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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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des Duke of Hawkscliffe war errichtet wor- den, um Besucher zu beeindrucken, sie war ein in Stein gehau- enes Symbol für den Prunk und die Macht der Familie, von den festungsartigen Mauern bis hin zu den bronzenen Göttinnen auf dem Dach.
    „Was wollen wir hier überhaupt?“ Sie schien nicht eben be- gierig darauf, in das Haus hineinzugehen.
    Sie ahnte nicht, dass die meisten jungen Frauen der Gesell- schaft sogar einen Mord begangen hätten, um eine Einladung nach Knight House zu erhalten, vor allem für eine private Füh- rung am Arm eines Knight-Bruders.
    „Nach all dem, was in den Stallungen passiert ist, konnte ich es nicht wagen, dich wieder nach Althorpe zu bringen. Für den Fall, dass es bei dem Kampf heute Morgen Zeugen gab, sollte dein Cousin nicht in die Lage kommen, durch mich deine Spur zu verfolgen.“
    „Meinst du, er könnte das?“
    Alec zuckte die Achseln. „Ich will kein Risiko eingehen. Du hast vielleicht bemerkt, dass es sich bei meinen Nachbarn aus- nahmslos um junge Männer handelt. Ein hübsches Mädchen wie dich könnte ich nicht dorthin bringen, ohne dass es auffällt. Ver- mutlich ist Roger Manners der Einzige, der dich bisher gesehen hat, und er ist vernünftig genug, um den Mund zu halten. Aber wir sollten auf Nummer sicher gehen. Außerdem – wenn du eine Weile bei mir bleiben willst, brauchen wir ein paar Vorräte.“
    „Was zum Beispiel?“
    „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du zu viele Fragen stellst?“, bemerkte er leichthin. „Komm.“ Er drückte sanft ihre

Hand und hielt sie fest, als er ohne zu klopfen in das Haus ein- trat und sie mit sich zog.
    „Unglaublich!“, stieß sie hervor und bestaunte die Eingangs- halle aus weißem Marmor und die gewundene Treppe, die ohne sichtbare Stütze zum ersten Stock hinaufführte.
    Als Schritte hörbar wurden, drehte Alec sich um und ent- deckte den grauhaarigen Mr. Walsh, den niemals lächelnden Butler der Hawkscliffes, der gemessenen Schrittes näher kam. Nie ging er schneller, stets sah es so aus, als würde er einem Trauerzug folgen. Beim Anblick des missratenen jüngsten Soh- nes der Familie, der wieder einmal mit einem zerzausten weib- lichen Wesen erschien, natürlich einem völlig unbekannten, bebten Walshs Nasenflügel. Alec aber lächelte.
    „Guten Morgen, Walshie!“
    Der Butler begrüßte ihn mit einem pflichtgemäßen Nicken. „Lord Alec“, erwiderte er, dann verbeugte er sich vor Becky. „Miss.“
    „Guten Tag, Sir“, murmelte Becky und versteckte sich in ei- nem Anflug von Schüchternheit hinter Alec, so gut es eben mög- lich war. Offensichtlich fürchtete sich seine kleine Kampfge- fährtin mehr vor dem kühlen Butler als vor den Kosaken. Dann erinnerte sich Alec, welches Pech sie zuvor an diesem Tag mit dem Butler eines Dukes gehabt hatte, und er verstand auf ein- mal ihr Verhalten.
    Jetzt betrachtete Mr. Walsh sie mit diskretem Misstrauen und einem Blick, der zu sagen schien: Wer mögen Sie sein, die sich da an den Arm eines unserer jungen Herren hängt? Und wo, junge Lady, ist Ihre Anstandsdame?
    Dann räusperte er sich, ehe er sich wieder zuvorkommend an Alec wandte. „Wie kann ich Ihnen zu Diensten sein, Mylord?“
    Alec hüstelte. „Würden Sie – äh – uns im Morgenzimmer ein paar Speisen servieren lassen?“
    Mr. Walsh spitzte die Lippen und verneigte sich. „Sehr wohl, Sir.“
    „Hervorragend. Miss Ward – hier entlang.“
    „Er ist Furcht einflößend“, flüsterte Becky, als sie nebenei- nander die große Treppe hinaufgingen.
    „Nein, er tut nur so, vertrau mir.“ Er eilte mit ihr hinauf in den dritten Stock und führte sie den Gang hinunter, wobei er sich zu erinnern versuchte, welche der Türen zu Bels Ankleide-

zimmer führte. „Innerhalb von einer Stunde wird er dir aus der Hand fressen.“
    „Da bin ich mir nicht sicher.“
    Als sie plötzlich hinter sich Mr. Walshs Schritte hörten, stöhn- te Alec leise auf. Becky warf einen besorgten Blick auf den But- ler, aber Alec bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung, dies zu ignorieren.
    Dann blieb er abrupt stehen und drehte sich um. „Alter Jun- ge, verfolgen Sie uns etwa?“
    „Bitte verzeihen Sie mir, Lord Alec, aber Seine Gnaden haben mich eindringlich gebeten, darauf aufzupassen, dass nichts aus dem Haus entfernt wird.“
    „Ist das wahr?“, rief Alec aus. „Mein Bruder befürchtet tat- sächlich, ich könnte in seiner Abwesenheit Besitztümer von ihm rauben und für ein paar Pfund veräußern?“
    „Es scheint so,

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