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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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auf eine tiefe, sinnliche Art, und seine Tante hatte Recht – der Mann hat- te einen unstillbaren Appetit. Den ersten Gang, eine Erbsen- suppe, hatte er schnell vertilgt, gefolgt von Rinderbraten und Lachs mit Krabben. Lizzie dagegen hatte von ihrem Essen nur kleinste Brocken geschafft, obwohl sie sich halb verhun- gert fühlte. Sie verstand nicht, was mit ihr los war. Sie war so aufgeregt und zittrig, wie sie es nicht kannte. Sie befürchtete, dass sie ein bisschen verwirrt war. Das war natürlich absurd, denn sie wusste ja, dass Männer mit jeder Frau flirteten, die ihnen über den Weg lief. Das hatte gar nichts zu bedeuten.
    Und doch ging er ganz wunderbar mit seiner Tante um und sprühte vor unwiderstehlichem Charme. Er war freundlich zu den Bediensteten, und die Art, wie er Lizzie ansah, ließ sie sich fragen, ob sie bis jetzt je ein Mann wirklich gesehen hatte.
    Falls sie doch noch Zweifel daran gehabt hatte, ob er wirk- lich mit ihr flirtete, verflogen die in dem Moment, als er sei- ne langen Beine ausstreckte und seine gekreuzten Knöchel zwischen ihre Slipper schob. Ihre Augen weiteten sich vor Schock, aber er ließ sich äußerlich nicht anmerken, dass er etwas im Schilde führte, sondern stützte das Kinn auf die Hand und hörte Lady Strathmore zu, die ihm gerade den neu- esten Klatsch erzählte.
    Dann glitt sein Blick langsam, ganz langsam unter gesenk- ten Lidern zu Lizzie hinüber. Angesichts des sinnlichen Glü- hens, das sie dort sah, hätte sie fast aufgestöhnt, aber sie schaffte es noch, das Geräusch im letzten Moment in ein klei- nes Hüsteln umzuwandeln.

Lizzie gab ihr Bestes, um ihr Verlangen nach ihm zu verber- gen, aber sie hatte den Verdacht, dass er sehr genau wusste, was in ihr vorging – dafür war er viel zu sehr Mann von Welt und erfahren – und das erregte sie wider besseres Wissen nur noch mehr.
    „Ich hoffe, unsere ländlichen Essenszeiten machen dir nichts aus, Dev“, sagte seine Tante gerade. „Ich nehme an, dass du in der Stadt nicht vor zehn Uhr zu Abend isst.“
    „Keine Sorge, Mylady, ich kann immer essen. Die Frage ist, kannst du es?“
    Die Witwe sah seinen betonten Blick auf ihre zerbrechliche Taille und beeilte sich, das Thema herunterzuspielen. „Gibt es in London etwas Neues, Liebling? Irgendwelche pikanten Skandale?“
    „Lass mich überlegen.“ Mit einem verwegenen Lächeln um die Lippen nippte er langsam an seinem Wein. „Der Prinz hat sich die Koteletten abrasiert“, erklärte er dann und setzte sein Glas wieder ab.
    „Hat er das wirklich?“, fragte Lady Strathmore interes- siert. „Und was ist mit Prinzessin Charlotte? Ist sie endlich schwanger? Oh, Lizzie, werd doch nicht rot – wenn die Prin- zessin kein Kind bekommt, wird Chaos in der Thronfolge herrschen. Ich wage zu sagen, dass England doch irgend- etwas von diesem deutschen Prinzen haben sollte, den das Mädchen letzten Sommer geheiratet hat, wenn man mal be- denkt, was wir ihm alles gegeben haben.“
    „Noch ist nichts bekannt, Mylady, aber ich bin mir sicher, dass die Frischvermählten ihr Bestes geben. Schließlich sagt man, dass es eine Liebesheirat war.“ Devlin sah Lizzie über sein Weinglas hinweg fröhlich an.
    „Und was ist mit Gloucesters Hochzeit mit Prinzessin Mary? Ich habe gehört, dass sie den ersten Hochzeitstag zu Hause begangen haben. Wie war es?“
    „Ausgesprochen langweilig, und ich werde dir auch kein Wort von der neuen Theatersaison erzählen, wenn du nicht mehr isst als die paar Tropfen Suppe, die du bisher zu dir ge- nommen hast. Wirklich, Tante Augusta, ein Windzug könnte dich umblasen. Aber genug von den königlichen Hampelmän- nern. Die sind nicht halb so interessant wie die Gesellschaft hier bei Tisch. Miss Carlisle zum Beispiel. Meine Liebe, Sie müssen mir gestatten, dass ich Ihr schönes Selbst besser ken-

nen lerne. Woher kommen Sie? Wer ist Ihre Familie? Wo wa- ren Sie zuletzt angestellt, ehe Sie in die Dienste meiner Tante getreten sind?“
    „Ist das hier eine Prüfung, Mylord?“
    „Ja“, erklärte er mit einem Grinsen. „Eine verspätete. Ich muss doch sicherstellen, dass Sie für meine Tante die richtige Gesellschafterin sind.“
    Er zwinkerte ihr zu, während die Witwe schnaubte. „Oh, Devlin.“
    Lizzie erwiderte sein Lächeln, aber ehe sie antworten konn- te, wurde der nächste Gang serviert – Wild, Kartoffeln und eingelegte Früchte. Die Parade von Dienern deckte Schüs- seln mit Fasan, Hase und Austern auf. Es gab gebratene Tau- ben,

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