, ob sie lachen oder ihn erwürgen sollte. Männer. „Ich kann nicht oh- ne Jacinda heiraten, Liebster. Sie würde es mir nie verzeihen.

Und Mel, Alice, Miranda – und ich will, dass Robert der Braut- führer ist.“
    Devlin versteifte sich. „Ah, Alecs ganze Familie.“
    „Es ist auch meine Familie. Ich muss doch staunen, Dev, warum auf einmal die Eile?“
    Ohne zu antworten, faltete er die Sondererlaubnis wieder zusammen.
    Lizzies Misstrauen wuchs. „Sag mir auf der Stelle, was du dir dabei gedacht hast.“
    „Ich will es einfach nur hinter mich bringen.“
    „Hinter dich bringen?“, rief sie fassungslos.
    „Nicht die Hochzeit, Lizzie. Das andere.“ Mit finsterer Miene ging er davon.
    Lizzie sah ihm nach. „Welches ... andere?“
    „Du hast doch gehört, was ich gesagt habe, ich werde nicht zulassen, dass sie dir etwas antun.“
    Lizzie erstarrte erschrocken. „Oh, Devlin, bitte sag mir, dass du nicht das meinst, was ich denke...“
    Als er sie ansah, fiel ihr ein, was Lady Strathmore ihr von seinen vielen Kämpfen erzählt hatte – in der Wüste, mit Ka- nonen auf See. In seinen Augen erkannte sie jetzt den halben Wilden, der mit Indianern auf den Kriegspfad gegangen war. Wer wusste, wozu er fähig war, wenn Wut und Hass in seinem Blut brannten?
    Lizzie sank in plötzlicher Schwäche auf einen Stuhl.

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