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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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überhaupt nicht, dass du dein Familienerb- stück verkaufen musst“, sagte Alec, als er den Stein in die Hand nahm und damit zu dem Kirchenfenster aus buntem Glas ging, um ihn bei Licht zu betrachten. „Ich habe einige Freunde in der Aristokratie, die leidenschaftlich solche Steine sammeln. Wer

weiß? Selbst Drax oder Rushford könnten ihn aus Höflichkeit für dich aufbewahren ...“
    „Nein!“
    Überrascht sah er sie an.
    „Verzeih mir, Alec. Ich weiß, es sind deine Freunde, aber sie gehören nicht zu den Männern, bei denen ein Mädchen in der Schuld stehen möchte.“
    Er zog eine Braue hoch.
    „Außerdem bin ich sicher, dass Lord Rushford mich hasst, nachdem ich ihn getreten habe. Bitte – ich will nicht, dass die ganze Welt erfährt, wie Michail mich bedroht oder wie meine eigene Familie mich ausgestoßen hat. Ich bin – falls du es noch nicht bemerkt hast – ein vorsichtiger Mensch. Es war schwer genug, dir das alles zu berichten. Dem Duke of Westland hätte ich nur aus reiner Not davon erzählt. Bitte versprich mir, dass du niemanden sonst in diese Angelegenheit hineinziehst.“
    „Nun, das macht es schwieriger, aber – na gut. Wenn du es so willst, dann soll es so sein. In jedem Fall bin ich sicher, damit auch allein fertig zu werden.“
    „Danke“, sagte sie erleichtert.
    „Sehen wir mal, was wir hier haben.“ Er ließ den Rubin aus dem Lederfutteral gleiten, nahm ihn zwischen zwei Finger und hielt ihn gegen das Licht. „Man sagt, ich hätte einen Blick für schöne Dinge.“ Er lächelte ihr zu.
    „Wer sagt das?“
    „George.“
    „George wer?“
    „Seine königliche Hoheit, der Prince of Wales. Du weißt schon ...“ Er warf ihr einen belustigten Blick zu.
    „Der Regent?“, rief sie aus und erinnerte sich dann daran, ihre Stimme zu senken, während Alec leise lachte. Schließlich befanden sie sich in einer Kirche. „Du kennst den Regenten?“
    „Natürlich. Wir haben bei vielen Gelegenheiten Karten ge- spielt. Ich darf sagen, dass ich zu den wenigen Menschen gehöre, die ihn wirklich mögen.“
    Sie dachte noch über diese Enthüllung nach, als sich die Kir- chentür ein weiteres Mal knarrend öffnete. Besorgt blickte sie sich um, mehr und mehr Gläubige befanden sich nun in der Kir- che. „Wir werden bald von hier fortmüssen. Jeden Moment kann der Gottesdienst beginnen. Nun?“, drängte sie und vermochte

ihre Ungeduld nicht länger zu verbergen. „Eine Ahnung, wie viel er wert sein könnte?“
    Alec gab ihr keine Antwort.
    Er stand im Profil vor ihr, unterhalb des Fensters, und be- trachtete immer noch gründlich den Rubin im Licht einzelner Sonnenstrahlen.
    „Oje“, murmelte er.
    Diese Reaktion gefiel Becky überhaupt nicht. „Was ist?“
    Ohne Erklärung verließ er die Kapelle und trat in das hellere Kirchenschiff.
    Verwirrt folgte sie ihm. „Alec?“
    Noch immer antwortete er nicht.
    Ohne auf die Leute zu achten, die ihre Plätze für den Gottes- dienst einnahmen, trat er zu einem der Fenster, das keine far- bigen Glasscheiben hatte, und betrachtete den Edelstein noch einmal gründlich. Sein scharf geschnittenes Gesicht zeigte ei- nen Ausdruck höchster Konzentration.
    „Alec, was ist?“, wollte sie wissen.
    Langsam ließ er die Hand mit dem Rubin sinken und sah sie benommen an. „Becky – ich bin nicht sicher, wie ich dir das sa- gen soll.“
    „Mir was sagen?“, rief sie aus, und ihr Herz schlug schneller.
    Mit einem entschuldigenden Blick legte er den Stein zurück in ihre Hand. „Es ist eine Fälschung.“
    7. KAPITEL
    „Das ist unmöglich!“
    „Es stimmt aber“, sagte Alec bestürzt. Warum musste gerade er ihr diese Nachricht überbringen?
    „Aber die ,Rose of Indra’ befindet sich seit Jahrhunderten im Besitz meiner Familie!“
    „Psst“, zischte eine alte Dame sie an, als die Gemeinde sich erhob und zu singen begann.
    Alec nahm Beckys Arm und führte sie aus der Kirche. „Das ist nichts Ungewöhnliches“, sagte er leise und öffnete für sie die schwere Tür. „Einer deiner Vorfahren muss in eine Notlage gera-

ten sein und das Original verkauft haben. Er ließ vorher eine Ko- pie anfertigen, in der Hoffnung, dass deine Familie es nie heraus- finden würde. Vertrau mir, dergleichen geschieht jeden Tag.“
    „Aber es ist einfach nicht möglich“, wiederholte sie, als sie in den Sonnenschein des Kirchhofs hinaustraten, während sich die Tür langsam hinter ihnen schloss. Der Gesang war kaum noch zu hören. „Ich bin sicher, du irrst

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