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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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hatten.
    Vor Jahren war halb London hierher gekommen, um sie

zu sehen, und der arme, dickköpfige Quint hatte, soweit Carstairs wusste, keine Show verpasst. Zum Glück hatte der Baron es geschafft, sich heute auf dieselbe Weise auf andere Gedanken zu bringen wie immer – mit Frauen und Trinken. Auf der anderen Seite des Raums saß Quint mit einer hüb- schen, kleinen Waldnymphe auf dem Schoß da, die die Arme um ihn geschlungen hatte. Natürlich war sie rothaarig. Quint und seine verdammten Rotschöpfe.
    Carstairs seufzte und schüttelte den Kopf. „Lass den ar- men Hund in Ruhe“, sagte er.
    Staines nickte und führte ihn dann zu dem Portrait.
    Irische Hure, dachte Carstairs, als er wenige Minuten spä- ter das selbstzufriedene Lächeln Ginny Highgates auf dem kleinen Bild sah. Aber er weigerte sich zu glauben, dass der schöne Dev ihnen eine Falle gestellt hatte. „Das hat gar nichts zu bedeuten“ erklärte er und richtete sich wieder auf.
    „Ist das nicht ein etwas großer Zufall?“, höhnte Staines.
    „Hier hängen Bilder von allen Frauen, die hier mal aufge- treten sind. Na und?“
    „Na und?“, wiederholte Staines ungläubig, und seine schwarzen Augen blitzten. „Bist du blind? Er spielt mit uns! Kannst du das nicht erkennen?“
    „Strathmore weiß nicht mal, wer Ginny Highgate war, glaub mir.“
    „Warum nimmst du ihn in Schutz?“, wollte Staines wissen. „Ah, aber jetzt weiß ich warum, du verdammter Schuft. Du bist in ihn vernarrt!“
    „Wie geht es deiner Tochter?“, erkundigte sich Carstairs glatt und sah ihn mit eisiger Ruhe an.
    Staines’ Augen flackerten gefährlich.
    „Äh ... tut mir Leid, ich meinte natürlich deine Nichte“, korrigierte sich Carstairs. „Ich habe ganz vergessen, dass sie ja gar nicht weiß, wer ihr Vater ist. Leute, die im Glashaus sitzen, lieber Staines, sollten nicht mit Steinen werfen. Tz, tz. Wie geht es übrigens der Mutter deines süßen Kindes? Deiner Geliebten ... deiner hübschen Schwester?“
    „Halt sie hier raus“, warnte ihn Staines heftig.
    „Dann tu, was man dir sagt“, schlug Carstairs zurück. „Nie- mand rührt Strathmore an, bis ich es sage.“
    „Stimmt was nicht, Jungs?“
    Beide sahen auf, als Quint herangeschlendert kam. Er sah

betrunken aus, und einen Moment lang machte Carstairs sich Sorgen. Jetzt, wo Quint älter wurde, reagierte er wechselnd auf einen Rausch: sentimental oder aggressiv.
    Carstairs zog sentimental vor.
    Wenn Quint wütend wurde, verwandelte er sich in einen ra- senden Bullen, der alles niedertrampelte, was sich seiner Wut in den Weg stellte – wie Ginny Highgate. Carstairs hatte nie gewollt, dass das passierte. Nachdem Ginny mit dem Jungen vor all den Jahren zu ihm gekommen war, hatte er Quint die Lüge aufgetischt, um sicherzustellen, dass der seine Mätresse am kurzen Zügel hielt. Die Lüge war gar nicht so weit herge- holt, das hätte jederzeit passieren können. Ginny war schließ- lich auch nur eine Hure, und Carstairs hatte mehr Geld, den höheren Rang und sah besser aus als Quint.
    Er hatte nicht vorhersehen können, dass der Baron auf sein Märchen so überreagierte, aber woher hatte er wissen sollen, dass Quint seine Mätresse zusammenschlagen und vergewal- tigen würde? Er hatte auch nicht geahnt, dass Ginny mit Johnny fliehen würde. Sie hatten alle kurz vor der Katastro- phe gestanden. Um Quint nicht an die Vergangenheit zu erin- nern und wieder seine Wut zu wecken, stellte Carstairs sich unauffällig vor Ginnys Porträt, aber es war zu spät.
    „Was zum Teufel?“, stieß Quint hervor, und seine haselnuss- farbenen Augen wurden schmal. Langsam bückte er sich und betrachtete das Bild. Dann fuhr er schmerzerfüllt mit dem Finger über das Gesicht seiner idealisierten Geliebten.
    „Siehst du, Quinty?“, drängte Staines. „Carstairs will mir nicht glauben, aber das ist der Beweis. Strathmore stellt uns eine Falle, er weiß Bescheid.“
    Der Baron hörte ihn nicht, aber Staines sah Carstairs tri- umphierend an, denn der Baron hatte noch nie einen Kampf gescheut.
    Wenn die beiden sich einig waren, konnte Carstairs sie nur schwer aufhalten, auch wenn er klüger war als beide zusam- men. Seit zwölf Jahren hatte er sie manipuliert, aber er durf- te nie nachlassen. Größere Jungs hatten ihm zu oft Ärger ge- macht, als dass er nicht wüsste, dass Intelligenz nicht immer siegte.
    „Komm schon, Quint, was denkst du?“, drängte Staines.
    Quint sah unsicher auf, und beide merkten, dass er in Ge-

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