Gaelen Foley - Knight 07
alles zu organisieren, während ich Ruiz ablenke und alle anderen, die vielleicht noch zusehen.“
„Gemacht. Eine Frage nur noch.“
„Und zwar?“
„Was springt für mich dabei heraus?“
Jack drehte sich zu ihm um, die Brauen erstaunt hochgezogen. „Wie, Christopher? Was ist das? Gier? Ehrgeiz? Selbstsucht? Ich bin ja so froh, dass mein bösartiger Charakter endlich auf dich abgefärbt hat. Es wird höchste Zeit.“
Der junge Mann lachte, und in seinen Augen blitzte es über- mütig. „Ich denke, wenn ich lange genug durchhalte, dann gibst du mir die Chance, selbst ein Vermögen zu machen, damit ich heiraten kann.“
„Bist du sicher, dass du das willst? Es ist schwieriger, als es aussieht.“
„Diese Amelia“, flüsterte Trahern und deutete mit einer Kopf- bewegung ins angrenzende Zimmer. „Sie ist ein Engel.“
„Sie ist ganz reizend“, stimmte Jack zu, musste aber doch la- chen. „Du kennst dieses Mädchen gerade seit fünf Stunden, und du denkst schon an Heirat?“
Trahern zuckte die Achseln. „Ich werde ganz bestimmt nicht damit warten, bis ich so alt bin wie du.“
„Ich bin nicht alt, du unverschämter kleiner Bengel. Ach, geh weg. Du hast zu tun!“
„Zuerst muss ich mich von Miss Northrop verabschieden“, er- klärte Trahern und ging zur Verbindungstür.
Kopfschüttelnd sah Jack ihm nach, wie Trahern zurückging in
den Salon und sich etwas ausführlicher von den Damen verab- schiedete.
Kurz darauf nahm Jack Eden beiseite und sagte ihr, was ge- schehen war, warnte sie wegen Ruiz und wies sie an, falls sich ihr irgendein Spanier näherte, solle sie ihn nicht in ihre Nähe lassen, sondern sich sofort in Sicherheit bringen.
Jack war der Ansicht, jede Bedrohung Edens durch Ruiz zu- vorgekommen zu sein, doch wo es um die Sicherheit seiner Frau ging, konnte er nicht vorsichtig genug sein. Zum Glück war sei- ne Frau besser als die meisten Damen dazu in der Lage, Gefahr abzuwenden, dank ihres langen Aufenthalts in der Wildnis. Es war ihm ein Trost, dass Eden ein Messer mindestens ebenso gut werfen konnte wie Ruiz selbst.
„Nun“, sagte Eden, umfasste seine Rockaufschläge, zog ihn näher zu sich und lächelte ihn an. „Wenn du dich heute nicht wieder davonschleichst, um dich deinen dunklen Geschäften zu widmen, dann hast du das Privileg, meine Cousine und mich zu einem Fest zu begleiten.“
„Hm“, meinte Jack. „Was für ein Fest?“
„Dieses.“ Sie holte eine Einladungskarte hinter ihrem Rücken hervor. „Abendessen und Kartenspiel. Jacinda meinte, es würde viel los sein.“
„Ich verstehe, du willst also lernen, wie du all mein Geld ver- spielst?“, fragte er und legte die Arme um ihre schlanke Taille.
„Keine Sorge. Du wirst neues verdienen.“
„Du bist unmöglich“, schalt er sie liebevoll. Dann senkte er den Kopf. „Gib mir einen Kuss, und ich bin einverstanden.“
Das tat sie, indem sie ihre Lippen zärtlich auf die seinen press- te.
So sanft diese Berührung auch war, er schmolz fast dahin. Er sah sie an und vergaß beinahe, wo er war, welchen Tag man schrieb, all diese Alltagsdinge. Doch als sie ihm ein wissendes Lächeln schenkte, als könnte sie seine Gedanken lesen, kam er wieder zu sich.
„Weißt du zufällig, ob meine Brüder heute Abend auch dort sein werden?“
„Das werden sie. Ich habe bereits Nachricht bekommen von Jacinda und von Seiner Gnaden, und auch von Alice und Mi- randa. Sie gehen alle hin, abgesehen von Alec und Becky. Ja- cinda sagte mir, Alec will nicht einmal in die Nähe einer Kar- tenpartie gehen“, sagte sie. „Die Strathmores gehen auch nicht.
Lizzie will mit dem Baby zu Hause bleiben, und Lord Strath- more arbeitet an einer Petition, die er durchs Parlament bringen will.“
„Du sagtest, die Zwillinge werden dort sein?“
„Ja.“
„Gut“, murmelte Jack und nickte. Er wollte sie zu seinen Hauptverbündeten machen, auch wenn Rackford, der Gemahl seiner Schwester, als Wächter für seine Frau ebenfalls nützlich sein konnte. Jacinda hatte ihm die Wahrheit über den Hinter- grund ihres Ehemannes zugeflüstert, und die war noch finsterer als Jacks.
„Ich freue mich so, dass du gefragt hast, ob auch deine Brüder da sein werden, Jack“, sagte Eden mit einem warmherzigen Lä- cheln und legte ihm die Arme um den Hals. „Ich wusste, tief in deinem Herzen liebst du deine Familie doch.“
„Du bist meine Familie“, flüsterte er. „Und die Wahrheit ist, ich hatte noch ein anderes Motiv.“
„Du?
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