Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
Vom Netzwerk:
keiten abzulehnen, die sie so dringend brauchte.
    Ein Umstand, den dieser Schurke nur zu genau weiß, dachte sie, und erinnerte sich plötzlich an die vielen Male, bei denen sie mit ihren Freundinnen unter den Mädchen der Waroa au naturel gebadet hatte.
    Die jungen Indianerinnen hatten all die geheimen Orte ge- kannt, an denen man ungefährdet in dem kristallklaren Wasser spielen konnte. Oft war sie mit ihnen gegangen, um der Hitze zu entrinnen. Sie hatten herumgeplanscht und die herrlichen Blü- ten der Wasserlilien gesammelt, hatten ihre Haut mit Schlamm und Lehmmischungen gepflegt und sich mit Perlen geschmückt, die sie von den Austern im Fluss genommen hatten.
    Damals hatte ihre eigene Nacktheit sie ebenso wenig ge- stört wie die eingeborenen Mädchen. Ja, sie musste sich in diese Situation versetzen. Sie musste einfach so tun, als sei er nicht da.
    Eden wandte sich ab, warf ihm noch einen abweisenden Blick zu und begann dann, an dem Saum ihres langen weißen Hemdes zu zupfen.
    Er räusperte sich.
    Über ihre Schulter hinweg sah sie ihn an.
    Er bewegte die weiche Feder in der Luft und wies sie an, sich noch einmal umzudrehen. „Versuchen Sie nicht, sich zu verste- cken, meine Süße. Ich habe dafür bezahlt, erinnern Sie sich?“
    Eden warf ihm einen verächtlichen Blick zu.
    Lord Jack lächelte.
    Gut. Wenn er schon so grob sein wollte, dann würde sie ihn ge- nauso schockieren, indem sie es nicht zuließ, dass sich ihr auch nur eine Spur von Scham in den Weg stellte.
    Sie nahm die Reste ihres Muts zusammen, zog sich Stiefel und

Strümpfe aus und stieß sie beiseite. Dabei warf sie ihm einen vernichtenden Blick zu und begann, die Schnur an ihrer Hose zu lösen.
    Dann senkte sie die Lider und zog die Hose aus. Schließ- lich zog sie sich noch das feuchte, zerknitterte Hemd über den Kopf.
    Danach bückte sie sich rasch, nahm ihren Kleiderhaufen und ließ nur noch die Stiefel stehen.
    Nackt wie am Tag ihrer Geburt ging sie hinter ihm vorbei, warf ihm einen Blick zu, der ihm sagte, er könne zur Hölle fah- ren, ging zur Galerie an Achtern, wo sie ihre schmutzigen und vielleicht von Krankheiten verseuchten Kleidungsstücke über die Reling warf.
    Sie sah ihnen nach, wie sie in den Wellen verschwanden, ließ für einen Moment den Wind mit ihrem Haar spielen und ge- noss den warmen Sonnenschein auf ihrer Haut. Das wenigstens war erheblich besser als der Frachtraum. Als gäbe die Sonne ihr Kraft, bekam sie das Gefühl, so etwas wie Kontrolle über die beängstigende Situation zurückzugewinnen. Eden holte tief Luft, machte dann an der Reling kehrt und schlenderte langsam zurück.
    Lord Jack ließ sie nicht aus den Augen, als sie auf ihn zuging. Er ließ den Blick über ihren Körper gleiten und betrachtete sie aufmerksam.
    Unverhohlene, pure Lust.
    Das erschreckte sie, aber sie war zu wütend, um ihre Angst zu zeigen. Sie würde vor niemandem kriechen und ganz bestimmt nicht vor jemandem wie ihm.
    Mit stolzer Haltung stieg sie in den Zuber und ließ sich ins Wasser gleiten. Als sie saß, zog sie die Knie hoch bis an die Brust und versteckte sich endlich vor ihm, so gut sie konnte.
    Dann hörte sie, wie Lord Jack tief Luft holte, als erinnere er sich erst jetzt wieder daran zu atmen.
    Einen Moment lang wandte er sich ab, als müsse er sich sam- meln, und hielt sich eine Hand vor den Mund.
    „War das Unterhaltung genug, Mylord?“, fragte Eden abwei- send. Ihre Zähne klapperten ein wenig, obwohl der Tag wann war.
    Zuerst antwortete er nicht. Er sah sie wieder an, ließ den Blick höher gleiten, beugte sich in seinem Stuhl vor und stützte die El- lenbogen auf die Knie. Es schien, als wolle er etwas sagen, aber

es kamen keine Worte.
    Er legte die Finger locker gegeneinander und sah sie nur an.
    „Hören Sie auf, mich anzustarren“, sagte sie.
    „Verzeihen Sie mir, Eden.“ Seine Stimme klang heiser. „Ihr Körper ist wunderschön ...“
    Am liebsten wäre sie vor Verlegenheit auf der Stelle gestorben. „Könnten Sie mir wenigstens die Seife geben?“
    Diese Frage schien ihn zu amüsieren, und sein Blick verlor etwas von seiner Bedrohlichkeit. Er stand auf und ging, um die Seife zu holen. Als er zurückkam, reichte er ihr ein Stück feiner, durchsichtiger Ambraseife, eingeschlagen in Wachspapier.
    Vorsichtig nahm Eden die Seife und tauchte dann mit zuge- haltener Nase im Wasser unter. Ihr Haar umfloss sie, aber sie wollte erst wieder hochkommen, wenn sie sicher war, dass sie ihn einfach ignorieren konnte. Sie

Weitere Kostenlose Bücher