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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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Formel angeschrieben hatte, drehte sie sich um und merkte, dass die ganze Klasse sie mit leerem Blick an- sah.
    „Na? Sitzt nicht einfach nur so da, Mädchen, schreibt das ab!“
    „Oh!“ Daisy Manning, eine nette Kleine mit blonden Lo- cken und blauen Augen, schickte sich sofort an, gehorsam al- les abzuschreiben. Eifrig sah sie zur Tafel und malte betrübt die Formel auf ihre Schiefertafel.
    Annabelle Swanson, die Rebellin der Klasse, die hinter ihr saß, traf keinerlei Anstalten zu gehorchen. Mit dunklen Lo- cken und frechem Blick saß sie nur da und las etwas, von dem Lizzie fürchtete, dass es ein weiterer Liebesbrief eines unpassenden Jungen namens Tom war.
    „Annabelle, pass bitte auf! Diese Formel gibt es seit den al- ten Griechen. Sie verdient all deine Aufmerksamkeit.“ Lizzie versuchte, Lady Strathmores Ton zu treffen. Sie dachte oft, wie sehr es der alten Dame gefallen hätte, mit den jungen Mädchen zu reden oder ihnen zu sagen, wie sie am besten ihr Leben in die Hand nehmen sollten.
    Annabelle schnaubte und nahm ihre Tafel in die Hand. „Miss Bamworth hat uns nie gezwungen, Geometrie zu ma- chen“, murrte sie dabei.
    „Wie war das bitte?“
    „Da hat sie Recht, Miss Carlisle“, meldete sich Daisy in der ersten Reihe. „Man hat uns gesagt, wir müssten nur addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren können.“
    „Ja, bei Miss Bamworth mussten wir nie so hart arbeiten“, beschwerte sich eine andere Schülerin weinerlich.

„Nun, ich bin eure neue Lehrerin, und ich weiß, dass ihr Mädchen viel mehr könnt als nur das“, versicherte Lizzie und besann sich auf ihre berühmte Geduld, während sie sich zu einem aufmunternden Lächeln zwang.
    „Ja, aber ... äh ... Miss Carlisle?“
    „Ja, Daisy?“, erkundigte sich Lizzie belustigt.
    „Was ist, wenn die Geometrie unseren Charakter verdirbt, dass uns keiner mehr heiraten will, wenn wir nächstes Jahr in die Gesellschaft eingeführt werden, Miss Carlisle?“ Ner- vös sah das Mädchen sich um, und die anderen Schülerinnen nickten zustimmend. „Wenn das passiert, wäre Papa sehr bö- se. Papa sagt, Gentlemen mögen keine Blaustrümpfe.“
    Lizzie schaffte es, nicht zusammenzuzucken. „Dein Papa hat Recht, Daisy, aber keine Sorge. Sobald ich Anzeichen dafür sehe, dass euer Charakter leidet, verspreche ich euch, dass wir sofort aufhören.“
    „Ich verstehe trotzdem noch nicht, warum sich irgendje- mand für ein altes Dreieck interessieren sollte“, grummelte Annabelle. „Ich will ja schließlich keine Brücke bauen.“
    Die anderen wagten es zu kichern.
    Lizzie sah sich mit scharfem Blick um, und das Kichern hörte auf. „Es geht hier nicht um Dreiecke, Annabelle. Wir machen eine Übung zu dem Zweck, dass unsere Gehirne trai- niert werden, damit sie uns im Leben besser dienen. Ich will euch Mädchen beibringen, wie man logisch denkt. Eine Frau, die nicht selber denkt, wird nie ihr Leben selbst in die Hand nehmen können.“
    Einen Moment lang starrte die Klasse sie mit offenem Mund an und verarbeitete diese revolutionäre Einstellung, die die strenge Direktorin wahrscheinlich vor den Kopf ge- stoßen hätte. Lizzie verdrängte diesen Gedanken. Warum soll- ten sie das nicht lernen dürfen, was für ihre Brüder zum Stan- dardprogramm gehörte?
    „Schreibt jetzt bitte die Formel ab. Und dann möchte ich, dass ihr versucht, die Aufgaben an der Tafel zu lösen.“ Lizzie verschränkte die Hände auf dem Rücken und begann, im Klas- senzimmer auf und ab zu gehen und die Arbeit ihrer Schüle- rinnen zu kontrollieren.
    Als sie zu Annabeiles Tisch kam, entdeckte sie das Blatt Papier unter der Tafel des Mädchens und nahm es ihm mit ei- nem strafenden Blick weg. Annabelle schmollte, aber Lizzie

war erleichtert, dass es wenigstens nicht wieder ein Liebes- brief war. Stattdessen handelte es sich um eines der reißeri- schen Skandalblättchen, die die Mädchen wer weiß woher hatten.
    Lizzie runzelte die Stirn und legte das Blatt auf ihren Schreibtisch. Dabei würdigte sie die grelle Klatschseite kaum eines Blickes, aber beim Weglegen stach ihr die erste Zeile ins Auge. Lizzie erstarrte und wurde plötzlich blass. Oh nein.
    Nicht schon wieder. Mit klopfendem Herzen sank sie auf den Stuhl hinter ihrem Schreibtisch und überflog fieberhaft den Absatz, während die Mädchen versuchten, die erste Auf- gabe zu lösen. Seit Lady Strathmores Beerdigung war sein Name immer öfter in solchen Artikeln aufgetaucht.
    Devil St..., begann der

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