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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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„Nein“, stieß er schließlich hervor, und er hörte selbst, wie heiser seine Stimme klang. Ihre Unschuld riss alle seine Mauern ein, und sein ganzes Wesen sehnte sich danach, sie zu nehmen.
    „Ich bin froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist.“
    Er zuckte zusammen, als sie die Hand wieder sinken und an der Seite ließ, aber das arglose Lächeln, das sie ihm dabei schenkte, brachte ihn fast um den Verstand. Es ließ Grübchen in beiden Wangen erscheinen und ihre grauen Augen leuch- teten auf, als wenn ein Sonnenstrahl sie getroffen hätte. Er konnte seinen Blick nicht von ihr losreißen. Er hatte noch nie ein so echtes, wunderbares Lächeln gesehen, das gleichzeitig so freundlich war. Seltsamerweise fühlte er sich völlig verun- sichert und hätte ihr am liebsten tausend Fragen auf einmal gestellt. Wer war dieses engelhafte Geschöpf? Woher kam es? Plötzlich wollte er alles über sie wissen.
    „Einverstanden“, entschied Lizzie strahlend. „Ich werde Ihr Waffenstillstandsangebot annehmen, Lord Strathmore. Jetzt sollten wir uns aber wirklich beeilen. Ihre Tante wartet sicher schon.“
    „Sie erlauben?“ Er bot ihr den Arm.
    Wieder lächelte sie und musterte vorsichtig sein Gesicht, ehe sie den dargebotenen Arm ergriff. Dev lächelte sie vol- ler Hitze an und spürte es wie einen Stromschlag, als ihre Körper sich berührten. Auch sie schien es zu spüren, denn rasch sah sie beiseite, während ihre Wangen sich röteten. Fas- ziniert wechselten sie noch einen vorsichtigen Blick, sagten aber nichts mehr, während sie gemeinsam zum Essen schrit- ten.
    Trübsal – dieses verstörende Gefühl – war eine höchst unge- wohnte Empfindung für einen Drachen von einer alten Dame, der stolz darauf war, exzentrisch zu sein und jungen Leuten

Respekt einflößen zu können. Aber als Lady Strathmore jetzt dem Prasseln des Feuers lauschte und darauf wa rtete, dass die anderen sich zu ihr gesellten, wurde ihr auf einmal in erschre- ckender Weise bewusst, wie schnell ihr die Zeit davonlief. So war es leider. Sie würde das Frühjahr nicht mehr erleben. Das spürte sie in ihren müden, alten Knochen, egal, was dieser Trot- tel Dr. Bell zu dem Thema zu sagen hatte. Nicht doch, schalt sie sich selbst.
    Vor dem Tod hatte eine Augusta Strathmore schließlich keine Angst. Keine Frau, die sich dem Urteil der Patronessen von Almack’s widersetzt hatte, fürchtete sich vor dem Sensen- mann. Ihr tat es jedenfalls nicht Leid, gehen zu müssen, denn seit Jahren hatte sie nun schon an einem Mangel an guter Un- terhaltung gelitten, da alle ihre alten Freunde entweder senil geworden waren oder ihr schon ins Jenseits vorausgeeilt wa- ren.
    Was zählte, war, dass sie voller Stolz auf ein langes Leben zurückblicken konnte, aus dem sie das Beste gemacht hatte. Als Erbin eines Eisenerztycoons hatte sie die Ambitionen ih- res Papas dadurch gekrönt, dass sie sich einen verarmten Vis- count als Ehemann geangelt hatte. Sie hatte Jacob nie Kin- der geboren, da der arme Kerl dummerweise schon kurz nach ihrer Hochzeit gestorben war. Aber sie hatte ein fröhliches Leben geführt – war noch vor dem Krieg durch Europa ge- reist – und einmal hatte sie sogar mit dem jetzt irren König getanzt. Armer Mann. Was waren das für Zeiten gewesen! Oh ja, sie hatte die gute Gesellschaft zu ihrer Zeit ein, zwei Mal gehörig vor den Kopf gestoßen, dachte sie, als sie mit ihrer Perlenkette spielte. Sie besaß viele schöne Erinnerungen und bedauerte nichts ...
    Bis auf eines.
    In dem Moment kam er herein. Groß, dunkel und umwer- fend gut aussehend in seinen schwarzen, formellen Klei- dern – Augusta entschied sich, den Ohrring zu ignorieren. Sein strahlendes Lächeln war betörend wie immer, aber sie wusste ganz genau, dass ihr Neffe seine Gefühle seit zwölf Jahren hinter einer Mauer aus Schmerz verborgen hatte, so dass er unerreichbar war. Er hatte schon so viel durchge- macht, und Augusta erschauerte bei der Vorstellung, wie es ihn treffen würde, wenn auch sie irgendwann ging.
    Doch zu ihrer Überraschung kam er mit Lizzie am Arm

herein. Lady Augusta freute sich, dass ihre scheue junge Ge- sellschafterin heute in ihrem Kleid sehr viel jünger aussah als sonst. Wirklich, das Mädchen könnte so entzückend sein, wenn es nicht dauernd versuchen würde, möglichst unauffäl- lig auszusehen. Sie nickte Lizzie billigend zu, um ihr zu zei- gen, dass es sie freute, dass sie ihrem Wunsch gefolgt war, aber insgeheim war Augusta überrascht, die beiden

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