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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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den Fensterrahmen lehnte und auf die gefrorenen Moore hinaus- sah, während die düsteren Erinnerungen ihn einholten.
    Ben trat zu ihm, die braunen Augen hinter den regennas- sen Brillengläsern voller Mitgefühl. „Geht es Ihnen gut?“
    Dev zuckte gedankenverloren die Achseln. Dann ver- schränkte er die Arme und warf einen Blick auf den verwilder- ten Park. „Wenn ich das hier angucke, sehe ich ein bisschen von mir selbst“, erklärte er mit leiser, verbitterter Stimme.

„Ich versinke im Sumpf.“ Seine Augen musterten das karge Moor und das gefrorene Gras, ehe er Ben zynisch anlächelte. „Es heißt, hier würde es spuken. Wusstest du das? Und ver- flucht soll es sein.“
    Sein Freund sah ihn ernst an. „Ich wünschte, Sie würden das nicht tun, Dev. Noch können Sie zurück.“
    „Nein, das kann ich nicht.“ Sein Lächeln erstarb, und kal- ter Hass trat in seine Augen, als wenn sich plötzlich ein Schat- ten über die Sonne geschoben hätte. „Ich zahle meine Schul- den.“
    „Selbst mit Blut? Auch dann, wenn es Sie Ihr Leben kos- tet?“
    „Was für ein Leben?“, flüsterte er.
    Dev wandte sich ab und ging zu den anderen zurück, wäh- rend Ben ihm traurig nachsah. Als Dev wieder in den Ball- saal trat, lächelte Charles ihm entgegen.
    „Sir, da sind Sie ja!“, erklärte er und klang sehr zufrieden. „Mr. Dalloway hat sich mit einem neuen Preis von dreizehn- hundert Pfund einverstanden erklärt. Wenn Ihnen das Recht ist, Mylord, ist das Geschäft perfekt.“
    „Halten Sie das für angemessen?“
    Charles nickte. „Es ist ein vernünftiger Preis.“
    „Gut gemacht, Charles.“ Er schnipste mit den Fingern. „Scheckbuch.“
    Sofort trat der Diener mit einem tragbaren Schreibpult vor und hielt es Dev hin, der den Deckel öffnete und sein Scheckbuch herausholte. Er tauchte die Feder in die Tinte, schrieb den Betrag aus und lachte dabei leise. Verflucht. Es spukt. Wie überaus angemessen. „Sehen Sie zu, dass der Ort richtig versichert ist, ehe die Arbeiten anfangen, Charles.“ Er gab Dalloway den Scheck. „Wir brauchen einen zuverläs- sigen Vormann für die Restaurierung und die Koordination der Handwerker. Zimmermann, Dachdecker, Maurer, Ma- ler.“
    „Als Allererstes brauchen Sie einen Kammerjäger“, murr- te Ben mit einem angewiderten Blick auf den Ballsaal, wäh- rend Charles angesichts der neuen Belastungen erbleichte.
    „Richtig. Rufen Sie einen, damit er das Haus von der Pla- ge säubert. Charles, wie stets bedanke ich mich für Ihre Zeit. Mr. Dalloway, auch Ihnen Dank. Liebling?“ Er machte der Frau ein ungeduldiges Zeichen und verließ das Haus, gefolgt

von seinen Begleitern.
    Hinter ihnen führte Dalloway einen stummen Freudentanz auf den kaputten Dielen auf.
    Als Dev vor die Tür trat, hörte er das Geräusch galoppie- render Hufe und sah, dass jemand sehr schnell die Auffahrt hinaufgeritten kam.
    „Was für ein hässliches Pferd“, bemerkte Ben, der den Rei- ter ebenfalls gesehen hatte.
    „Aber schnell. Und mit gutem Gang“, murmelte Dev. „Er- warten wir denn noch jemanden?“
    „Nein, Mylord“, antwortete Charles. „Ich glaube, das ist ein Bote.“
    Tatsächlich erkannten sie, als der Reiter näher kam, die Uniform, die ihn als Express-Boten auswies. Dev half der Blondine in die Kutsche, und kurz darauf hielt das Pferd ne- ben ihm an, dass der Kies nach allen Seiten spritzte.
    „Lord Strathmore?“, fragte der Bote.
    „Ja?“
    „Eilpost für Sie, Sir!“ Der Bote hielt ihm nun einen Brief hin.
    „Danke.“ Rasch nahm er den Brief entgegen und nickte Ben zu, dass er den Mann bezahlen sollte. BATH stand als Absender darauf.
    Tante Augusta?
    Ein Stich durchfuhr ihn. Er wusste, dass er dem alten Mäd- chen einen Besuch schuldete. Mehr noch, er wollte sie gerne sehen. Der Drache war wie eine Mutter zu ihm gewesen. Sie hatte ihm sogar das Leben gerettet, als er mit einundzwan- zig und halb verrückt vor Schuldgefühlen sein Leben an der Flasche hatte beenden wollen. Sie hatte ihm ein Schiff ge- kauft und ihn damit losgeschickt, damit er sich gemeinsam mit dem alten Verwalter Duncan MacTavish in der Welt um- sah. Himmel, er vermisste seine Tante, dachte er, als er das Siegel erbrach, aber immer, wenn er beschloss, jetzt endlich zu ihr zu fahren, ließ ihn irgendetwas vor der Vorstellung zu- rückscheuen.
    Er konnte es nicht ändern. Seine Liebe zu ihr war so mit Schmerz und Verlust gepaart, dass er eines von dem anderen kaum trennen konnte und deshalb dazu neigte,

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