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Gaelen Foley - Knight 06

Gaelen Foley - Knight 06

Titel: Gaelen Foley - Knight 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nacht der Sünde
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dich.“
    „Ich weiß, dass ich recht habe. Es tut mir leid, Becky. Von Ju- welen und dergleichen Dingen verstehe ich etwas. Mein Leben lang war ich von wertvollen Dingen umgeben, und dies hier“, fuhr er mitfühlend fort, „ist eine Fälschung. Es ist Talmi, ei- ne Art Glas. Wenn du es gegen einen harten Gegenstand wirfst, wird es in Stücke zerspringen.“
    „Nun, das werden wir herausfinden.“ Ein gefährlicher Glanz erschien in ihren Augen, ehe sie sich umdrehte, doch er war zu langsam, um sie aufzuhalten.
    „Becky, nicht ...“
    Peng!
    Sie schleuderte den Stein gegen eine steinerne Balustrade und schrie entsetzt auf, als er in viele kleine Teile zerfiel.
    Entsetzt starrte sie auf den groben roten Staub.
    „Oh, Becky“, sagte Alec seufzend. „Ich wünschte, du hättest das nicht getan.“ Sie ist tatsächlich ein Mensch, der aus dem Augenblick heraus handelt, dachte er. Genau wie ich.
    Als die winzigen Reste der Edelsteinkopie durch ihre Finger glitten, sah sie Alec hilflos an.
    „Er war nicht ganz wertlos“, erklärte er ihr. „Selbst als Fäl- schung hätten wir ihn noch für zwanzig, dreißig Pfund verkau- fen können.“
    „Dreißig Pfund?“, rief sie aus, aschfahl im Gesicht. „Das reicht nicht, um Talbot Old Hall zurückzukaufen. Es wird min- destens fünftausend Pfund kosten!“
    „Nein, aber es hätte gereicht, um mich an einem respektablen Kartenspiel zu beteiligen.“
    „Karten?“, rief sie entsetzt. „Du willst um Geld spielen?“
    Er zuckte die Achseln und erwiderte ihren Blick. „Hast du ei- nen besseren Vorschlag?“
    Kurz darauf saßen sie in einer Kutsche, von der Becky nicht wusste, wohin sie fuhr, und es interessierte sie auch nicht. Sie

hatte verloren. Davon war sie fest überzeugt.
    Sie war ruiniert, innerlich gebrochen und auf die Wohltätig- keit ihres Verführers angewiesen. Zu Westland konnte sie nicht gehen, und ihre einzige Hoffnung, ihr Dorf vor Michail und sei- ner Kosakenarmee zu schützen, war ein tollkühner Spieler ohne jedes Glück. Sie war verdammt.
    Draußen vor dem Kutschenfenster zog London an ihr vorü- ber, so wichtigtuerisch wie immer, doch sie blickte hinaus, ohne etwas zu sehen, noch immer wie betäubt von der Entdeckung, dass der Edelstein, den sie mit ihrem Leben beschützt hatte, nur ein Stück Glas war, genau wie jener Juwelier es ihr zu sagen versucht hatte, als sie in der Stadt ankam.
    So viel zu ihrem Erbe. Sie fühlte sich so dumm. Natürlich hät- ten ihre Verwandten ihr niemals etwas von echtem Wert hinter- lassen. Wem hatte sie etwas zeigen wollen? Männer wie Michail kamen mit ihren Verbrechen immer durch. Er war ein Prinz, ein Jugendfreund des Zaren. Ihm stand alles zur Verfügung, was mit dem Titel ihres Großvaters verbunden war, ganz zu schweigen von seinem eigenen Vermögen und der barbarischen Horde von Kosaken, die er mitgebracht hatte. Nicht einmal mit Alecs Hilfe war sie ihm ebenbürtig.
    „Becky?“
    Er versuchte, sie zu trösten, indem er sie in den Arm nahm. „Ist alles in Ordnung? Sprich mit mir. Du bist so still.“
    Sie zuckte die Achseln. „Ist es nicht komisch? Du tust so, als wärst du reich – und bist es nicht. Ich präsentierte mich, als wä- re ich eine Dirne, um etwas zu essen zu erhalten und weil du mir Schutz botest. Und jetzt hat sich herausgestellt, dass die ,Rose of Indra’ nicht das wert war, was sie versprach.“ Sie lachte und schüttelte den Kopf. „Glas!“
    „Alles wird wieder gut, Becky. Ich lasse dich nicht im Stich.“
    „Alec, ich möchte nicht pessimistisch erscheinen, wirklich nicht, aber wie soll dieser verrückte Plan funktionieren – Geld beim Spiel zu gewinnen, um damit Talbot Old Hall zu kaufen? Nach dem Tod meines Großvaters wurde das Anwesen auf über fünftausend Pfund geschätzt, und du sagtest selbst, du hättest eine Pechsträhne.“
    „Es gibt Möglichkeiten. Strategische Spiele, die mehr mit Können als mit Glück zu tun haben.“
    „Wie zum Beispiel?“

„Whist und Siebzehn und vier. Diese Spiele brachten mich nie in Schwierigkeiten.“ Er zögerte. „Reine Glücksspiele wie Pharao mit französischen Karten sind meine Verdammnis. Und ich – ich könnte vorsichtig spielen. Das tue ich normalerweise nicht“, räumte er kurz darauf ein.
    „O Gott“, stieß sie ungläubig hervor.
    „Versuch, mir zu vertrauen, Becky. Ich weiß, dass du Angst hast. Versuche es dennoch.“
    Sie sah aus dem Kutschenfenster. Sie fühlte, dass er es ernst meinte. „Wie es scheint, bleibt mir

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