Gaelen Foley - Knight 07
Gesicht. „Ist dir je der Gedanke gekommen, dass ich ein Recht auf meine eigenen Gedanken habe? Ich will nicht darüber reden! Küss mich, verdammt.“
Sie drehte das Gesicht weg und warf ihm einen strengen Blick zu. „Warum willst du es mir nicht sagen?“
Er setzte sich auf. „Ich glaube das nicht.“
Sie tat es ihm gleich und schob den Ärmel ihres Kleides wie- der hoch. „Was versuchst du zu verbergen?“
„Hör zu. Ich brauche dich. Liebe mich. Gleich jetzt.“ Er streck- te den Arm aus und streichelte die kleine Vertiefung zwischen ihren Schlüsselbeinen. Dann ließ er die Hand auf ihren Schenkel sinken. „Wenn du mich weiterhin so zurückweist, wirst du mich verlieren“, flüsterte er.
Erschrocken zuckte sie zurück. „Jack!“
„Ich meine es ernst. Du musst damit aufhören, Eden.“ Er um- fasste ihre Schulter und sah ihr in die Augen. „Ich habe das Gefühl, dich zu verlieren. Ich erkenne dich kaum wieder und bin nicht sicher, ob du dich selbst noch erkennst. Ich sorge mich um dich. Du veränderst dich, und ich mochte dich so, wie du warst, mein kleines Urwaldmädchen, so wie sonst niemand auf der Welt“, flüsterte er leise. „Ganz einmalig.“
„Ich verändere mich nicht.“
Er umfasste ihr Gesicht. „Doch, das tust du“, flüsterte er. „Und ich habe eine Todesangst, dass es meine Schuld ist.“ Wie- der drückte er ihre Schulter. „Komm zu mir zurück.“
Eine ganze Weile lang sahen sie einander nur an.
Ohne ein weiteres Wort streckte Eden den Arm aus. Er zog sie an sich und umarmte sie fest. Dann hielten sie einander für einen Moment umschlungen, und sie dachte über seine Worte nach. Es gefiel ihr nicht, dass sie so etwas wie Schuldbewusstsein emp- fand. „Vielleicht habe ich in der letzten Zeit etwas Neues pro- biert, aber ... ich bin glücklich.“ Glaube ich zumindest.
„Glücklich?“ Er wich zurück, und es schien, als ärgerte ihn dieses Bekenntnis. „Wie kannst du das sein mit dieser Kluft zwi- schen uns? Glücklich? Ich bin es nicht! Aber vielleicht liegt dir an uns einfach nicht so viel wie mir.“
„Sag das nicht, Jack. Du weißt, dass es nicht stimmt“, beharr- te sie und umfasste seinen Nacken. „Du bedeutest mir alles.“
„Dann zeig es mir. Zeig mir, dass du mich liebst. Teile das Bett mit mir. Ich liebe dich so sehr, dass es mich beinah umbringt.“
„Aber du verstehst nicht!“ Sie ließ ihn los. „Du hast mich schon einmal im Stich gelassen – nein, zweimal, wenn man Ve- nezuela mitzählt. Wie kann ich dir vertrauen und mich dir hin- geben, wenn du nicht einmal eine einzige einfache Frage beant- wortest?“
„Wie? Ich werde dir sagen, wie. Zunächst einmal, ich habe dir das Leben gerettet. Ich gebe dir alles, was du dir wünschst.
Ich liebe dich so sehr, wie ich noch nie einen Menschen geliebt habe – und jetzt willst du Bedingungen stellen, ehe du mich liebst oder nicht? Ich bin dein Ehemann“, sagte er, und seine Stimme bebte vor Zorn. „Du kannst mich nicht ständig ab- weisen.“
„Aber Jack ...“
„Nichts aber. Hör auf, mich zu bestrafen! Ich sagte dir, ich gebe zu, dass ich einen Fehler gemacht habe. Aber ich habe al- les in meiner Macht Stehende getan, um es wiedergutzumachen, also hör auf mit deinen Spielchen! Was willst du denn noch?“
„Die Wahrheit!“, schrie sie. „Wenn du mit mir redest, dann kann ich dich wenigstens verstehen! Warum bist du so auswei- chend? Was ist so schlimm, dass du es verbergen musst, dass du mir nicht einmal deine Gründe nennen kannst?“
„Weißt du was? Vergiss es“, sagte er und glitt vom Tisch. „Das ist Unsinn. Lass mich wissen, wenn du in mein Bett zurückkom- men willst. Ich bettle nicht mehr darum.“
Verärgert nahm er seinen Rock, ging zur Tür und warf sie mit einem Knall hinter sich zu.
16. KAPITEL
Wütend, verletzt und in dem Gefühl, abgewiesen worden zu sein, stürzte sich Jack in die Arbeit, so wie er es immer getan hatte. Er ging geradewegs zu seinem Büro im Speicherhaus seiner Firma am Fluss, wo er Trahern fand, der sich um alles kümmerte. Er trat ein, begrüßte seinen Hund, froh darüber, dass wenigstens ir- gendjemand ihn mochte, und fragte Trahern nach einem Bericht über die letzten Fortschritte.
„Ausgezeichnete Neuigkeiten, Captain.“ Dem jungen Lieute- nant schien es gut zu bekommen, dass er nun mehr Verantwor- tung besaß. Er hielt sich aufrechter und wirkte selbstbewuss- ter. „Diese Burschen, die dein Verwandter, Lord Rackford, mir geschickt hat –
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