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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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sich wieder zu ihren Karten spielenden Ehefrauen und gaben wohlgemeinte Rat- schläge.
    „Billy, möchtest du an meiner Stelle weiterspielen?“, fragte Jacinda schließlich verstimmt.
    „Ich versuche nur, dir bei deiner Strategie zu helfen“, erwi- derte dieser.
    „Wir spielen ausschließlich zum Vergnügen, nicht um zu ge- winnen.“
    „Das mag vielleicht für dich gelten“, meinte Eden mit einem spitzbübischen Lächeln, und Jack lachte.
    Während die Apriltage immer sonniger wurden, stellte Eden fest, dass sich ihr Alltag ihren früheren Fantasien immer weiter annäherte – die Fantasien, über die ihr Vater sich in der Wildnis immer lustig gemacht hatte.
    Sie trug herrliche Kleider. Sie hatte Scharen neuer Freunde.
    Sie hatte ihre eigene kleine Nische im erlesenen Ladies' Gar- den Club und der Horticultural Society gefunden, und das verdankte sie den botanischen Heldentaten ihres berühmten Vaters.
    Bei dem ersten Treffen, dem sie in Begleitung von Alice, Lu- ciens Frau, beigewohnt hatte, hatten Dutzende gartenbegeister- ter Engländerinnen ihr fasziniert gelauscht und hier und da ei- nen neidischen Seufzer ausgestoßen, während Eden beschrieb,

wie sie in die Baumwipfel hinaufgestiegen war und Orchideen, Palmen und Bromelien studiert hatte.
    Ihre kleinen Vorträge über die Flora in den Tropen weckten eine plötzliche Begeisterung für Gewächshäuser, wo Pflanzen unter künstlich geschaffenen Bedingungen gezüchtet werden konnten.
    Es gefiel Eden, dass sie auf ihre eigene Art und Weise London ein wenig verändert hatte, denn ganz gewiss hatte London sie verändert. Wäre ihr Vater inzwischen aufgetaucht, hätte er sich vermutlich gefragt, wer sie war.
    Sie kaufte ein, gab ein Vermögen für Nichtigkeiten aus, lenk- te ihre modische Kutsche zur üblichen Stunde durch den Hyde Park, mit Amelia an ihrer Seite und einer Zofe und einem La- kaien, die ihr zu Diensten standen. Mit einem Kuss bedankte sie sich bei ihrem Gemahl für das Haus in Derbyshire.
    Inzwischen waren sie und Jack viel in der Gesellschaft un- terwegs, denn sie schleppte ihn überallhin mit. Und auch wenn er sich unterwegs gern beschwerte und ein oder zwei spöttische Bemerkungen anbrachte – bei denen sie sich sehr anstrengen musste, um nicht zu lachen –, fügte er sich ihr doch insoweit, als er sie begleitete.
    Es entging ihr nicht, wie andere Frauen ihn bei solchen Ge- legenheiten ansahen. Und ebenfalls bemerkte sie, dass Seiten- sprünge in der ton keine Seltenheit waren. Mit den Ehepartnern anderer zu flirten, schien eines der unausgesprochenen Ziele sämtlicher gesellschaftlicher Zusammenkünfte zu sein. Diesen Aspekt der Beau Monde hatte sie nicht erwartet. Waren denn nicht alle glücklich verheiratet?
    Nun, sie bemühte sich nach Kräften, nicht darauf zu achten. Zum Glück flirtete niemand mit ihr. Niemand jedenfalls, der wusste, wer ihr Gemahl war.
    Während die Saison voranschritt, scharten sich immer mehr Menschen um sie. Ihr Leben war ein richtiger gesellschaftlicher Wirbel geworden. Dass sie erfolgreich war, wurde ihr endgültig bewusst, als sie und Jack zum ersten Mal auf der Gesellschafts- seite der Morning Post erwähnt wurden. Wie ihren Gemahl, so bezeichnete man auch sie als sehr individuell.
    In der folgenden Woche würden die Rennen in Ascot beginnen, von denen jeder sagte, sie wären einmalig. Doch das Ereignis, das Eden vor allen anderen am meisten herbeisehnte, war der große Ball am Samstagabend.

Ihr erster richtiger Londoner Ball.
    Sie zählte die Stunden und übte die Tanzschritte. Das Kleid, das sie zu diesem Anlass bestellt hatte, würde all ihre neuen Freunde betören, und ihren Gemahl ebenso, aber noch lag eine ganze Woche voller Amüsements vor ihr, ehe dieser magische Abend herankam.
    Am Montag war der Besuch in Derbyshire mit dem Karten- spiel danach. Am Dienstag nahm sie an einer nachmittäglichen Gartenparty teil, oder an einer „fete champetre“, in Lady Madi- sons Villa an der Themse. Mittwochabend gab es eine Party nach dem Theater, wo Londons berühmteste Schauspieler kurz er- schienen und ihren Zauber unter den reichen Bewunderern ver- sprühten, die gleichzeitig die großzügigsten Mäzene der Kunst waren.
    Am Donnerstagnachmittag begleitete Jack sie zu einem Polo- spiel, nach dem sie nach Hause eilen und sich umziehen muss- ten, um rechtzeitig zu dem Kammermusikabend in Holland House zu sein.
    Das Unglück schlug zu, als Eden am Freitagabend bemerk- te, dass ihre Zofe Lisette nirgends

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