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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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Partie, weil er sicher bald ein Vermögen verdient haben würde. Seine Praxis lief bestens, und kürzlich hatte er sich zudem zusätz- lichen Ruhm durch die Erfindung von Dr. Beils neuen Pillen für vielerlei Beschwerden erworben. Selbst der örtliche Vikar schwor darauf.
    „Also, Dr. Bell, wie geht es Ihrer Patientin heute?“, fragte Lizzie mit aufgesetzter Fröhlichkeit. Dann deckte sie schnell mit einem misstrauischen Blick auf die Katze den Leimtopf zu.
    „Quietschfidel, wie ich glücklicherweise sagen kann“, ant- wortete der Arzt mit einem Lächeln.
    „Hab ich doch gleich gesagt.“ Lady Strathmore pflückte sich scheinbar unbeteiligt ein paar Katzenhaare von ihrem schwarzen Seidenrock. „Mir fehlt gar nichts.“
    „Und es ist gut, das zu wissen“, stimmte der Arzt zu und zwinkerte Lizzie wegen der grantelnden Art der alten Ironsi- des zu. „Ich wette, das ist alles der ausgezeichneten Pflege zuzuschreiben, die Miss Carlisle Ihnen angedeihen lässt, My- lady.“
    „Ach was.“ Lizzie errötete leicht und machte sich am Ka- min zu schaffen, damit es ihrer Arbeitgeberin nicht zu kühl wurde.
    Dr. Bell beobachtete Lizzie mit unverhülltem Interesse, und die Witwe sah ihn mit einem kleinen Lächeln an. „Möch- ten Sie vielleicht zum Tee bleiben, lieber Junge?“, schnurrte sie und bedeutete Lizzie, die Klingel zu ziehen.

Lizzie gehorchte, obwohl Dr. Bell die Hand mit einer drama- tischen Geste auf sein Herz legte. „Ich wünschte, ich könnte die Einladung annehmen, Mylady. Aber ich muss nach den Harriskindern schauen. Die ganze Brut liegt mit Masern im Bett.“
    „Ach je. Wir werden sie in unsere Gebete aufnehmen.“ Be- trübt sah Lizzie ihn an. Bei schönem Wetter kamen die lär- menden Nachbarskinder manchmal zu ihnen zu Besuch und brachten Freude und Lachen ins Haus. „Sagen Sie Mrs. Har- ris, wenn ich etwas tun kann, braucht sie es nur zu sagen.“
    „Wie nett von Ihnen, Miss Carlisle. Ich bin sicher, dass sie Ihr freundliches Angebot zu schätzen weiß.“ Sein bewun- dernder Blick war für Lizzies Geschmack etwas zu intensiv, aber zum Glück kam in dem Moment Margaret herein, um nach ihren Wünschen zu fragen.
    Das knochige Mädchen versank in einem Knicks. „Wie kann ich Ihnen zur Verfügung stehen, Mylady?“, fragte sie stolz.
    Eine Sekunde lang sahen alle das Mädchen verblüfft an, und Lizzie wand sich innerlich bei diesem Fauxpas ihrer Schülerin.
    „Was für eine bizarre Frage.“ Stirnrunzelnd wandte sich die Witwe an Lizzie. „Was mag das Geschöpf damit meinen, zur Verfügung stehen?“
    „Zu Diensten sein, Mylady“, beruhigte Lizzie sie und errö- tete ein wenig. „Sie meinte zu Diensten sein.“
    „Verzeihen Sie meinen Fehler“, meldete sich Margaret wie- der zu Wort. „Offenbar habe ich mich misslich ausgedrückt.“
    „Dummes Kind, warst du am Likör?“, wollte Lady Strath- more wissen.
    „Nein, Mylady, niemals“, keuchte das Mädchen entsetzt.
    „Dann hör sofort mit dem Gestammel auf und hol unseren Tee.“
    Lizzie warf Margaret einen tröstenden Blick zu, aber das verstörte Mädchen verließ fluchtartig den Raum. „Wirklich, Mylady, man sollte sich nicht über sie lustig machen. Sie be- müht sich so sehr zu lernen.“
    „Ich bin mir Ihrer blaustrümpfigen Bemühungen sehr be- wusst, Miss Carlisle, aber ich möchte nicht, dass Sie die niede- ren Dienstboten mit dem Unsinn verderben, dass Sie ihnen Lesen und Schreiben beibringen. Sie müssen damit aufhö- ren. Daraus kann nichts Gutes werden.“

„Aber Mylady ...“
    „Diener, die lesen! Das ist unnatürlich, sage ich. Wirklich, Kind, was haben Sie nur für seltsame Einfälle.“
    „Margaret ist erstaunlich klug ...“
    „Ich ziehe sie unwissend vor, so wie Gott sie geschaffen hat.“
    Dr. Bell unterdrückte ein Lachen und zeigte Lizzie mit einem Blick seine heimliche Bewunderung für ihre Bemühun- gen. „Verzeihung, meine Damen, aber ich muss mich auf den Weg machen.“
    „Natürlich, lieber Junge. Wir dürfen Sie nicht von Ihrer überaus wichtigen Beschäftigung abhalten, denen zu dienen, die krank sind. Miss Carlisle, wären Sie wohl so nett, Dr. Bell zur Tür zu bringen?“ Mit einem spitzbübischen Funkeln in den blauen Augen sah Mylady ihre Gesellschafterin an.
    „Natürlich“, erwiderte Lizzie nach einer kurzen Pause.
    Verflucht sollte die Kuppelei der alten Dame sein!
    Dr. Bell verbeugte sich vor der Witwe und wünschte ihr gu- te Genesung, dann bedeutete er Lizzie, ihm

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