Gaelen Foley - Knight 07
dürfen.
Aber sie war ihm empfohlen worden, hatte für verschiedene Damen der Gesellschaft gearbeitet, und er hatte dabei an Eden gedacht, die sich so gar nicht in diesen Kreisen auskannte. Seine Frau würde alle Hilfe brauchen, die sie bekommen konnte, und Lisette wirkte welterfahren.
Ihre selbstsichere Art, ihn zu berühren, zeigte ihm außerdem, dass sie sich mit dem männlichen Körper auskannte.
„Es ist ein Verbrechen, dass ein Mann wie Sie so vernachläs- sigt wird“, flüsterte sie ihm ins Ohr und massierte seine Schul- tern. „Sie hat Sie nicht verdient.“
Er war zurückgewichen und hatte sich geweigert, einen Ehe- bruch auch nur in Erwägung zu ziehen. „Geh. Und sprich nie wieder schlecht über deine Herrin.“
„Sie lieben sie, das weiß ich, auch wenn sie nicht das Bett mit
Ihnen teilt. Aber Mylord, Sie müssen sich nicht schuldig fühlen. Wenn ich ihn nur in den Mund nehme, zählt das nicht.“
Er war aufgestanden und hatte den Abstand zwischen ihnen vergrößert. „Du bist entlassen. In der Nähe meiner Frau will ich dich nicht haben. Geh.“
„Was?“
„Pack deine Sachen und geh.“
Sie hatte ihn böse angesehen.
„Wir schreiben dir eine Empfehlung. Geh mir jetzt aus den Augen.“
Auf dem Weg nach draußen hatte sie ihn verflucht.
Nachdem sie fort war, hatte Jack versucht, sich wieder auf sei- ne Arbeit zu konzentrieren, aber nach ein paar Minuten legte er die Feder hin. Geplagt von Lust, war er aufgestanden und auf den Balkon gegangen, um seine Triebe wieder unter Kontrolle zu bringen.
Dann hatte er beschlossen, dass dies die Nacht der Nächte sein würde.
Nach dem albernen Empfang bei Lord Draxinger würde er seine ehelichen Rechte einfordern. Peinlich genug, dass die Dienstboten bereits wussten, dass seine Frau ihm das Bett ver- weigerte. Er hatte gelobt, eine Woche zu warten, ehe er zu ihr ging, aber mehr als fünf Tage ertrug er nicht.
Nachdem Eden endlich entschieden hatte, was sie mit ihrem Haar anstellen wollte, gingen sie zu dem Empfangstag und fan- den es geradezu lächerlich voll dort.
Hunderte von Gästen drängten sich in dem Stadthaus am Ha- nover Square, sodass niemand sich wirklich bewegen konnte.
Es gab viele alberne Rituale in der ton, aber Jack hatte so ei- nen Empfang immer für die denkbar größte Zeitverschwendung gehalten. Es gab eine lange Prozession durch die Eingangshalle, die überfüllte Treppe hinauf, bis sie endlich an der Reihe waren, dem Hausherrn und seiner Dame die Referenz zu erweisen. Da- nach machten die Gäste ganz einfach kehrt und gingen wieder.
An manchen Abenden gab es drei oder vier dieser Empfänge auf einmal. Jack vermutete, es ginge darum, sich mit den ande- ren zu unterhalten, während man wartete, aber was ihn betraf, so war es reine Quälerei.
Dieser besondere Empfang jedoch war seiner Aufmerksam- keit wert, denn so voll, wie es überall war, bedeutete es, dass er Edens schlanken Körper für eine gute halbe Stunde ganz nahe
an seinem spüren konnte.
Die Bewegung der Menge presste sie immer wieder gegenei- nander. Seit Ewigkeiten hatte er keinen so engen Kontakt mehr zu ihr gehabt, und zumindest spürte er, wie sie sich seiner Nähe bewusst wurde.
Als ihr Gemahl besaß er das Recht, die Hand an ihre Taille zu legen, um sie zu stützen, während sie die überfüllte Treppe hi- naufstiegen.
Sie standen nahe an der Wand, sodass niemand außer Eden bemerken konnte, dass seine Berührungen mehr einer Zärt- lichkeit glichen. Über ihre Schulter hinweg sah sie ihn an, die Lippen ein wenig geöffnet. Ganz leicht, sodass niemand es be- merken konnte, schob sie sich zurück, sodass ihre Hüften seine Lenden streiften.
Jack unterdrückte ein Stöhnen und schob eine Fingerspitze in den oberen Rand ihres ellenbogenlangen Handschuhs. Er fühlte seinen Herzschlag. „Lass uns von hier fortgehen.“
Sie wandte den Kopf, wie um ihn zu küssen, doch sie wussten beide, dass sich zwei Menschen bei einem dieser Anlässe nicht einfach so auf der Treppe küssen konnten. Nicht, ohne einen Skandal zu verursachen.
Sie verlangten nacheinander, und die Menge wusste nichts davon. Welch ein Spaß: Eine Affäre mit der eigenen Frau zu haben.
„Wie sollen wir das anstellen?“
Das war, Gott sei Dank, zumindest keine Ablehnung.
Er blickte die Treppe hinunter und sah, dass sie nicht zurück konnten. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als bis zum Ende des Rituals durchzuhalten und dann zu fliehen. Und dann ...
Er ließ einen Finger über
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